Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1395 - Kampfkommando Ragnarök

Titel: 1395 - Kampfkommando Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
unglücklichen Situation. „Wir sprechen uns wieder, Berinsor", rief er dem blauhäutigen Cyborgwesen zu. Auch diesmal reagierte der Nakk nicht. Deighton eilte hinaus und suchte den kürzesten Weg zur Zentrale.
    Unterwegs empfing er eine erste Information vom Kommandanten Mustafa Hacifazlioglu: „Ein Verband der haurischen Libellen hat die 820-Lichtjahre-Raumkugel verlassen und nimmt Kurs auf uns. Ich habe volle Abwehrbereitschaft befohlen. Vermutlich sind wir in weniger als einer Minute in Reichweite ihrer Waffen. Soll ich die ATG-Felder aktivieren?"
    „Auf keinen Fall", antwortete Galbraith Deighton hastig. „Wir würden eine unserer stärksten Waffen verraten. Ich bin gleich in der Zentrale. Dann sehen wir weiter."
    Versuche nicht, die Nakken zu verstehen oder sie gar für deine kleinlichen Belange zu interessieren! Der traumartige Satz bildete sich diesmal ganz klar in seinem Bewußtsein. Deighton verdrängte ihn und auch die Erinnerung an das wohl nutzlose Gespräch mit Berinsor.
    Die Hauri nahten. Auf sie mußte er sich konzentrieren. Sie hatten das Kampfkommando entdeckt.
    Vielleicht war ihnen aufgefallen, daß ein Schiff spurlos verschwunden war. Vielleicht hatte gerade das ihr Mißtrauen geweckt und sie zu einem Vorstoß veranlaßt.
    Als er die Zentrale erreichte, waren die staffelbaren Paratronabwehrschirme bereits zu 60 Prozent aktiviert worden. Die Kommandanten der BELEM, der BOGOTA und der CARTAGENA waren dem Beispiel Mustafa Hacifazlioglus gefolgt.
    Der HochenergieÜberladungsschirm würde in Sekundenbruchteilen hochgefahren werden können. „Achtzehn Einheiten", erklärte der Kommandant und deutete auf das Ortungsbild. „Alle vom Typ Libelle."
    „Wir stellen uns zum Kampf", entschied der Gefühlsmechaniker. „Das ATG-Feld bleibt ausgeschaltet."
    „Kampfstrategie liegt vom LPV erarbeitet vor", meldete Jukku ten Delleert, der neben Mustafa Hacifazlioglu an den drei Hauptschaltkonsolen im erhöhten Mittelpunkt der Zentrale saß. „Die anderen Tsunamis sind informiert."
    „Wir warten ab, ob sie angreifen", sagte Galbraith Deighton. „Und wenn sie es tun, schlagen wir im Hammerpreß-Beschuß zurück. Damit vermeiden wir unnötige Opfer unter den Hauri, aber wir zeigen ihnen, daß mit uns nicht zu spaßen ist."
    „Ein Einsatz der MHV-Geschütze ist nicht schlecht", meinte der Kommandant und Erste Pilot, während die vier Tsunami-Großraumschiffe Fahrt aufnahmen und in Kampfpositionen gingen. Gleichzeitig zogen er und Jukku ten Delleert ihre SERT-Hauben über die Köpfe. „Mir wäre aber ein Feuerüberfall mit den Transformkanonen lieber"
    „Wir verraten unsere stärksten Waffen nicht", erklärte der Aktivatorträger entschieden. „Die werden wir noch an einem anderen Ort brauchen."
    In einer Entfernung von wenigen Lichtsekunden spritzten die geschlossen fliegenden Hauri-Raumer sternförmig auseinander. Sie boten damit auch den Transformgeschützen kein geschlossenes Ziel mehr.
    Automatisch paßten die Piloten der Tsunami-Großraumschiffe ihre Flugdaten den veränderten Verhältnissen an. Auch sie fächerten auseinander. „Ruft sie über Funk", ordnete Galbraith Deighton an. „Und fragt sie, was sie wollen."
    „Das ist bereits geschehen", meldete die Funkzentrale. „Es erfolgte keine Antwort. Der LPV hat dies als eindeutig feindliches Verhalten bewertet."
    Weitere Gedanken konnte sich der Aktivatorträger dazu nicht mehr machen, denn die Hauri führten einen schlagartigen Feuerüberfall durch. Daß sie ihren Gegner nicht unterschätzten, zeigte sich daran, daß sie die gesamte Gewalt ihrer Energien auf ein einziges Schiff lenkten.
    Und das war die CARTAGENA.
    Die Kommandantin des Tsunami-Großraumschiffes, Martha O'Niell, reagierte mit ihrem LPV erwartungsgemäß. Die Dreifachstaffelung des Paratronschirms wurde auf den Höchstwert von fünf Defensivfeldern erhöht. Gleichzeitig maßen die Hyperorter die gefährlichsten Angriffsstrahlen an. Der LPV der CARTAGENA ermittelte die Trefferpunkte und den Energiegehalt der zu erwartenden Treffer.
    Bevor die Strahlen das Ziel erreichten, stand das Schüssel-Fangfeld mit seinen gesonderten Paratronenergien. Das konkav gewölbte Paratronfeld besaß einen Durchmesser von 75 Metern. Das war ein Grenzwert, denn die Energieschüssel besaß ihren besten Wirkungsgrad bei 33 Metern. Durch diese überhöhte Auffächerung war die Energiedichte aber noch immer groß genug, um die ankommenden Strahlen abzufangen.
    Die Hauri-Angreifer hatten zu gut gezielt.

Weitere Kostenlose Bücher