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139 - Das Schwarze Schloß

139 - Das Schwarze Schloß

Titel: 139 - Das Schwarze Schloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Straße trauen. Er hatte viel zuviel Angst, von den Dämonen in die Dschehenna gerissen zu werden. Zu Recht, fand Izmir. Es gab kaum einen größeren Gauner und Taugenichts als Ahmed im Dorf.
    Izmir zwang sich, seine Aufmerksamkeit wieder den vier Fremden zu widmen, die aus dem Nichts in seinem Garten erschienen waren. Waren das auch Dämonen? Aber vergeblich suchte er nach dem unmenschlichen Funkeln und Leuchten ihrer Augen.
    Was taten sie jetzt?
    Sie sahen sich um und bewegten sich dabei paarweise völlig gleich. Das konnte Izmir nicht verstehen, obgleich er nach den paar Gläschen Cognac doch noch stocknüchtern war. Vorsichtshalber betete er eine Sure des Koran, aber das half auch nichts. Vielleicht, weil er nie so ganz besonders gläubig gewesen war.
    Wehe euch, wenn ihr es fertig bringt, mein angetrautes Götterweib aufzuwecken, dachte Izmir grimmig. Dann rettet euch nichts mehr vor meinem Zorn! - Und das war absolut eigennützig, denn im Lauf vieler harter Ehejahre hatte Izmir festgestellt, daß sein Weib am ehesten zu verkraften war, wenn einer von ihnen beiden schlief.
    Der Cognac machte Izmir mutig, und er verließ seinen Beobachtungsposten am Fensterspalt, um sich noch ein weiteres Gläschen Essenz der lebendigen Landschaft anzutrinken. Danach fühlte er sich stark genug, es mit dem gesamten Abendland voller Ungläubiger und Steuereintreiber aufzunehmen. Wenn das nur nicht so weit weg wäre…
    Die vier Gestalten dagegen waren jetzt ganz nah und schon am Haus.
    Die wollten etwas von Izmir, erkannte er und schwankte zur Tür. Um diese späte Nachtzeit hatte auch seine Gastfreundschaft ein Ende, schon gar, wenn es sich bei den nächtlichen Besuchern um Dämonen handelte. Izmir ergriff den großen Knüppel, der neben der Haustür stand und ihm normalerweise als Wanderstab diente. Und als es an der Haustür klopfte, hob er den Knüppel, öffnete die Tür und drosch auf die Dämonen ein. Wäre doch gelacht, wenn er mit dem Gelichter nicht spielend fertig würde!
    Zufrieden sah er den ersten Dämon bereits zusammenbrechen und beschloß triumphierend, sich fortan vom ganzen Dorf als „Dämonenkiller" bezeichnen zu lassen. Und schon schlug er zum zweiten Mal zu.

    Der Durchsichtige hatte die Schar wieder versammelt. Die meisten der bizarren Wesen waren nun da, um Blut und Lebenskraft in sich aufzunehmen. Etliche waren abkommandiert worden, um dem Hünen bei der Suche nach dem verschwundenen Mädchen zu helfen.
    Zwei andere schleiften jetzt das Opfer herein. Es war einer der beiden gefangenen Männer. Er war kaum in der Lage, sich zu wehren, weil seine Bezwinger diesmal aufpaßten. Er wurde auf den schwarzen Altarstein gezerrt und festgehalten.
    Das Teufelsantlitz bewegte sich leicht hin und her und öffnete den Rachen. Worte einer fremden, uralten Sprache klangen auf.
    Der Durchsichtige streckte die Hand aus. Ein Messer aus flirrender Schwärze entstand darin aus dem Nichts. Der Durchsichtige senkte die Klinge über den Mann, der sich in seinen Fesseln wand. Dumpfe Laute erklangen. Ein monotoner, durch Mark und Bein gehender Gesang tönte durch den Saal. Das Messer senkte sich noch tiefer, berührte jetzt fast den Körper des Todgeweihten.
    Im gleichen Moment spürte der Durchsichtige den Fremden, der sich im Innern des Schwarzen Schlosses befand. Er war auf eine unerklärliche Weise eingedrungen, und erst jetzt wurden die Schwarzblütigen auf ihn aufmerksam! Es mußte der Dämon aus dem Abendland sein, dessen Nähe sie schon seit geraumer Zeit erahnten.
    Aber dann schnappte die erste der unzähligen Fallen - zu, die der schwarze Wesir für Fremde hinterlassen hatte, und der Durchsichtige war zufrieden. Der Störenfried war ausgeschaltet, um seine endgültige Beseitigung konnte man sich später kümmern. Wichtig war jetzt Blut und Leben des Opfers. Danach gierten sie doch alle, diese Närrischen, denen nichts anderes wichtiger war als die Befriedigung momentaner Gelüste.
    Das Messer stieß zu. Schwärze durchfloß den Körper des ersten Opfers. Blut und Leben rannen aus ihm heraus und wurden begierig von den Dämonischen aufgenommen. Sie tanzten wie Irrwische, kreischten grell und sangen düster, während sie die Kraft in sich aufnahmen.
    So starb Karsten Krenz.

    Claudia Arentz erwachte. Sie sah die blakende Fackel und fürchtete im ersten Moment, wieder in ihrem Verlies gefangen zu sein. Das konnte sicher nicht schlimmer sein, als auf dem schwarzen Altarstein niedergemetzelt zu werden, war aber trotzdem

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