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139 - Das Schwarze Schloß

139 - Das Schwarze Schloß

Titel: 139 - Das Schwarze Schloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Teil des Schlosses mußte seit Jahrhunderten unbewohnt sein.
    Er glitt in das dahinter liegende Zimmer hinein, stieß einen Ultraschallschrei aus und entließ dann die Fledermäuse aus seinem magischen Griff. Wild stoben sie wieder auseinander, kreischend und flatternd, während Rene d'Arcy auch geistig wieder er selbst wurde.
    Er war im Schwarzen Schloß.
    Er berührte mit den Füßen den Boden. Das Holz trug noch, war noch nicht von Würmern zerfressen. Aber Spinnweben gab es überall in großen Schleiern. Drei, vier daumennagel große Insekten krochen über d'Arcys Gesicht. Er wischte sie fort.
    Die Dunkelheit machte ihm nichts aus. Er schritt zur Tür. Sie war verschlossen. Rene d'Arcy spreizte drei Finger ab, formte mit ihren Spitzen die Eckpunkte eines Dreiecks und berührte die Tür. Krachend flog sie in den Gang hinaus.
    Gleißend hell wie Diamanten funkelten d'Arcys ungewöhnlich weit auseinander stehende Augen. Aus ihnen strahlte er jetzt das wenige Licht ab, das er benötigte, um im Korridor und auf der Treppe zu sehen.
    Dieser Teil des Schlosses war verlassen. D'Arcy trat lautlos auf und wirbelte nicht einmal Staub auf, während er sich bewegte. Es war ihm recht, hier niemandem zu begegnen. So konnte er sich auf die erste Konfrontation vorbereiten. Denn im Schloß wimmelte es von schwarzblütigem Leben, und jeder war sein Feind.
    Zu spät fühlte er, wie eine Holzbohle unter seinem Tritt nachgab. Ein scharrendes Geräusch erklang. Er warf sich noch zurück, aber das nützte ihm nichts. Aus der Wand klappte etwas heraus. Ein silbern flirrender Drudenfuß, aus dessen Mitte ein Blitz hervorzuckte und Rene d'Arcy traf.
    Er schrie markerschütternd auf und brach mitten im Gang zusammen.

    Izmir hatte auf den Schrecken der Begegnung mit einem leibhaftigen Dämon erst noch ein Schlückchen getrunken. Zwar war er Moslem, und zwar verbot ihm der Koran Alkohol, aber der gute Mohammed, der den Koran in Worte gekleidet hatte, war zwar Prophet gewesen, aber einer von der schlechteren Sorte, weil er die Erfindung des Cognac nicht vorhergesagt hatte. Und deshalb hatte er ihn auch nicht verbieten können.
    „Cognac ist kein Alkohol, sondern die lebendige Essenz einer Landschaft", pflegte Izmir stets zu erwidern, wenn ihn jemand auf diese seine Schwäche ansprach. Und bei seinen Landschaftsstudien pflegte er stets reichlich von dieser Essenz in sich aufzunehmen. Nachschub bekam er von deutschen Fernfahrern oder Touristen, die diese Essenz über die Grenze brachten.
    Auch diesmal hatte er dem Cognac wieder reichlich zugesprochen. Er betrank sich regelmäßig zweimal in der Woche, legte sich zusammengerollt ins Bett und schlief seinen Rausch friedlich aus. Diesmal befürchtete er, unruhig zu träumen. Außerdem machte ihn das Gesöff heute nicht so betrunken, wie er es gern gehabt hätte. Entweder wirkte der Schreck zu stark nach, oder der Cognac war auch nicht mehr das, was er einmal war. Jedenfalls fühlte Izmir sich noch zum Bäumeausreißen, nachdem er das fünfte große Gläschen leergemacht hatte.
    Aber da er Naturfreund war, ließ er die Bäume heil stehen, stand dafür lieber am Fenster und sah durch den schmalen Spalt hinaus, den er offengelassen hatte. Er fragte sich, was Ahmed in diesem Moment tat. Wahrscheinlich hockte er, mit der geladenen Schrotflinte auf dem Schoß, mitten in seinem Haus und wartete darauf, daß der Dämon zu ihm kam. Was er in der Flinte hatte, wußte Izmir nicht, aber Ahmed hatte einmal gesagt, daß sich damit selbst der Scheitan erschießen ließe. Also mußte das Zeug auch gegen einen Dämon wirken.
    Hoffentlich war der wieder in seine Hölle verschwunden und zeigte sich nicht noch einmal wieder. Reichte es nicht, daß da oben auf dem Berg dieses düstere Schloß aufragte, dessen Nähe jeder Gläubige in Allah mied? Von dort war immer wieder das Böse gekommen, und selbst jetzt hausten dort noch Wesen, denen Izmir lieber nicht begegnete. Man munkelte, es seien Dämonen.
    Nun, da paßte dieser Fremde ja genau hin.
    Plötzlich zuckte Izmir zusammen.
    Draußen im Garten hatte sich etwas verändert. Dort befanden sich plötzlich Personen. Zwei Frauen und zwei Männer. Seltsam war, daß sie jeweils paarweise gleich gekleidet waren und im Mondlicht auch aussahen wie eineiige Zwillinge.
    Da stimmt doch etwas nicht, dachte Izmir und wünschte sich Ahmeds Schrotflinte mit der besonderen Ladung herbei. Aber beide waren derzeit nicht greifbar. Ahmed würde sich auch trotz der Waffe nicht über die

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