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1394 - Im Auftrag der Toten

Titel: 1394 - Im Auftrag der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aber entspannt. Eirene stand soeben auf und schob ihre Waffe ins Gürtelhalfter zurück.
    Atlan wollte sie zurechtweisen und ihr sagen, daß sie jederzeit mit dem Auftauchen von Feinden rechnen mußten. Er verkniff es sich im letzten Moment, denn er hatte ein spöttisches Aufblitzen im Hintergrund ihrer Augen gesehen.
    Und er erinnerte sich wieder an das, was er während des gefahrvollen Ausflugs mit NARU und Eirene ins Kosmonukleotid DORIFER über Perrys und Gesils Tochter gelernt hatte.
    Eirene würde niemals ein normales Geschöpf sein. Ihre Mutter war die Inkarnation einer Kosmokratin, und Eirene hatte mehr von Gesil geerbt, als sie verriet und mehr, als sie selber wußte oder ahnte. Manchmal wirkte sie unreif - und dann war sie es auch, aber hin und wieder brachen uraltes Wissen und uralte Fähigkeiten in ihr durch - und dann war sie sich dessen auch bewußt und entwickelte Kräfte, die normalen Intelligenzen übernatürlich erscheinen mußten.
    Anscheinend hatte sie augenblicklich zumindest einen Hauch jener Fähigkeiten, denn sie schien genau zu wissen, daß die Gruppe zur Zeit sicher war. „Ich habe Verbindung mit Fellmer", sagte Gucky.
    Atlan sah ihn an. Der Ilt stand aufrecht da, hatte die Daumen unter den Gürtel der Netzkombination geschoben und sah sich selbstzufrieden um, als wollte er ausdrücken: Na, habe ich das nicht glatt hingekriegt!
    Als sich linker Hand ein Schott fast lautlos öffnete, zielten Atlan und Iruna praktisch im gleichen Moment dorthin.
    Etwa zwanzig hominide Lebewesen von durchschnittlich 1,20 Meter Größe, die in hellbraune Bordkombinationen gekleidet waren und von denen die Hälfte kräftig entwickelte Backenbärte trug, drängten sich durch die Öffnung und blieben stehen, als sie die auf sie gerichteten Waffen sahen.
    Atlan und Iruna ließen ihre Kombilader sinken.
    Sie hatten die Fremden sofort als Benguel erkannt und wußten, daß sie von ihnen keine Feindseligkeiten zu erwarten hatten.
    Als die Waffen sanken, war der Bann sofort gebrochen. Die Benguel kamen nicht nur furchtlos, sondern offenkundig freudig erregt näher und umringten den Arkoniden.
    Sie reden alle wortreich durcheinander, so daß keine ganzen Sätze zu verstehen waren, obwohl sie sich des Kartanischen bedienten, das von allen Mitgliedern des Kommandotrupps verstanden wurde. Aber ein paar Worte wurden so oft wiederholt, daß der Sinn des Gesagten deutlich wurde.
    Und der Sinn war, daß sie Atlan als ihre Imago erkannten - und gleichzeitig verwirrt waren, weil sie wußten, daß es auch an einem anderen Ort der JUNAGASH eine Imago gab.
    Als Atlan die Hand hob, schwiegen sie. „Ich bin eure Imago", erklärte er auf kartanisch. „Eure Atlan-Imago. Aber es gibt im Zentrum der JUNAGASH noch eine Imago, die Perry-Imago, Dorthin und zu ihr will ich, um sie aus der Gewalt Afu-Metems zu befreien. Da wir den Weg ins Zentrum nicht kennen, bitten wir euch, uns dorthin zu führen."
    „Das geht leider nicht", erwiderte ein besonders großer männlicher Benguel mit einem Backenbart, fast so groß wie die Mähne eines terranischen Löwen. „Wir sind die Notbesatzung dieses Schiffes und dürfen es nicht verlassen. Aber wir können euch den Weg auch anders zeigen. Kommt bitte mit!"
    „Einverstanden", sagte der Arkonide.
    Die Benguel führten sie aus dem Magazin, durch einen Korridor und in einen Raum mit kreisrundem Querschnitt, der offenkundig die Zentrale dieses Schiffes beziehungsweise Elements war.
    Dort schaltete der große Benguel einen Computer ein und rief eine dreidimensionale Zeichnung ab. Als sie im Bildschirmkubus erschien, wußte Atlan, daß er einen Ausschnitt des Konstruktionsplans beziehungsweise der derzeitigen Anordnung der Elemente der JUNAGASH vor sich hatte.
    Ebenfalls mit Hilfe des Computers markierte der Benguel den Mittelpunkt der JUNAGASH und den Weg vom gegenwärtigen Standpunkt der Gruppe dorthin. „Das sieht nach einem Kinderspiel aus", meinte Gucky dazu. „Vielleicht sollte ich es mal mit einer Probeteleportation versuchen. Wartet hier!"
    Er war entmaterialisiert, bevor jemand ihm Einhalt gebieten konnte. „So ein Leichtsinn!" regte sich Iruna auf. „Atlan, du solltest dem Ilt Disziplin beibringen, bevor er irgendwann in den sicheren Tod springt."
    „Gucky Disziplin beibringen!" erwiderte der Arkonide mit bitterem Lachen. „Perry und ich und andere haben das immer wieder versucht, aber der Bursche ist unverbesserlich. Andererseits hat er auch aus den schlimmsten Situationen immer einen

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