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1384 - Die Blut-Ruine

1384 - Die Blut-Ruine

Titel: 1384 - Die Blut-Ruine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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brauchst dich nicht zu fürchten, denn Dracula II steht voll und ganz auf deiner Seite. Komm und bring ihn mit. Wir sind keine Todfeinde, wir haben sogar einen gemeinsamen Feind, den Schwarzen Tod. Vielleicht können wir uns gegenseitig helfen!«
    Ich war gespannt darauf, wie die andere Seite reagierte. Ob sie mitmachte oder sich weiterhin verborgen hielt.
    Ich hörte nichts. Die Stille hatte sich wieder über das Land gelegt, und ich stellte mir die Frage, ob man uns an der Nase herumführen wollte.
    Ich wollte Justine noch eine Chance geben und wartete deshalb ab. Einmischen konnte ich mich immer noch. Außerdem musste etwas passieren. Dieser Ort hier war magisch gedüngt worden, wenn man das mal so locker sagen darf.
    Justine gab nicht auf. Erneut rief sie ins Leere. »He, ich weiß, dass ich gehört werde. Traut ihr euch nicht? Ich bin eure Schwester!«
    Ich überlegte, was ich unternehmen sollte. Im Hintergrund zu bleiben, war nicht meine Art. Besonders dann nicht, wenn ich das Gefühl hatte, gebraucht zu werden. Auch wenn die Cavallo und ich so unterschiedlich waren, etwas hatten wir doch gemeinsam. Wir kämpfen gegen den Schwarzen Tod und dessen Umfeld. Und genau das taten Assunga und Mallmann auch, nur auf ihre Art und Weise.
    Meiner Ansicht nach hatte ich genug gewartet. Das der volle Mond als idealer Vampirbegleiter wieder durch die Lücke in der Wolkendecke glotzte, war für mich das Startsignal.
    Ohne Justine Bescheid zu geben, lief ich in ihre Richtung. Der Rasen schluckte dabei die Schrittgeräusche, aber ich kam nicht mehr als zwei Schritte weit.
    Etwas blitzte vor mir auf. Ein grünlicher Streifen erschien, der sich auseinander faltete und zu einem Netz wurde, dass sich für einen Moment über die Landschaft legte.
    Ich fasste nach meinem Kreuz in der Tasche. Es war nicht mal eine großartig gelenkte Bewegung, aber sie war doch wichtig, weil ich plötzlich die Wärme spürte, die mein Talisman abstrahlte. Die Wärme warnte mich vor dem Wirken der schwarzen Magie.
    Und die wirkte hier auf fantastische Weise!
    Die Ruine erschien.
    Innerhalb des grünlichen Lichtnetzes erhoben sich plötzlich die Mauerreste und auch der Turm.
    Ich stoppte meine Schritte und schaute erst mal.
    Und Justine?
    Sie war meinen Blicken entschwunden. Ob es an den Mauern lag, die mir den Blick versperrten, wusste ich nicht. Jedenfalls war sie nicht mehr zu sehen, und ich hörte auch ihre Stimme nicht mehr.
    Aber ich ging davon aus, dass sie mich nicht im Stich gelassen hatte.
    Wie sollte ich mich verhalten?
    Noch befand ich mich außerhalb der Ruine, aber das sollte sich ändern, denn ein bestimmter Bau in ihrem Gebiet war mein Ziel.
    Der dicke, kompakte Turmstumpf…
    ***
    Es war kein normales Gehen bei mir, auch wenn es so aussah. Ich spürte bei jedem Schritt die Anspannung, die mich in ihren Krallen hielt. Ich stellte mich auf alles ein und kam mir manchmal vor wie in der Vampirwelt des Schwarzen Tods. Alles war so düster, und auch der Mond war nicht mehr zu sehen.
    Erst als ich die Stelle erreichte, an der sich die Cavallo aufgehalten hatte, blieb ich stehen und drehte mich ebenso im Kreis wie sie, ohne dass ich etwas erreichte.
    Ich musste immer damit rechnen, auch so spurlos zu verschwinden wie sie, aber mir geschah das nicht. Man ließ mich in Ruhe, und so ging ich ungestört auf den Eingang des Turms zu, der noch dunkler war, als das Gemäuer.
    Bisher hatte sich nichts getan. Ich hatte auch nichts entdeckt, was mir gefährlich werden konnte, und ich wusste auch nicht, ob ich mich in einer Zwischenwelt befand, das Gefühl dafür jedenfalls fehlte mir.
    Der Turm lockte mich an, wie er auch Ken Kilmer gelockt hatte.
    Auch jetzt schaute ich nur an der dunklen Mauer mit den dunklen Fensteröffnungen empor, ohne auch nur einen einzigen Lichtfunken zu sehen. Aus dem Eingang wehte mir ein kalter Hauch entgegen.
    Auf der Schwelle blieb ich stehen. Auf meiner Zunge lag ein leicht bitterer Geschmack. Sehr wohl fühlte ich mich nicht in dieser Lage, aber ich konnte sie auch nicht ändern. Wenn es einen Weg gab, etwas zu erfahren, dann hier im Turm. Die anderen Mauern und Mauereste waren nicht mehr als Kulisse.
    Die Beretta und das Kreuz gaben mir ein beruhigendes Gefühl.
    Sollte ein Angriff erfolgen, würde ich mich zur Wehr setzen können.
    Aber man ließ mich in Ruhe.
    Nur eines gefiel mir nicht. Es war die verdammte Dunkelheit, die sich wie eine schwarze Fettschicht innerhalb des Turms ausgebreitet hatte. In ihr wollte ich

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