Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
139 - Das Monster aus dem Feuerschlund

139 - Das Monster aus dem Feuerschlund

Titel: 139 - Das Monster aus dem Feuerschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Tempel zu gelangen.
    Hierher würde Boram Tony Ballard führen!
    Es wäre leicht für den weißen Vampir gewesen, einfach zwischen den Steinen durchzusickern.
    Er unterzog sich jedoch der Mühe, zahlreiche Steine zu entfernen, damit diese Arbeit bereits getan war, wenn er mit Tony Ballard zurückkam.
    Sobald er den Geröllberg weit genug abgetragen hatte, überkletterte er ihn.
    Der Rest des Ganges war frei von Gestein - jedoch nicht frei von Geistern!
    Zwei von ihnen bewachten den verschütteten Gang, und als sie Boram bemerkten, näherten sie sich ihm sofort.
    Der Nessel-Vampir erwartete sie mit stoischer Gelassenheit. Er wich keinen Millimeter zurück.
    Sie wußten nicht, daß er für sie eine tödliche Gefahr darstellte, verließen sich auf ihre schwarze Kraft und darauf, daß sie zu zweit waren, doch davon ließ sich der Nessel-Vampir nicht beeindrucken.
    Einem Menschen hätten sie im Handumdrehen das Leben genommen, doch Boram war ein körperloses Wesen, dem es allerdings möglich war, den Dampf, aus dem er bestand, so sehr zu verdichten, daß er hart wurde.
    Als sich die Geister siegesgewiß auf ihn stürzten, machte er kurzen Prozeß mit ihnen.
    Als der eine vernichtet war, wollte der andere Reißaus nehmen, doch Boram folgte ihm, streckte ihn mit einem Faustschlag nieder und biß in den von blauen Linien begrenzten Hals des Gegners. Sofort begann die Kraft zu fließen. Boram nahm sie ganz in sich auf und eilte weiter, sobald die Linien verschwunden waren.
    ***
    Dumpfes Schweigen herrschte im Kerker. Ab und zu klirrte eine Kette, wenn sich ein Gefangener bewegte.
    »Wenn ich daran denke, daß ich mich die ganze Zeit mit dem schweren MG abgeschleppt habe, für nichts und wieder nichts, kommt mir das Heulen«, knurrte Ken Graig.
    »Mein Flammenwerfer war nicht leichter«, sagte David Taylor. »Die vollen Tanks auf dem Rücken… Alles für die Katz. Als ich die Waffen gebraucht hätte, hatte ich sie nicht bei mir. Mann, wäre das ein Fest gewesen, all die Geister brennen zu sehen.«
    »Es ist noch nicht aller Tage Abend, David.«
    »Wenn es nach Aomo ginge, wäre Feierabend für uns«, sagte Taylor.
    »Ja, aber die Freude machen wir ihm nicht. Der kriegt von uns eine Rechnung präsentiert, an der er bis zu seinem Lebensende bezahlen wird.«
    »Hat man euch bei der Agency den totalen Optimismus eingetrichtert?« fragte Doug Salomon. »Es fällt mir immer schwerer zu glauben, daß wir noch eine Chance haben.«
    Niemand antwortete ihm.
    Die Agenten hofften auf Tony Ballards und Borams Hilfe. Von deren Existenz wußten Suzannah Finn und ihre Freunde jedoch nichts.
    Nigel Williams war lange schweigsam gewesen, doch nun war er überhaupt unansprechbar. Er hatte insgeheim die Hoffnung gehabt, Cathy zurückzugewinnen, aber seine schlimmste Befürchtung war eingetroffen.
    Seine Schwester hatte sich völlig von ihm losgesagt.
    Er hatte sie an Aomo, diesen Teufel, verloren!
    Darüber kam er nicht hinweg. Bilder aus der gemeinsamen Jugend zogen durch seinen Geist, Erinnerungen an eine schönere Zeit. Cathy war immer schon ein Problemkind gewesen, doch letztendlich hatte sie doch auf ihn gehört, so daß es ihm gelang, sie wenigstens für kurze Zeit positiv zu beeinflussen.
    Doch nun war sie ganz abgerutscht, und das schmerzte Nigel Williams bis in die Seele hinein.
    Sie hatte ihre Wahl getroffen, hatte sich für Aomo entschieden, weil er reich war, weil ihm König Lohiaus Gold gehörte, weil er selbst bald König sein würde.
    Reichtum und Macht blendeten Cathy. Dafür zerriß sie sogar die familiären Bande.
    Jemand trat an die Tür. Alle hörten es.
    Nigel war der einzige, der nicht darauf reagierte. Die anderen hoben den Kopf und richteten ihren Blick auf die Tür, die noch geschlossen war.
    Jetzt öffnete sie sich, und Cathy Williams trat ein.
    »Sie sollten lieber gleich wieder verschwinden«, knurrte James Holbrook. »Genügt es Ihnen nicht, daß sich Ihr Bruder in Aomos Gewalt befindet? Sind Sie gekommen, um ihm nun auch noch Pfeffer in seine Wunden zu streuen?«
    »Halten Sie den Mund!« zischte das Mädchen im safrangelben Kleid.
    »Nigel ist mein Freund, verdammt, und was Sie ihm angetan haben, spottet jeder Beschreibung!« erwiderte Holbrook. »Wissen Sie, was Nigel versäumt hat? Er hätte Sie jeden Tag verprügeln sollen. Dann wären Sie bestimmt nicht vom rechten Weg abgekommen.«
    Nigel Williams hob traurig den Blick und sah seine Schwester an.
    Sie trat auf ihn zu.
    »Cathy«, sagte er tonlos. »Was willst

Weitere Kostenlose Bücher