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1384 - Die Blut-Ruine

1384 - Die Blut-Ruine

Titel: 1384 - Die Blut-Ruine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der auch eine gewisse Einsamkeit erträglich machte, wenn man dafür empfänglich war wie eben Kenneth Kilmer.
    Tagsüber hatte er mit sehr vielen Menschen zu tun, und so störte ihn das Alleinsein nicht. Da konnte er auch seinen Gedanken nachhängen, und er kam immer öfter zu dem Entschluss, dass es besser war, mal wieder die Augen offen zu halten, um eine Partnerin zu finden.
    Was er wollte, war kein flippiges Wesen, sondern eine Frau, die mit beiden Beinen auf dem Boden der Tatsachen stand. Die sich die Nächte nicht in irgendwelchen Discos um die Ohren schlug, sondern in ein geregeltes und ruhig auch etwas spießiges Leben hineinglitt, in dem alles eine gewisse Ordnung hatte.
    Das war bei Helen nicht der Fall gewesen. Sie hatte die heißen Disco-Nights geliebt und konnte sich das sogar leisten, denn sie besaß keine feste Anstellung und jobbte. Zumeist auf dem Flohmarkt an der Portobello Road oder in irgendwelchen Klamottenläden, wo das Zeug aus zweiter und oft dritter Hand verkauft wurde.
    Das alles hatte Ken eine Weile mitgemacht, bis es ihm zu viel geworden war. Und jetzt war er wieder auf der Suche. Als er seinen Wagen an einer Kreuzung nach links lenkte, da stand in ihm der Entschluss felsenfest.
    Er würde suchen, und er würde finden, denn nicht alle waren so wie Helen.
    Vor ihm lag eine Wegstrecke, die er besonders liebte, denn die Straße führte schnurgerade in die Landschaft hinein. Sie teilte praktisch ein Becken, das an den Rändern sanft anstieg. Auf den Kuppen wuchsen hin und wieder Gruppen von Bäumen, oder es breitete sich niedriges Buschwerk aus. Ab und zu war dort auch ein einsames Haus zu sehen, das sich bei näherem Hinsehen als Scheune oder Stall entpuppte. Diese Strecke mochte Ken besonders, denn sie war perfekt dafür geeignet, den Wechsel der vier Jahreszeiten zu beobachten. Jetzt freute er sich schon darauf, wenn sich das Laub färbte und er so etwas wie einen eigenen Idian Summer erlebte.
    An der linken Seite rückte der sanfte Anstieg näher heran. Da wuchsen auch mehr Sträucher aus dem saftigen Gras. Die leere Kuppe blieb stets eine Angriffsfläche für den Wind, der sich hier austoben konnte.
    Ken war zufrieden mit sich und der Welt. Und doch sollte er bald etwas erleben, was sein Leben völlig durcheinander brachte, wie er es noch nie erlebt hatte.
    Es begann damit, dass ihn ein Igelpaar überraschte, dass es sich mitten auf der Straße bequem gemacht hatte. Möglicherweise vom Licht geblendet, blieben die beiden Tiere stehen. Der helle Glanz streifte die Stacheln und ließ sie metallisch schimmern.
    Ken Kilmer war mit dem Tempo rechtzeitig genug heruntergegangen. So konnte er die beiden Tiere umfahren, ohne dass ihnen oder seinen Reifen etwas passiert wäre. Er konzentrierte sich wieder auf die Straße und wünschte dem Igelpaar ein sicheres Winterquartier.
    Es ging weiter. London lockte und auch das Bier am Feierabend.
    Er wusste, dass er im Pub ein paar Kumpel treffen würde. Männer, die immer dort standen und die Theke festhielten. Es ging meist locker zwischen ihnen zu. Man unterhielt sich über Gott und die Welt und war froh, irgendwie durchzukommen und sich noch ein Bierchen leisten zu können.
    Er kannte die Strecke, und es war Zufall, dass er einen Blick nach links warf. Die weiche Anhöhe, mehr ein Hang – leer, abgesehen von ein paar wenigen Büschen und Sträuchern.
    Bis sich seine Augen weiteten!
    Es war der Moment des Begreifens oder des Nichtbegreifens, denn er sah etwas, dass es nicht geben konnte, aber er sah es trotzdem, obwohl es unmöglich war.
    In seinem Gehirn liefen die biochemischen Reaktionen ab und sorgten auch für seine Reaktion.
    Ken Kilmer trat das Bremspedal etwas hektisch nach unten. Der weiße Wagen stand.
    Wieder schaute er nach rechts.
    Das Bild blieb! Es gab nichts daran zu rütteln. Dort, wo der flache Hang zu Ende war, erhob sich etwas, das er noch nie zuvor gesehen hatte.
    Es war eine alte Ruine!
    ***
    Traum oder Wirklichkeit?
    Eine Antwort konnte ich nicht geben. Das war einfach nicht mehr möglich. Ich stand da, schüttelte den Kopf, ging dorthin, wo die seltsame Person gestanden hatte, und kam trotzdem nicht weiter. Auch mein Kreuz, das ich hervorholte, gab mir keine Antwort.
    Ich ging sicherheitshalber alle Räume meiner Wohnung ab und suchte dort nach Spuren, die nicht zu finden waren. Meine Räume waren normal, da war nichts zu finden.
    Leicht frustriert kehrte ich wieder zurück in den Wohnraum und ließ mich in einem Sessel nieder.

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