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139 - Das Schwarze Schloß

139 - Das Schwarze Schloß

Titel: 139 - Das Schwarze Schloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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verloren. Sie mußte es jetzt durchstehen bis zum Ende - so oder so.
    Sie sank auf die Knie, rutschte weiter. Ich muß hier raus, hämmerte es in ihr. Sie wollte doch nicht in diesem engen, klammen Stollen ersticken…
    Weiter!
    Ein eiserner Überlebenswille trieb sie an, ließ sie auf Händen und Knien vorwärts rutschen. Weiter. Weiter.
    Und dann stieß sie gegen eine Wand.
    Hier war der Stollen zu Ende. Das, was sie befürchtet hatte, war eingetreten. Es ging nicht mehr weiter. Sie tastete nach rechts und links, ob es vielleicht nur ein rechtwinkliger Knick war. Aber überall fand sie feste Wände.
    „O nein", flüsterte sie.
    Den Weg zurück würde sie nicht mehr schaffen, einmal ganz abgesehen davon; daß sie ihren Häschern damit wieder in die Fänge laufen würde.
    Da ertastete sie in Höhe ihres Kopfes, gut einen halben Meter über dem Boden, einen eisernen Bügel in der Wand vor ihr. Ein Griff? Eine Steigleiter? Sie streckte einen Arm hoch, tastete nach einem weiteren Eisenbügel.
    Und sie fand ihn.
    Es war tatsächlich eine Leiter, die nach oben führte.
    Noch einmal nahm Claudia Arentz all ihre Kräfte zusammen und begann sich emporzuziehen, keuchend vor Sauerstoffmangel. Sie blickte nach oben, aber sie konnte das Ende des Schachtes nicht erkennen. Alles war und blieb dunkel. Sie mußte sich blind nach oben tasten.
    Und sie hoffte, daß es irgendwo eine Öffnung gab. Es mußte sie geben, denn warum sonst hatte man diesen senkrechten Schacht erbaut?
    Weiter arbeitete sie sich nach oben.
    Und der Schacht nahm kein Ende…

    Rene d'Arcy erholte sich rasch wieder von dem magischen Schlag, den er erhalten hatte. Die Falle, die er ausgelöst hatte, war von schwachem Charakter gewesen. Als er wieder emporschaute, verblaßte der Drudenfuß gerade und klappte in die Wand zurück, aus der er hervorgeschnellt war. D'Arcy erhob sich.
    Er wußte nicht genau, wie lange er hier gelegen hatte. Für diese Zeitspanne war alles Empfinden in ihm gelöscht gewesen. War das das wirklich Heimtückische dieser Falle? Der Dämon fragte sich, warum sich trotzdem zwischenzeitlich niemand um ihn gekümmert hatte. Hatte niemand das Auslösen der Falle bemerkt? Oder hielten die Bewohner des Schwarzen Schlosses schon diese Falle für so perfekt, daß sie d'Arcy einfach abschrieben?
    Dann sollten sie sich schwer irren!
    So leicht war er nicht unterzukriegen. Er war einer der stärksten Dämonen der einflußreichsten Sippe Frankreichs. Es bedurfte schon stärkerer Mittel, mit ihm fertig zu werden. Das hier war kaum mehr als eine Spielerei. Wäre er darauf vorbereitet gewesen, hätte ihm der Blitz aus dem Drudenfuß allenfalls ein müdes Lächeln entlockt.
    Aber die Falle gab ihm dennoch zu denken.
    Seine Beobachtungskugel hatte keine Fallen entdecken können. Nur deshalb war er ja so relativ sorglos eingedrungen.
    Er rief sich die Architektur des Schlosses, soweit er sie von der Kugel her kannte, ins Gedächtnis zurück. Dieser verlassene Trakt war eigentlich unwichtig für das gesamte Schloß. Wenn es hier Fallen gab, dann hieß das, daß die anderen Teile des Schlosses mit Sicherheit weitaus stärker mit Fallen gespickt waren. Hier konnte der Tod zweimal pro Sekunde zuschlagen. Und Rene d'Arcy neigte zu der Ansicht, daß andere Fallen vielleicht doch heimtückischer und gefährlicher waren.
    Und seine Beobachtungskugel hatte ihm nichts verraten…
    War sie getäuscht worden? Aber wenn ja, dann konnte es sein, daß auch alle anderen übermittelten Beobachtungen nicht stimmten. Und damit konnte sich d'Arcy auf nichts mehr verlassen und seine gesamte Planung, seine gesamten Vorstellungen über den Haufen werfen.
    Er wußte jetzt, wie diese Falle ausgelöst wurde, entdeckte sie und zerstörte sie. Dann setzte er seinen Weg fort. Aber jetzt war er weitaus vorsichtiger als bisher. Er baute einen magischen Abwehrschild auf, der ihn einhüllte und vor weiteren Angriffen dieser Art schützen sollte.
    Rene d'Arcy erreichte das Ende des Korridors. Hier führte eine Treppe steil nach unten. Der Dämon rechnete mit einer Falle und war entsprechend aufmerksam. Aber nichts geschah, als er eine Stufe nach der anderen betrat und sich nach unten arbeitete. Keine Stufe gab unter ihm nach oder verwandelte sich in Bannzeichen… nichts.
    Dafür kippte plötzlich die gesamte Treppenkonstruktion um ihre Längsachse und ließ d'Arcy in einen schier endlosen Schacht stürzen, noch ehe er sich am Geländer festkrallen konnte!
    Blitzschnell und lautlos

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