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1399 - ESTARTU

Titel: 1399 - ESTARTU Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geschlossener Form. Sie konnte jetzt darangehen, der Projektorganisation der Kansahariyya neue Erkenntnisse zuzuspielen. Es war höchste Zeit. Vor lauter Verzweiflung über den Mangel an Fortschritt waren die Völker des Bundes der 22 schon im Begriff, das Projekt Meekorah aufzugeben.
    Immer noch mußte ESTARTU behutsam zu Werke gehen. Der Herr' Heptamer war auf Zerenghaa getäuscht worden. Er glaubte allen Ernstes, er hätte die Superintelligenz vernichtet. Auch insofern war ESTARTUS Rechnung aufgegangen, als das Hexameron die Völker der Kansahariyya für völlig unbedeutend hielt und unbehelligt ließ. Es war ja wirklich so, wie ESTARTU den Fürsten des Untergangs suggeriert hatte: Seit der Schlacht auf Zerenghaa gab es im Projekt Meekorah keinen Fortschritt mehr.
    Aber Heptamer war eine von Natur aus mißtrauische Kreatur. Sollte das Projekt plötzlich aufflackern, dann mußte er annehmen, die Kartanin und ihre Verbündeten hätte den Fortschritt aus eigener Kraft erzielt. Dann wurden sie für ihn zu ernstzunehmenden Gegnern, und mit der Ruhe in Hangay war es vorbei.
    Eines wirkte sich zu ESTARTUS Gunsten aus. Afu-Metem, dem der Herr Heptamer die Herrschaft über die Galaxis Hangay übertragen hatte, gebärdete sich als eigenwilliger Herrscher, dem offenbar an der Erschließung seines Machtbereichs nur wenig lag. Er schien das Opfer einer Faszination, die sich auf das Volk der Hauri bezog.
    Die Hauri kamen von der Welt Talluur, die ebenfalls dem Ushallu-System angehörte.
    Der Fürst des Feuers - nichts anderes bedeutete Afu-Metem - war eines der sechs Mitglieder des Hexameron. Er befaßte sich so intensiv mit den Hauri, daß die Verwaltung des Reiches darunter litt. Zwar erreichte er dadurch, daß die Hauri ihm blind ergeben waren. Aber die Bewohner von Talluur waren, was die Zahl der Seelen anbelangt, ein unbedeutendes Volk. Die Kansahariyya hatte auf jeden Fall die zahlenmäßige Übermacht, und dafür, daß sie auch auf technischem Gebiet nicht allzu weit hinter den Hilfstruppen Afu-Metems herhinkte, konnte beizeiten noch gesorgt werden.
    Wenige hundert Jahre nach der Schlacht auf Zerenghaa beobachtete einer der estartischen Dualblöcke, wie ein riesiges Raumschiff von einer kartanischen Kolonialwelt aus auf Fahrt ging. Das Schiff steuerte in den Halo hinaus und verschwand spurlos an einer Stelle, deren Koordinaten 600 Jahre zuvor dem Projektingenieur Hen-Kwa von einer rätselhaften Kartanin namens Tar-Tu genannt worden waren.
    Das Unternehmen NARGA SANT war zu einem vollen Erfolg geworden. „Es hat keinen Zweck", verkündete Liang-Wen mit dröhnender Stimme. „Wir haben uns verausgabt. Wir erzielen keine Fortschritte mehr. Die zweiundzwanzig Völker des Bundes verschwenden mehr als dreißig Prozent ihres Bruttosozialprodukts an ein Vorhaben, das seit mehreren Jahrhunderten auf der Stelle tritt. Ich sage: Wir hören auf."
    Liang-Wen war eine imposante Gestalt. Er stand über zwei Meter groß. Der Fellstreifen auf dem Schädel zeigte das Weiß des Alters, war jedoch makellos gepflegt und frei von Spuren des Haarausfalls. Liang-Wen war über einhundert Jahre alt, und das Amt des Vorsitzenden der Projektorganisation hatte er seit 43 Jahren inne. Er war die ganze Zeit über ein begeisterter Verfechter des Projekts Meekorah gewesen. Wenn Liang-Wen vorschlug, das Projekt aufzugeben, dann hieß es, daß es wirklich nicht mehr zu retten war.
    Die erlauchte Runde der Projektorganisation saß eine Zeitlang in betretenem Schweigen. Erst nach einer Weile meldete sich Bradiron zu Wort. Bradiron war ein junger Venno, den man erst vor wenigen Jahren in die Projektorganisation aufgenommen hatte. Er war aufgefallen durch seine kühnen, unkonventionellen Ideen.
    Es gab manchen, der Bradiron für ein Genie hielt. Leider hatte der Venno niemals unter Beweis stellen können, ob seine Einfülle etwas taugten. In einer Zeit, in der die Projektmüdigkeit grassierte, wurden für das Experimentieren mit ausgefallenen Ideen keine Gelder mehr zur Verfügung gestellt. „Man kann nicht sagen", begann Bradiron, nachdem Liang-Wen ihm aufmunternd zugewinkt hatte, „daß wir in letzter Zeit keine Fortschritte erzielt haben. Das Unternehmen NARGA SANT, eingeleitet von dem mittlerweile legendären Hen-Kwa, war ein voller Erfolg. Das Unternehmen beweist uns, daß es in der Tat möglich ist, Objekte von einem Universum in ein anderes zu befördern."
    „Alles nur Vermutung", zeterte Leng-Op, der schon seit Jahren dafür gestimmt hatte, das

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