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1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods

1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods

Titel: 1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Male zusammen und riss dabei seine Arme in die Höhe. Dabei geriet er in hektische Bewegungen, und jetzt passierte das, womit wir eigentlich schon längst gerechnet hatte.
    Das, was sich noch am verbranntem Fleisch auf seinem Körper befand, löste sich durch die hektischen Bewegungen von den Knochen, als würde es von einer scharfen Messerklinge abgeschabt.
    Sein Körper schlug von einer Seite zur anderen. Er behielt dabei noch immer die Wand im Rücken, so hatte er einigermaßen Halt.
    Mit seinen Ellbogen prallte er gegen das Mauerwerk, und wieder fielen die schwarzen und verbrannten Fleischreste nach unten.
    Es war für uns schaurig anzusehen, wie sie sich auch aus seinem Gesicht lösten. Klumpen, die festgebacken waren, spritzten bei den heftigen Bewegungen davon, und der Knochen kam zum Vorschein.
    Immer stärker zeigte sich das unter dem verbrannten Fleisch verborgene Skelett, von dem auch die allerletzten Reste abfielen, bis die makabre Gestalt schließlich vor uns stand.
    Lebte sie?
    Ja und nein. Sie würde so leben wie die Skelette der anderen Seeleute. Sie waren keine Menschen mehr, in ihnen steckte etwas Unbekanntes, und ich nickte Suko mit ernstem Gesichtsausdruck zu.
    »Nimm die Peitsche. Ich möchte nicht, dass Mrs. Harper durch den Schuss aufmerksam wird.«
    »Okay, werde ich machen.«
    Ich wartete noch, bis Suko einmal den Kreis geschlagen hatte, damit die drei Riemen freie Bahn hatten, dann stellte ich mich so hin, dass ich Elsa Harper den Blick versperrte.
    Allerdings nahm sie nichts weiter mehr wahr. Sie hielt den Kopf jetzt gesenkt, und es war nicht mal zu sehen, ob sie die Augen offen oder geschlossen hatte.
    Suko schlug einmal zu.
    Ich hörte das Klatschen beim Aufprall, zuckte selbst leicht zusammen und schaute mir das Skelett an, über dessen Knochen plötzlich kleine Flammen huschten.
    Die Knochen verbrannten. Wir hörten dabei ein Knistern und schauten zu, wie der Körper allmählich zusammenschrumpfte, immer kleiner wurde und bald die Größe einer Mumie erreichte.
    Dann war es vorbei, denn das magische Feuer zerstörte die Knochen völlig.
    »Er hat es hinter sich«, sagte Suko leise. »Und ich denke, dass es besser so ist.«
    Da musste ich ihm zustimmen. »Er hätte sowieso kein normales Leben mehr führen können. Wichtig ist jetzt Elsa Harper.«
    »Was hat sie gesehen?«
    »Zuletzt nichts mehr, glaube ich.« Ich winkte Suko zu. »Du kannst die Luke schließen. Ich bringe Mrs. Harper nach unten. Außerdem braucht sie einen Arzt, und dann müssen wir uns um diese Standing Stones kümmern. Ich denke, dass uns Stuart Fuller, der Polizeichef, oder Gregor Ills mehr darüber sagen können.«
    »Und wir benötigen einen Wagen.«
    »Auch das.«
    Ich bückte mich der Frau entgegen. Als ich sie berührte, fing sie an zu schreien, und ich zuckte zurück.
    Es dauerte eine Weile, bis ich sie dazu brachte, aufzustehen.
    Allein gehen konnte sie nicht. Bei jedem Schritt sackte sie zusammen, und so musste sie gestützt werden.
    Es war auch nicht leicht, sie die Treppe nach unten zu schaffen.
    Um sicher zu gehen, trug ich sie hinunter und legte sie im Wohnzimmer auf die Couch.
    Dort stand auch ein altes schwarzes Telefon. Eine Notrufnummer war aufgeklebt. Ich wollte gerade den Hörer abnehmen, als ich Elsa Harpers Stimme hörte.
    »Hat Clint es hinter sich?«
    Ich drehte mich und sah, dass die Frau sich aufgerichtet hatte.
    »Sagen Sie mir die Wahrheit, Mr. Sinclair.«
    »Ja, er hat es hinter sich.«
    Elsa nickte. Sie lächelte sogar. »Für ihn ist es wohl am besten, nicht wahr?«
    »Sie sagen es. Mrs. Harper«, erwiderte ich…
    ***
    Glenda schüttelte den Kopf wie jemand, der ein Trugbild verscheuchen will.
    Aber das schaffte sie nicht. Das Bild, der Mann, blieb.
    Sie sah einen Menschen, der dunkel gekleidet war, weil er sich dieser Welt offenbar anpassen wollte. Und sie sah einen Mann, auf dessen Kopf kein Haar wuchs, der dafür allerdings ein breites Gesicht besaß, einen ebenfalls breiten Mund, eine Nase, die schmal begann, sich jedoch nach unten hin immer mehr ausbreitete.
    Als er seine Schultern anhob und Glenda Perkins zugleich zunickte, überzog er seine Freundlichkeit, die ihm sowieso niemand so recht abnahm.
    »Herzlich willkommen, Glenda. Es ist wirklich eine Freunde für mich, dich im neuen Atlantis begrüßen zu können. Es macht mir einen wahnsinnigen Spaß.«
    »Ja, das glaube ich«, erklärte sie sarkastisch.
    »Du und ich, wir sind doch gleich. In unserer Adern fließt das Serum des

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