Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods

1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods

Titel: 1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Wurm dicht vor dem Schnabel eines Vogels.
    Keine Chance mehr, keine…
    Etwas berührte sein Gesicht. Zwei Sekunden später war Sir James wieder in der Lage, normal und scharf zu sehen. Die Brille saß wieder, und direkt vor ihm tauchte das Gesicht des Saladin auf.
    Und in diesem Gesicht gab es zwei Augen.
    Kalte Kugeln. Böse, aber mächtig.
    »Du wirst alles tun, was ich dir von nur an sage!«, flüsterte Saladin. »Alles!«
    Sir James wollte dagegen sprechen, aber da brach auch er ein. Sein eigener Wille zuckte noch einmal zusammen, um danach wegzutreiben.
    Saladin ließ ihn los.
    Sir James blieb stehen.
    »Richte deine Krawatte!«
    Der Angesprochene tat es.
    »Seht gut.« Saladin nickte. »Du wirst von nun an alles tun, was ich von dir verlange.«
    »Ja, das werde ich.«
    »Dann komme mit.«
    Zwei Sekunden später gingen die beiden so unterschiedlichen Personen nebeneinander her, als wären sie die besten Freunde. Niemand wäre je auf den Gedanken gekommen, was die zwei Männer wirklich verband.
    Die Kraft der Hypnose!
    »Wir gehen jetzt weg!«, erklärte Saladin. »Wir werden sogar diese Welt verlassen. Ist das Ihnen recht so?«
    »Ja, das ist es.«
    »Wunderbar.«
    Am Rand der Straße blieben sie stehen. Saladin wollte auf die andere Seite, denn dort führte eine dunkle Durchfahrt zwischen zwei Häusern hindurch.
    Sir James folgte ihm willig wie ein Kind seiner Mutter. Er stand voll und ganz unter dem Bann des Hypnotiseurs.
    Sie erreichten die andere Straßenseite, und Saladin legte Sir James jovial den Arm um die Schultern.
    »Wenn du nach vorn schaust, siehst du die Gasse, die zu dem großen Hof führt?«
    »Die sehe ich.«
    »Dort werden wir hineingehen.«
    Der Superintendent schien es nicht erwarten zu können. Er war Saladin absolut hörig, und er setzte sich in Bewegung, ohne dass er dazu noch mal aufgefordert worden wäre.
    »Stopp!«
    Sir James drehte sich um, nachdem er stehen geblieben war.
    Saladin streckte ihm die Hände entgegen. »Komm her und fass mich an, James.«
    Auch das tat der Superintendent. Er würde alles tun, so lange der Bann bestand.
    Die Hände fanden sich. Der Hypnotiseur war zufrieden und gab dies durch ein Nicken bekannt.
    »Schau mich an!«
    Sir James gehorchte auf der Stelle, und die Blicke bohrten sich ineinander. Es dauerte nicht mal Sekunden, bis Sir James sein eigenes Ich verlor. Er war voll und ganz in den Mann der anderen Gestalt hineingezogen worden.
    »Weg, wir werden weit weggehen…«, hörte er noch die Stimme des Saladin.
    Dann war der Boden nicht mehr für Sir James vorhanden. Er fühlte sich so wunderbar leicht. Er schwebte dahin, die Hausfronten um ihn herum lösten sich auf, und einen Herzschlag später fiel er hinein in das endlose Nichts, aus dem es kein Zurück mehr gab…
    ***
    Suko fuhr langsamer. Durch das starke Licht der Scheinwerfer sahen manche Steine aus, als würden sie zerschmelzen. Andere wiederum kamen mir vor wie mächtige Rammböcke.
    Es gab genügend große Lücken, durch die wir fahren konnten. Ich überließ es Suko, wann er stoppen wollte. Er fuhr noch etwas tiefer in das Gebiet hinein und trat dann die Bremse.
    »Einverstanden, John?«
    »Sicher.«
    »Gut.« Das Geräusch des Motors verstummte, aber das Fernlicht ließ er noch brennen, denn es war gut, wenn wir uns zunächst einen Überblick verschafften. Ob sich zwischen den Steinen etwas bewegte? Wir gingen einfach nicht davon aus, dass dieses Gebiet hier leer war.
    Es bewegte sich nichts. Wir standen im hohen Gras, und natürlich fuhr auch der Nachwind über das Gebiet hinweg, sodass sich die langen Halme niederbeugten. Da konnte man schon den Eindruck einer leicht wogenden Fläche bekommen.
    »Schön leer«, kommentierte Suko.
    »Okay. Schalte das Licht aus.«
    Es war besser, wenn wir nicht im Hellen standen, dann hätten wir ein zu gutes Ziel für einen Angriff abgegeben. Es war nicht so finster, als dass wir uns nicht hätten orientieren können. Und wir erlebten auch keine zu tiefe Stille, denn Geräusche umgaben uns von allein Seiten.
    Dafür verantwortlich zeigte sich der Wind, der um die Felsen wehte, sodass an manchen Ecken ein leises Jammern oder Heulen entstand, das uns wie eine schaurige Musik erreichte.
    Der Boden hatte zwar einen Bewuchs aus Gras und anderen nicht sehr hohen Gewächsen, aber wenn wir mit unseren Leuchten nach vorn strahlten, dann sahen wir an zahlreichen Stellen zwischen den Gräsern den blanken Fels schimmern.
    Wir wollten uns zunächst einen Überblick

Weitere Kostenlose Bücher