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14 - Geheimagent Lennet und der Scheintote

14 - Geheimagent Lennet und der Scheintote

Titel: 14 - Geheimagent Lennet und der Scheintote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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antwortete der andere und grinste über das ganze Gesicht. »Freund Eusebio. Ich dienen Senhor Otávio, Eusebio Krankenhaus, aber ich hier. Ich Ihnen hier nicht gefallen? Sie mir hier nicht gefallen!«
    Die Einschüchterungsversuche gingen weiter. »Jeder wie er kann«, sagte Lennet ruhig. »Bevor ich ins Wasser gehe, trinke ich zum Beispiel gern einen guaraná.  Bis gleich.«
    Er ging um die Kabinen herum und tat so, als ob er in das Offizierskasino ginge, das oben am Strand lag, dann aber schlug er sich in die Büsche und schlich lautlos wieder zurück. Die Kabinen standen auf kleinen Pfosten, und wenn Lennet sich auf den Boden legte, konnte er Eliseos Beine genau sehen.
    Lennet zog sein AB/19-Messer aus der Hose und versuchte zwei Bretter an der Kabinenrückwand herauszulösen. Es mußte geräuschlos und schnell vor sich gehen. Lennet war schmal genug, daß er dann hindurchschlüpfen konnte. Draußen, nur ein paar Zentimeter von ihm entfernt, summte Eliseo ein Liedchen.
    Otávio hatte seine Kleidungsstücke sorgfältig aufgehängt. In der Jacke war nichts zu finden. Im Hemd auch nicht. Die Brieftasche steckte in der hinteren Hosentasche. Lennet hoffte dort die Fotokopie zu finden.
    Aber vergebens: Nicht einmal seine Papiere waren darin. 
    Sicher trug er seine Wertsachen in einer wasserdichten Hülle in der Badehose. Und die Pistole? Die Pistole war da! In einem Lederüberzug, den man bequem unter der Achsel tragen konnte.
    Lennet nahm die Walther P-38, die ihm der Diplomat besorgt hatte, und vertauschte sie mit der von Otávio.

    Lennet tauschte die Walter P-38  g egen die Pistole in   Otávios Schulterhalfter
    Jetzt mußte er nur noch die Kabine wieder geräuschlos verlassen, die Bretter anbringen, sich in die Büsche schlagen und pfeifend zu seiner Kabine gehen, um sich umzuziehen: keine Schwierigkeit für einen Agenten des FND. Jetzt besaß Lennet eine schußbereite Waffe und Otávio eine, die nicht schoß. Perfekt.
    Eliseo saß immer noch treu und brav auf seinem Posten. Lennet kehrte in seine Kabine zurück, legte sein Hemd und die Pistole ab und lief zu den anderen in dem Gefühl, nun ein erfrischendes Bad verdient zu haben!
    Danach schlug Otávio seinen Freunden eine Vorführung in der brasilianischen Kampfart caporera vor. »Deshalb habe ich Eliseo mitgenommen«, erklärte er stolz, »und Eliseo hat auch sein berimbau mitgebracht. Wer kann es spielen?«
    Das berimbau war ein mit Hilfe eines Stahldrahts gebogener Bambusstock mit einem Kürbis an einem Ende. Mit einem dünnen Stock mußte man auf den Draht schlagen. Natürlich bot sich Batterinette an. Eliseo, der offensichtlich wirklich ein  Meister darin war, wurde hinterher gebührend beklatscht und von seinem Herrn und Meister mit einem Augenzwinkern belohnt. Nach einem ausgiebigen Abendessen und einigen Drinks trennte man sich um drei Uhr morgens. Jeder ging auf sein Zimmer.
    Lennet betrat als erster die Zimmer, Julio folgte, Fak kam als letzter.
    »Auguste«, sagte er weinerlich, »tu mir einen Gefallen. Sieh unter meinem Bett nach!«
    Niemand lag unter dem Bett, niemand war im Schrank, auf dem Balkon, in Julios Bad. »Wer duscht zuerst? Du oder ich?« fragte der Geheimagent.
    Fak meldete sich. »Ich. Ich möchte gleich ins Bett.«
    »Gut«, sagte Lennet, verträglich wie immer.
    Fak verschwand im Bad. Nachdem die Geschichten mit der Schlange und dem Indianer immer abends passiert waren, wartete Lennet jetzt, obwohl er es nicht glaubte, auf einen Schrei des Entsetzens. Aber diesmal war außer dem laufenden Wasser nichts zu hören. Der Agent zog sich aus und versteckte Paívas Pistole unter seinem Kopfkissen. Da er müde war, schlief er kurz ein, wachte auf und sprang hoch. Das Wasser lief immer noch im Bad.
    »Fak!« rief Lennet.
    Keine Antwort. Der Geheimagent griff nach der Waffe, entsicherte sie und ging leise auf das Bad zu. Mit einem Fußtritt öffnete er die Tür – das Bad war leer. Aber der Riegel zum anderen Zimmer, zu Faks Zimmer, war zugeschoben. Und das Wasser lief immer noch hinter dem Duschvorhang…
    Lennet überlegte. Julio war in Sicherheit, denn Lennet hatte ihm gesagt, er solle seine Tür von innen abschließen. Eins stand jedoch fest: Der Geheimagent konnte auf keinen Fall Gebrauch von seiner Waffe machen, denn dann würde die Polizei sie sofort als Eigentum von Otávio Paíva identifizieren und der ganze Plan würde scheitern. Es wäre besser gewesen, er hätte nur die Magazine ausgetauscht… Aber jetzt

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