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1393 - Botschaft aus der Heimat

Titel: 1393 - Botschaft aus der Heimat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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belehrten ihn endgültig, daß mit den Maschinen nicht zu spaßen war. Etwa zehn Meter von ihm entfernt schrie Benneker Vling etwas von Feuer einstellen und Verhandeln, doch die Roboter ließen sich davon nicht beeindrucken. Eine weitere Salve von Strahlenschüssen ließ einen Teil des Metalls schmelzen, und es tropfte auf den Schirm des Mausbibers herab und verdampfte dort endgültig. Die Luft begann schlecht zu riechen, der Gestank drang durch den Schirm hindurch.
    Ein letzter, verzweifelter Satz des Ilts, dann lag er auf dem Boden und hielt nach einem Mauseloch Ausschau, in das er sich verkriechen konnte.
    Die Roboter tauchten über dem Container auf und blieben in der Luft hängen. Ihre Waffensysteme drehten sich langsam nach oben. Kein einziger Schuß fiel mehr, und Gucky richtete sich verwundert auf.
    Dieser Benneker Vling ist sein Geld wert, dachte er. Dann aber sah er die Scheibe mit den Kartanin. Sie flog in schrägem Winkel heran und setzte direkt neben dem Container auf. Gucky schüttelte sich und warf einen letzten, mißtrauischen Blick zu den fliegenden Maschinen empor. Er griff zum Gürtel und schaltete den Schirm ab. Er bewegte sich langsam auf die Feliden zu. „Das war Rettung in letzter Sekunde", schrillte er in seinen Translator. „Wir sind unbewaffnet!"
    Die drei männlichen Kartanin, die von der Scheibe stiegen, trugen Waffen an den Gürteln. Sie ließen sie stecken und blickten sich suchend um. Benneker Vling tauchte hinter einem Aggregateblock auf und winkte linkisch mit den Händen. „Hilfe!" murmelte er. „Wer schützt uns vor den Robotern?"
    „Wir", erklärte der Sprecher der drei Feliden. „Ihr habt Glück gehabt. Hier hat euch niemand gesucht!"
    „Nur die Roboter!" rief Bully dröhnend. Auch er hatte seinen Schirm abgeschaltet und tauchte hinter der Scheibe auf. „Wir sind als Freunde nach Hangay gekommen und werden behandelt wie Verbrecher.
    Beinahe wären wir getötet worden!"
    „Du hast geschrien", stellte der Kartanin fest. „Nenne mich Fer-Lin. Ich bin der Kommandierende des Raumhafens. Ich wurde in Kenntnis gesetzt, daß Hon-Tur euch zu sehen wünscht. Wir werden euch nach Monifar bringen. Ossama wird entscheiden, was weiter mit euch geschieht, solange Hon-Tur sich nicht um euch kümmern kann."
    „Ich höre immer nur Ossama. Jeder redet von Ossama. Ossama spricht zu uns und sagt uns, daß wir Gefangene sind und Gegner der Kartanin. Zumindest läßt er es anklingen. Was bedeutet das Ganze?"
    Die drei Kartanin sahen sich kurz an. Ihr Schnurrhaare zuckten. „Ossama ist ein Nakk", antwortete Fer-Lin, als sei damit alles gesagt. „Folgt uns jetzt. Das Schiff wartet bereits!"
    Sie ließen die Scheibe, wo sie sie abgestellt hatten, und schritten dem Eingang zu, durch den die drei Gefährten gekommen waren. Bully nickte langsam und bedächtig, als müsse er sich alles noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Seine Hände waren zu Fäusten geballt, als er sich in Bewegung setzte.
    Gucky und Benneker Vling eilten ihm schweigend hinterher.
    Draußen auf dem Raumhafen erst blieben die drei Kartanin stehen. Die Galaktiker schlossen zu ihnen auf. „Wer von euch ist Benneker Vling?" fragte Fer-Lin. Er sah Bully an, der deutete auf das Klappergestell von einem Robotwartungsspezialisten. „Benneker Vling ist ein Mensch und doch keiner. Das haben unsere Geräte herausgefunden. Was bedeutet es?"
    „Nichts, gar nichts", wiegelte der Bote von ES ab. „Ihr habt meine Körperstrahlung gemessen. Sie stimmt nicht völlig mit der eines gewöhnlichen Menschen überein. Seit meinem Strahlenunfall vor sechs Jahren ..."
    „Das genügt." Fer-Lin setzte sich wieder in Bewegung.
    Sie folgten ihm zu dem kleinen Schiff, das auf sie wartete.
     
    4.
     
    Monifar umlief den Braunen Zwerg als dreiundzwanzigster und zugleich größter Mond. Mit einem Durchmesser von elftausendfünfhundert Kilometern hatte er planetare Ausmaße. Sein Tag dauerte 17,4 Standardstunden. Seine Entfernung von Unag betrug 12,4 Millionen Kilometer. Aus dem All zeigte sich Monifar als typische Sauerstoffwelt, doch während des Landeanflugs stellte sich heraus, daß der Mond nur über eine spärliche Flora und entsprechend wenig Fauna verfügte. Im Äquatorbereich gab es eine recht große Insel, auf der sich nach Aussagen Fer-Lins das Hauptquartier der Projektleitung befand. Ein kleiner Raumhafen empfing das Schiff, und die Gebäude im Hintergrund leuchteten grau und braun und zeigten keinerlei Schmuck oder architektonische

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