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1387 - Das Finale

1387 - Das Finale

Titel: 1387 - Das Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verloren…
    ***
    »Genau, ich bin es«, sagte Saladin. »Freust du dich, mich zu sehen?«
    Sheila sagte nichts mehr. Aber ihre Gedanken glitten zurück in die Vergangenheit. Sie war von dem Hypnotiseur verschleppt worden. Er hatte ihr Sprengstoff an den Körper gebunden, und er hatte sie damit in das Riesenrad geschickt, dass Millennium Eye, damit sie sich und auch unschuldige andere Menschen in die Luft sprengte.
    Durch John Sinclairs Einsatz war es im letzten Moment verhindert worden, aber es war kein endgültiger Sieg gewesen, weil Saladin damals die Flucht gelungen war.
    Und jetzt war er wieder da!
    Sheilas Herzschlag hatte sich beschleunigt, und es dauerte seine Zeit, bis er sich normalisierte, und Saladin wartete ab. Er hatte genügend Zeit. Sein kaltes Lächeln aber behielt er bei und schaute sie aus seinen starren Augen an, als wollte er den Grund ihrer Seele durchforsten.
    Sprechen konnte Sheila in diesen Augenblicken nicht. Zu stark stürmten die schlimmen Erinnerungen auf sie ein. Jetzt wurde ihr richtig bewusst, dass sie allein im Haus war. Es war niemand in der Nähe, der ihr helfen konnte, aber wer schaffte es schon, gegen Saladin anzukommen? Selbst für John Sinclair und Suko war dieser Mensch zu einem Problem geworden, wobei sie nicht mal sicher war, ob sie ihn überhaupt als einen Menschen ansehen sollte.
    Gleichzeitig ärgerte sich Sheila darüber, dass sie so bleich geworden war. Aber es war einfach verdammt schwer, den Anblick des Hypnotiseurs zu ertragen.
    Saladin hatte Zeit. Er ließ Sheila so lange in Ruhe, bis sie seiner Meinung den ersten Schock überwunden hatte.
    »Du bist allein, nicht?«
    Sie hob die Schultern.
    »Ja oder nein?«
    »Ich bin allein.«
    Saladin kniff seine Augen zu Schlitzen zusammen. Dann stellte er seine nächste Frage. »Wo steckt dein Mann?«
    »Er ist nicht hier.«
    »Wo?«
    »Nicht hier!«
    Sheila blieb hart. Sie erinnerte plötzlich an eine Löwin, die ihr Junges gegen Feinde verteidigen wollte. In diesen Augenblicken war eben Bill ihr Kind.
    Saladin zeigte sich geduldig und sagte: »Noch mal, wo ist dein Mann?«
    »Ich habe es Ihnen schon gesagt. Er ist…«
    »Ja, ich weiß, dass er nicht hier im Haus ist. Aber ich will wissen, wo ich ihn finden kann.«
    »Sie müssen ihn suchen!« Sheila wunderte sich selbst über diese mutige Antwort. Sie wusste nicht mal, ob sie ihr einfach nur herausgerutscht war, aber sie konnte die Worte nicht mehr zurücknehmen, und sie stellte auch fest, dass Saladin zusammenzuckte.
    Wahrscheinlich ärgerte er sich über diese Antwort.
    Dann sah sie, dass er tief Luft holte, und sie ahnte, dass die seichte Zeit vorbei war.
    »Du weißt, dass ich in der Lage bin, mir die Antwort von dir zu holen, Sheila.«
    »Ja, das weiß ich.«
    »Seht gut. Wo also?«
    Sheila reckte sich und stellte sich sogar auf die Zehenspitzen.
    »Finden Sie es heraus! Ich sage nichts!«
    Der Hypnotiseur winkte ab. »Das werden wir ja sehen. Du wirst gleich Wachs in meinen Händen sein, das verspreche ich dir.«
    Noch während er redete, veränderte sich der Ausdruck in seinen Augen. Diesem Blick hatte Sheila entwischen wollen, doch sie reagierte zu spät. Sie wurde in einem für sie ungünstigen Augenblick erwischt und spürte plötzlich die andere Kraft in sich. Etwas war mit ihr passiert. Etwas Fremdes schoss in ihr hoch, und als sie nach vorn schaute, da sah sie nur die Augen des Hypnotiseurs.
    Fremde und andere Augen. Sie hatten einen harten Glanz bekommen, dem Sheila nicht entrinnen konnte. Sie fühlte sich von den Augen angezogen. Obwohl sie noch immer auf dem Boden stand, kam es ihr vor, als würde sie darüber hinwegschweben. Man entriss ihr das eigene Ich. Sie war nicht mehr in der Lage, etwas aus freiem Willen zu tun, denn den hatte sie nicht mehr.
    Wieder hörte sie die Stimme des Hypnotiseurs.
    »Sheila Conolly?«
    »Ja.«
    »Du weißt, wer ich bin?«
    »Du bist Saladin.«
    »Sehr richtig. Und dir ist bekannt, wem du zu gehorchen hast?«
    »Das ist mir bekannt.«
    Über die Lippen des Mannes huschte ein süffisantes Lächeln, bevor er auf sie zuging, ihre Hände umfasste und die Arme anhob.
    Sein Gesicht befand sich nicht mehr weit von dem ihrem entfernt.
    Er schaute in ihre Augen, und Sheila blickte zurück, obwohl sie es nicht freiwillig tat, was sie aber nicht merkte. Wieder einmal hatte Saladin seine Fähigkeiten, die ihm der Teufel persönlich verliehen haben musste, voll ausgespielt. Sheila befand sich unter seiner Kontrolle, und das würde sie so

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