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1395 - Das Vermächtnis des Vaters

1395 - Das Vermächtnis des Vaters

Titel: 1395 - Das Vermächtnis des Vaters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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alten Eichenbaum entgegenfuhr, der den Brandanschlag überstanden hatte.
    Man konnte nicht behaupten, dass das Haus bis auf den letzten Stein niedergebrannt war. Aber es war zum Teil zusammengefallen, und in meiner Erinnerung sah ich es als ein schwarz verbranntes Ungeheuer.
    Wir hielten an und stiegen aus. Ich sprach kein Wort, als ich näher an das Haus heranging und unter dem jetzt blattlosen Eichenbaum stehen blieb.
    Die Ruine hatte sich verändert. Sie sah nicht mehr so dunkel und abweisend aus. Nicht nur in den subtropischen, auch in unseren Breiten nahm sich die Natur das Recht, sich auszuweiten und Hindernisse anzugehen, die sich ihr in den Weg stellten. So war es auch hier. Gräser und Sträucher bildeten bereits einen Gürtel. Moos und irgendwelche Flechten hatten Teile der Steine bedeckt und umschlungen. Das Dach war damals zusammengefallen. Seine Trümmer lagen zwischen den Wänden, von denen einige noch standen.
    Andere waren zusammengebrochen und lagen wie dicke Klumpen auf dem Boden.
    Über diesem Gebiet wehte noch immer der Hauch des Todes. Das jedenfalls sah ich so, weil ich mich noch immer mit diesem Haus verbunden fühlte, auch wenn ich darin nicht gelebt hatte. Dafür meine Eltern, und denen war dieses Refugium ans Herz gewachsen.
    Nachdem sich mein Vater zur Ruhe gesetzt hatte, war er mit seiner Frau hier nach Lauder gezogen, zurück zu den Wurzeln, denn sie waren Schotten, und beide hatten sich hier sehr wohlgefühlt.
    Jane Collins hielt sich zurück. Sie besaß genügend Einfühlungsvermögen, um mich allein auf die Ruine zugehen zu lassen, die ihren Brandgeruch längst verloren hatte, den ich aber trotzdem noch in meiner Nase zu spüren glaubte.
    Die Ruine war leer. Ohne Leben. Das bemerkte ich bereits beim ersten Blick. Nicht mal ein Vogel hatte auf einem der Trümmerteile Platz genommen.
    Vor dem ersten größeren Block blieb ich stehen und hing meinen Gedanken nach.
    Ich lauschte dem Wind, der an meinen Ohren vorbeiwehte, und schaute hin zu den winterlich grauen Hügeln, hinter denen sich hohe Berge auftürmten. Sie hatten bereits eine weiße Kappe aus Schnee und Eis bekommen. Trotzdem sah die Landschaft durch das Grau des Tages irgendwie schmutzig aus. Für einen Fremden kein Ort, um hier länger zu verweilen.
    Mich überfielen die Erinnerungen, aber etwas Neues sah ich nicht.
    Einige Minuten waren vergangen, in denen weder Jane noch ich ein Wort gesprochen hatten. Ich drehte mich schließlich um und sah Jane einige Schritte hinter mir stehen. Das Stück Pappe mit der Nachricht hielt sie sichtbar in der Hand.
    Sie hob die Schultern, als sie fragte: »Ist dir schon etwas aufgefallen, John?«
    »Leider nicht.«
    Sie kam näher. »Aber da muss es etwas geben, John, das glaube ich bestimmt. Sonst hätte man mir nicht die Botschaft zugesteckt. Davon bin ich jedenfalls überzeugt.«
    »Ja, kann sein. Aber ich habe nichts gesehen. Auch keinen Schatten wie auf dem Friedhof.«
    Neben mir blieb sie stehen und zog leicht fröstelnd die Schultern hoch. »Was willst du jetzt machen?«
    »Das weiß ich selbst noch nicht.«
    »Willst du warten?«
    Ich lächelte, weil Jane einfach nicht lockerließ. »Warten ist vielleicht der falsche Ausdruck, aber ich könnte mich umschauen.«
    »Du willst die Ruine durchsuchen?«
    »So kann man es auch sagen.«
    »Und wo willst du genau nachschauen?«
    »Tja, wenn ich das wüsste. Es ist vieles verbrannt. Ich habe ja nichts retten können. Eigentlich gibt es nichts, was ich hier finden könnte. Aber ich weiß, dass dieses Haus auch einen Keller hatte. Er war nicht groß, denn meine Eltern hatten das Haus nur zur Hälfte unterkellert. Es könnte sein, dass ich dort noch etwas entdecke, das vielleicht wichtig sein oder werden kann.«
    »Hat das Feuer dort nicht auch gewütet?«
    »Doch, schon. Es ist auch bis in den Keller vorgedrungen, denke ich mir mal. Aber ich hoffe darauf, dass eben nicht alles zerstört wurde.«
    »Könnte sein. Was ist mit mir? Soll ich mit dir gehen? Oder willst du, dass ich hier warte?«
    »Das überlasse ich dir.«
    »Dann warte ich hier. Vielleicht kann eine Rückendeckung nicht schaden. Und ich sage dir gleich, dass ich mich diesmal nicht überraschen lassen werde.«
    »Das habe ich auch nicht anders erwartet.«
    »Dann schau dich mal um. Vielleicht hast du ja Glück.«
    »Das kann ich brauchen.«
    Durch die Trümmer zu gehen, war kein Spaziergang. Die großen Brocken lagen mir nicht nur im Wege, sodass ich über sie hinwegklettern musste,

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