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139 - Das Schwarze Schloß

139 - Das Schwarze Schloß

Titel: 139 - Das Schwarze Schloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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schlimm genug. Denn irgendwann würde man sie doch wieder holen.
    Dann erst erkannte sie, daß dieser Raum anders war. Und auch ihre Erinnerung setzte wieder ein.
    Sie war vor dem Frankensteinmonsterähnlichen geflohen, dann klappte unter ihr der Boden weg… und jetzt war sie hier. Jemand hatte sie aufgefangen und niedergeschlagen.
    Überrascht stellte sie fest, daß sie nicht wieder gefesselt worden war. Entweder hatte ihr Bezwinger das einfach übersehen, oder es war nicht nötig, weil der Raum an sich ausbruchsicher war. Aber das war das andere Gefängnis doch ebenfalls gewesen…
    Demzufolge mußte die Fesselung vergessen worden sein.
    Claudia richtete sich auf und bewegte sich. Hier und da spürte sie Schmerzen. Kein Wunder nach all den Geschehnissen. Vorsichtig sah sie sich in ihrem neuen Aufenthaltsraum um. Es gab eine Tür aus schwerem Eichenholz. Claudia versuchte sie zu öffnen, aber es gelang ihr nicht. Es war mit einem mächtigen Riegel verschlossen, der auf der anderen Seite lag. Es gab hier nur eine Schlüsselöffnung, von der aus der Riegel vielleicht bewegt werden konnte. Die Bohlen der Holztür schlossen nicht dicht aneinander ab, so daß Claudia zwischen ihnen hindurchschauen konnte.
    Ihr kam eine Idee. Manchmal konnte es sich doch auszahlen, wenn man Krimis las oder im Kino sah. Sie bog den dünnen silbernen Armreif auf, den sie trug, und formte ihn zu einem Haken. Dann führte sie ihn als Dietrich in die Schlüsselöffnung ein.
    Sie stocherte, bis sie Widerstand fühlte, und begann dann vorsichtig zu drehen. Aber das Silber verbog sich, ohne Wirkung zu erzielen. Der Schloßmechanismus war zu schwergängig, vielleicht auch der Riegel an sich zu schwer.
    Enttäuscht zog Claudia den Draht wieder zurück, knickte ihn einmal und drehte die beiden Hälften zusammen, daß sie stärker waren als zuvor. Diesen verbesserten Dietrich schob sie abermals ins Schloß.
    Wieder wurde es nichts, bis ihr die Idee kam, dem Haken eine bestimmte Form zu geben. Damit begann das Experimentieren. Dreimal brach der zu oft gebogene Draht unter ihren Fingern, aber dann, beim siebten Versuch, hörte sie das Klicken.
    Der Riegel wurde beiseite gehebelt.
    Erleichtert zog Claudia den Draht zurück - vielleicht konnte sie ihn noch einmal gebrauchen - und öffnete die Tür. Sie trat in einen düsteren Gang, der ebenfalls nur von Fackeln erleuchtet wurde. Etwas huschte fiepend über ihre Füße. Eine Ratte, die aufgeschreckt davonjagte. Unwillkürlich schrie Claudia leise auf. Dann aber gewann ihr Verstand wieder die Oberhand und sagte ihr, daß sie sich durch keinen Laut verraten durfte, wenn sie noch einmal davonkommen wollte. Sie hatte jetzt den winzigen Hauch einer Chance, zu entwischen. Ihre Entführer hatten sie unterschätzt.
    Claudia begann zu laufen. Schließlich traf sie auf eine Abzweigung. Links waren in regelmäßigen Abständen Fackeln angebracht und verrieten damit, daß dieser Gang benutzt wurde und mit Sicherheit ins Innere des finsteren Schlosses führte. Rechts war alles stockdunkel wie im Haifischbauch. Wer mochte wissen, was da in der Düsternis wartete? Claudia fühlte die Angst in sich wieder aufsteigen. Aber diese Angst war dann doch nicht so groß wie die vor den mörderischen und unheimlichen Bewohnern dieses Schlosses.
    Sie riß entschlossen eine Fackel aus der Halterung und setzte sich in Bewegung. Hinein in das Dunkel des Ganges, der nach rechts führte…
    In die Ungewißheit…

    Crassus hatte die Fackeln im Gang vorsichtshalber in Brand gesetzt. Er wollte ja schließlich auch selbst etwas sehen können. Er sah zwar besser als die Menschen, aber ganz ohne Licht konnte auch er nichts mehr erkennen. Und wenn er weitere Gefangene durch diesen Gang zu dem Versteck schleppte, wollte er nicht wie beim ersten Mal blind zwischen Ratten und Spinnen hindurch tappen. Er kehrte wieder in die bewohnten Bezirke des Schlosses zurück. Wo sich die Gefangenen befanden, wußte er. Er war ja dabeigewesen, als sie angekettet wurden. Das hatte man ihm immerhin noch gewährt, nachdem sie ihm bei Betreten des Schlosses abgenommen worden waren und man ihm den Vorwurf machte, sich die Arbeit etwas zu leicht gemacht zu haben.
    Crassus stieg wieder an die „Oberwelt" empor, die dabei immer noch unterirdisch in den Felsenkavernen lag. Das Schwarze Schloß reichte tief in den Berg hinein.
    Niemand achtete auf Crassus. Wahrscheinlich vermißte ihn nicht einmal jemand, weil der Mißgestaltete ohnehin unter den Schwarzblütigen

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