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1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods

1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods

Titel: 1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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durchbrochen gewesen wäre.
    Um die Batterien nicht unnötig zu belasten, hatten wir beide die Lampen ausgeschaltet. Jetzt schaltete ich meine wieder an, um einen Test durchzuführen.
    Ich richtete den Strahl gegen die Finsternis – wo er nach nicht einmal einem Meter verschluckt wurde.
    »Das ist es, Suko!«, flüsterte ich. »Das ist genau der Beweis, verstehst du? Die Dunkelheit, die viel schluckt, die viel frisst, die alles in sich aufsaugt…«
    »Gut, dann sind wir an einer Schnittstelle. An einem Tor, an einem Ort, den man als Grenze zwischen zwei Dimensionen bezeichnen kann. Fragt sich nur, ob es Atlantis geschafft hat, sich heimlich heranzuschleichen und wir uns mitten in diesem neuen Gebiet befinden.«
    »Genau das müssen auch die Seeleute erlebt haben, glaub mir. Sie haben es erlebt und sind verwandelt worden. Zurückblieben die Skelette, die dann von den verdammten Flugdrachen aufgesammelt wurden.«
    »Perfekt. Aber ich spüre nichts von einem Beginn der Verwandlung. Warum sollte es bei uns anders sein?«
    Suko schaute mich an. In seinen Augen sah ich ein helles Leuchten.
    »Ja«, sagte er dann, »und wenn du wissen willst, wie sie verwandelt wurden, dann erinnere ich dich an die Internetseite. Fing die Welt dort nicht an zu brennen oder zu glühen?«
    »Sicher. Und jetzt rechnest du damit, dass dieser Vorgang auch hier eintreten wird?«
    »Darauf warte ich sogar.«
    Eine schleichende Verwandlung passierte um uns herum. Meiner Ansicht nach war es wärmer geworden, und es breitete sich zudem ein anderer Geruch aus. Er war nicht leicht zu beschreiben. Man konnte ihn als klebrig und scharf bezeichnen, und beim Einatmen setzte er sich an den Schleimhäuten fest.
    Der Geruch war für mich ausschlaggebend. »Wir sind da!«, erklärte ich. »Wir sind am Ziel!«
    »Atlantis?«
    »Was sonst?«
    »Gut, John, dann wird sich gleich unser Freund zeigen. Ich sehne mich schon nach seiner Sense.«
    So drastisch wollte ich es nicht ausdrücken, aber eine Entscheidung sehnte ich auch herbei, weil ich einfach eine gewisse Klarheit haben wollte.
    Und die bekamen wir.
    Es fing relativ harmlos an. Wir erlebten das leichte Vibrieren des Erdbodens, und wir hörten auch unter unsere Füßen ein leises, aber schon gefährlich klingendes Grollen.
    Im ersten Moment blieben wir unbeweglich stehen. Jeder schaute den anderen an und wartete auf dessen Erklärung. Es war Suko, der zuerst den Mund öffnete und von einem leichten Erdbeben sprach.
    »Meinst du?«
    »Sag was anderes.«
    Das konnte ich nicht. Deshalb konzentrierte ich mich weiter auf die Geräusche, die nicht auf einen Stelle begrenzt blieben. Sie durchzogen das gesamte Gebiet, und diese Tatsache ließ uns nicht eben vor Freude jubeln.
    »Dem Erdbeben folgt der Ausbruch«, sagte Suko. »Wie bei einem Vulkan, der unter Druck steht und diesen nicht mehr aushalten kann.«
    »Feuer?«
    »Genau – das Feuer, John!«, erklärte mein Freund mit ernster Stimme.
    Bill hatte es auf seiner Internetseite gesehen. Zuerst den Mann mit der Sprechblase, der die Menschen in das neue Atlantis locken wollte. Danach aber kam das Feuer. Es kippte vom Himmel nieder wie aus Kannen gegossen. Feuer oder Lava, die ebenso gefährlich war.
    Es passierte urplötzlich und überraschte uns, obwohl wir damit gerechnet hatten.
    Schlagartig brach um uns herum die Hölle los!
    ***
    Sie war da, sie war allein, und sie musste mit einem Schicksal fertig werden, dass sie bisher nur aus den Erzählungen ihrer Freunde kannte.
    Beinahe hätte Glenda darüber gelacht, doch das verbiss sie sich.
    Es war nicht der Ort und auch nicht die Gelegenheit, um zu lachen.
    Sie befand sich in einer menschenfeindlichen Umgebung, auch wenn sie auf Grund der Dunkelheit nicht in der Lage war, irgendwelche Feinde zu entdecken. Da war die Dunkelheit eben zu dicht.
    Etwas konnte Glenda nicht unterdrücken. Leichte Stiche und Schmerzen im Kopf. Sie dachte daran, dass sie manipuliert worden war. Saladin, dieser verfluchte Hundesohn, war stets in ihrer Nähe gewesen, auch wenn sie ihn nicht gesehen hatte.
    Die Angst hatte Glenda gepackt. Da war das Gefühl, allein gelassen worden zu sein. Man hatte sie entführt, irgendwohin geschafft, und jetzt war der Kidnapper verschwunden, um sie ihrem Schicksal zu überlassen.
    Das konnte sie einfach nicht verkraften. Das war zu schlimm, eine seelische Folter. Das Grauen hatte sich in ihrem Körper ausgebreitet und lähmte sie.
    So stand Glenda Perkins in dieser fremden Umgebung und war unfähig,

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