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139 - Das Schwarze Schloß

139 - Das Schwarze Schloß

Titel: 139 - Das Schwarze Schloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Leben sie lechzten. Und vielleicht gelang es ihm, ihnen auch die drei anderen Opfer abzujagen. Dann hatte er ein Druckmittel in der Hand wie niemals zuvor.
    Er ließ sich nicht einfach so abschätzig behandeln, wie er es vom Durchsichtigen erlebt hatte! Er nicht!
    Er erreichte einen größeren Raum. Dort ließ er das besinnungslose Mädchen zu Boden sinken. Vorsichtshalber entzündete er eine Fackel. Er wollte sehen, ob das Opfer noch lebte. War das Mädchen möglicherweise vor Schreck gestorben, so konnte er es als Druckmittel vergessen.
    Aber Claudia Arentz lebte noch.

    „Narr", fauchte der Durchsichtige derweil den Frankensteinmonsterähnlichen an. „Du hättest mit einem Fluchtversuch rechnen müssen! Du mußt wissen, daß die Sterblichen jede Chance ausnutzen werden, ihrem Schicksal zu entrinnen!"
    „Aber es ist so lange her, daß Sterbliche hier waren", jammerte der Hüne.
    Der Durchsichtige, der mehr und mehr in die Rolle des neuen Schloßherren hineinwuchs, fauchte ihn böse an. „So lange auch nicht… Opfer hat es auf jedem der Feste gegeben, die unser Herr Fayaz al Akbar ausrichtete!"
    „Aber sie waren willig, weil sie unter dem magischen Zwang unseres Herrn lagen", wehrte sich der Hüne. „Das war alles völlig anders. Niemals wehrte sich eines der Opfer… wie also sollte ich mit einem anderen Verhalten rechnen können?"
    Der Durchsichtige winkte herrisch ab. „Sieh zu, daß du es wiederfindest. Wir derweil werden uns an einem anderen laben."
    „Herr", murmelte der Hüne unterwürfig.
    Der Durchsichtige fühlte sich geschmeichelt. Endlich einer, der ihn vorbehaltlos anerkannte… das milderte seinen Zorn etwas. „Was willst du noch?" fragte er schon bedeutend freundlicher.
    „Herr… allein werde ich die Suche kaum durchführen können… gib mir Vollmacht, ein paar Irrwische einsetzen zu können…"
    „Meinetwegen auch einen Dschinn", fauchte der Durchsichtige. „Wichtig ist, daß das Opfer wieder auftaucht und der Dieb bestraft wird."
    „Wer mag es sein? Der fremde Dämon aus dem Abendland, der sich nähert und Euch das Recht des Herrschens streitig machen will?"
    „Er wird größte Schwierigkeiten haben, in das Schloß einzudringen", sagte der Durchsichtige überzeugt. „Und wenn es ihm gelingt, wird es niemals unbemerkt geschehen können. Er ist es nicht. Wir haben einen Abtrünnigen in unseren eigenen Reihen."
    Er sah aus dem Fenster zum blassen Vollmond hinauf, der sich langsam dem Ende seiner Himmelsbahn näherte. Nicht mehr viel Zeit blieb in dieser Nacht. Wurde es Tag, so verringerten sich ihrer aller Kräfte.
    Vorher mußten Entscheidungen fallen - so oder so.

    Rene d'Arcy sah zu dem Fledermausschwarm hinauf, der immer noch das Schwarze Schloß wild umflatterte. Er streckte beide Arme aus und machte zwingende Fingerbewegungen. Er rief ein magisches Schaltwort. Ein Zauber erwachte. D'Arcy bekam Gewalt über die Gehirne der Tiere. Und mit der Kraft seiner Magie zwang er den großen Schwarm, tiefer zu gehen und ihn einzuhüllen.
    D'Arcy begann sich in die Gesamterscheinung der Tiere einzufädeln. Auf unerklärliche Weise verschmolz er mit ihnen, ohne ihre Gestalt anzunehmen, wie es ein Vampir getan hätte. Dennoch wurde er eins mit ihnen, aber auf andere Weise. Und sie trugen ihn, ohne ihrs zu tragen.
    Er machte sich leicht und schwebte jetzt in der Luft. Dicht umgab ihn der Schwarm. Er konnte jetzt die Echos erkennen, die von den Ultraschallauten der Tiere erzeugt wurden und die vor Hindernissen warnten. Die Fledermäuse bewegten sich, von d'Arcys Willen gezwungen, an den Schloßmauern empor.
    D'Arcy überflog die Mauern nicht, um in den Innenhof des düsteren Gebäudes zu kommen, das von der Zeit geschwärzt und hier und da verfallen war. Alles, dachte er, würde anders werden, wenn er erst einmal hier sein Regiment führte. Dann würden die verfallenen Teile des Schlosses restauriert werden, würde das Bauwerk in neuem Glanz erstrahlen. Der Wesir hatte alles verkommen lassen, hatte keinen gesteigerten Wert auf das Äußere seiner Residenz gelegt. Und die Menschen in der Umgebung waren dem Schloß seit jeher aus dem Weg gegangen.
    „Es wird anders", murmelte Rene d'Arcy.
    Fast hätte er seine Konzentration vernachlässigt. Er merkte schon, wie in diesem kurzen Augenblick der Ablenkung der Schwarm sich auflösen wollte, wie er abzustürzen drohte. Doch er fädelte sich sofort wieder ein. Und er erreichte ein offenstehendes Fenster, dessen Scheiben grau vor Schmutz waren. Dieser

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