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1384 - Die Blut-Ruine

1384 - Die Blut-Ruine

Titel: 1384 - Die Blut-Ruine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stellte. Nie zuvor hat es eine so intensive Bindung zwischen zwei unterschiedlichen Personen gegeben, aber ich habe es erlebt…«
    »Er war ein Vampir, nicht?«
    »Leider.«
    »Und auf seiner Stirn befindet sich ein rotes D.«
    »Ich wusste, dass du ihn kennst.«
    »Und ob ich ihn kenne. Es ist Will Mallmann, aber er nennt sich jetzt Dracula II. Ja, ich kenne ihn. Er hat sich bei Assunga eingenistet, um sich für seine große Aufgabe vorzubreiten. Aber er braucht Blut, um zu überleben, und das gönnt ihm seine Freundin sicherlich, denn auch sie braucht Unterstützung, denn beide wollen sie gegen den Schwarzen Tod antreten.«
    Bei meinen letzten Worten hatte Serena ihre Ruhe verloren. Sie fing an zu zittern, strich mit den Handflächen über ihr Kleid und flüsterte: »Mein Blut. Er hat mein Blut getrunken und mich so in eine Vampirin verwandelt.«
    »Das ließ Assunga zu?«
    »Sie hat mich als Nahrung für ihn abgegeben. Sie wusste, dass er Blut brauchte, und da ist die Wahl unter anderem auf mich gefallen. So habe ich mich verändert.«
    »Das sehe ich, Serena.«
    »Ich bin noch jung. Mein Blut hat ihm besonders gut geschmeckt. Es war für ihn herrlich, und jetzt bin ich das geworden, was du siehst. Aber ich fühle mich dabei nicht wohl. Ich weiß nicht mehr, zu wem ich gehöre, und deshalb ist der Tod für mich am besten. Du bist bekannt in der anderen Welt. Dein Name ist oft gefallen, wenn Dracula II und Assunga sich unterhielten. So habe ich erfahren, dass sie dich als Feind ansehen, doch zugleich zollen sie dir Respekt, und sie sprechen immer davon, dass sie dich noch brauchen. Ja, sie wollen dich haben. Sie wollen dich auch vernichten. Aber vorher wollen Sie dich benutzen, wenn es irgendwann zum Kampf gegen den Schwarzen Tod kommt, verstehst du? Das ist ihr Ziel. Erst wenn das erreicht ist, ordnen sich die Verhältnisse wieder neu. So jedenfalls habe ich sie verstanden.«
    »Gut, Serena, da könntest du Recht haben. Aber was ist mit dir? Du willst als Vampirin nicht weiter in dieser Hexenwelt existieren?«
    »So ist es.«
    »Hier auch nicht?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Es ist nicht meine Welt. Es ist nicht meine Umgebung. Es ist ein Niemandsland, das es eigentlich nicht mehr gibt. Aber in bestimmten Zeiten erscheint die Ruine wieder. Dann verlässt sie die Zwischenwelt, in der sie eigentlich existiert. Es mag an der Kraft des Vollmonds liegen oder an der der Hexen, ich weiß es nicht genau…«
    Ich unterbrach Serena mit einer Frage. »Aber es ist dieses alte Kloster. Oder irre ich mich?«
    »Nein, du irrst dich nicht. Hierhin haben sich meine Schwestern zurückgezogen, doch das liegt sehr lange zurück. Sie haben sich als Nonnen ausgegeben, und sie trugen dabei die gleiche Tracht wie ich. Die Menschen haben es anfangs auch geglaubt, bis sie irgendwann erfuhren, welche Frauen hier wirklich lebten.«
    »Das weitere kann ich mir denken. Sie haben deine Schwestern geholt und sie auf den Scheiterhaufen gestellt.«
    »Nein, so war es nicht«, erklärte sie überraschenderweise. »Meine Schwestern damals sind zwar verbrannt worden, aber nicht auf dem Scheiterhaufen. Sie starben hier, an diesem Ort, denn das Kloster wurde in Brand gesteckt. Niemand entkam. Die Männer hatten einen Ring um die Mauern gezogen, und sie ergötzten sich an den Schreien meiner Schwestern. Keiner von ihnen gelang die Flucht. Alle verbrannten, aber es waren nur die Körper. Die Seelen existieren noch, und sie kehren immer wieder an den Ort des Schreckens zurück. Hier herrscht auch weiterhin ihre Magie. Hier können sie sich ausbreiten, hier existieren sie als Geister. Manchmal erscheint noch das Kloster oder das, was von ihm übrig blieb. So mächtig sind die Hexengeister noch. Dann denken sie wieder an die alten Zeiten, obwohl es ihnen nicht mehr gelingt, sie völlig wieder zurückzuholen. Aber so ist das nun mal.«
    »Dann kann ich davon ausgehen, dass die Ruine hier bald wieder verschwunden sein wird?«
    »Dass kannst du. Und ich weiß auch nicht, ob sie wiederkehren wird. Sie soll zu meinem Grab werden. Ich will eingehen in den Hexenreigen. Ich kann als Blutsaugerin nicht mehr weiterexistieren. Hexen und Vampire sind einfach zu verschieden.«
    »Sollte man meinen. Aber Mallmann und du – ihr wart doch zusammen, ihr wart so was wie ein Team.«
    »Nein, so war es nicht«, widersprach Serena. »Für Mallmann schon, aber nicht für mich. Anfangs stand ich zwar auf seiner Seite, da fühlte ich mich wohl in seiner Gegenwart, aber dann

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