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14 - Geheimagent Lennet und der Scheintote

14 - Geheimagent Lennet und der Scheintote

Titel: 14 - Geheimagent Lennet und der Scheintote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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mußte er sehen, wie er mit dem AB/19 zurechtkam.
    Lennet holte sein Messer, ging wieder ins Bad und schlitzte den Duschvorhang auf.
    Eliseo stand in der Badewanne und verzog das Gesicht zu einem schrecklichen Lächeln. Fak lag benommen unter dem Wasserhahn und stöhnte leise vor sich hin.
    »Ich wußte, daß du da bist«, sagte Lennet. »Und ich weiß auch, wie du und Eusebio hereingekommen seid. Ihr habt euch im Appartement über uns niedergelassen, und Otávio oder ein anderer eurer Komplizen ließ euch an einem Seil auf den Balkon herunter, stimmt’s?«
    »Stimmt!« antwortete Eliseo und lächelte immer noch.
    »Dann hast du ein Fenster eingeschlagen, gleich wieder ein neues eingesetzt und dich im Bad versteckt, weil du durch die Zimmermädchen wußtest, daß dies Julios Bad ist. Dein Herr und Meister hat dich heute nachmittag an den Strand mitgenommen, damit es dir nicht ergeht wie Eusebio und du weißt, wen du überfallen sollst. Als Fak hereinkam, hast du ihn zusammengeschlagen, hast aber den Riegel auf der Seite zurückgeschoben, wo deiner Meinung nach Julio wohnt. Du hast das Wasser laufen lassen, um Julio überrumpeln zu können, wenn er ins Bad käme. Stimmt’s?«
    »Stimmt«, bestätigte Eliseo.
    »Und jetzt hebst du brav die Hände hoch und gehst ganz langsam aus dem Bad. Ganz, ganz langsam. Ja?«
    »Nein«, schrie der Mulatte. Im selben Augenblick spürte Lennet, wie ihn etwas am Handgelenk schnitt und ihm das AB/19 aus der Hand fiel.
    Er besaß die Geistesgegenwart, sich auf den Boden zu werfen. Eliseo flog über ihn ins Zimmer hinein. Lennet stürzte hinter ihm her. Der Mulatte schlug ein Rad seitwärts und stand kampfbereit am Fußende des Bettes.
    Lennet sah nun ganz deutlich, daß zwischen seinen großen und den zweiten Zehen Rasierklingen blitzten, ebenso an den Händen. 

    »Jetzt hebst du die Hände hoch und gehst ganz langsam aus dem Bad!« befahl Lennet
    Eliseo schlug ein Rad nach links. Als er wieder stand, tat er so, als ob er mit der linken Hand nach den Augen des Agenten schlagen wollte und dieser hob abwehrend die Arme. Dann schlug der Mulatte ein Rad nach rechts und wollte ihn mit dem linken Fuß an der Kehle erwischen.
    Lennet wich dem Schlag aus und bekam den Fuß zu fassen, ließ ihn aber gleich wieder los, weil ihn die Rasierklinge bereits am Arm verletzt hatte. Dank seines Ausbildungstrainings konnte der Geheimagent die gefährlichsten Treffer abwenden, aber alles war nur mehr eine Frage der Zeit: Beim nächsten oder übernächsten Rad würde Eliseo seine Kehle treffen. Das wäre das Ende!
    Um Hilfe rufen? Bei dem Wasser, das immer noch lief, würde niemand die Schreie hören. Außerdem waren die Appartements schalldicht. Die Versuchung war groß, aufs Bett zu springen und die Pistole zu holen. Aber es war wohl besser, der Auftrag bliebe unerledigt und er bliebe am Leben, als daß er erledigt wurde und er selber auf der Strecke bliebe. Hauptmann Montferrand hielt ihnen ziemlich oft vor, wieviel ihre Ausbildung den Steuerzahler koste! Und natürlich ließe ihm Eliseo keine Zeit, unter dem Kopfkissen zu suchen. Doch da kam ihm eine Idee… das Bett…
    Als Eliseo wieder auf ihn losging, ließ sich Lennet mit ausgestreckten Armen auf das Bett fallen, zog die Bettdecke über sich und ließ sich in den Gang zwischen Wand und Bett rollen. Mit einem Siegesschrei rollte Eliseo seinerseits in den Gang. Zwischen seinen Zehen glänzten die Rasierklingen. Lennet warf ihm die Decke zwischen die Beine und über den Kopf; Eliseo wehrte sich vergebens, die Bettdecke und das Laken hielten ihn gefangen wie ein Netz. Mit einem gezielten Schlag aufs Zwerchfell setzte der Agent ihn außer Gefecht.

Die Wespen kommen
    »Hört mal zu, wollt ihr mir einen Gefallen tun?«
    »Auguste, was haben sie mit dir gemacht? Du bist ja voller Heftpflaster!«
    »Können wir etwas für dich tun?«
    »Ja! Zuerst stellt mir keine Fragen mehr. Macht euch keine Sorgen, wenn ihr Fak seht, es geht ihm auch nicht besser als mir.«
    »Habt ihr euch geschlagen?«
    »Nein… das heißt, nicht miteinander. Helft ihr mir nun, ja oder nein?«
    »Soll ich dir das Saxophonspielen beibringen?«
    »Sollen wir ein Schlagzeugsolo auf Gastons Kopf aufführen?«
    »Nein, ihr vier, nichts von alldem. Es handelt sich um…«
    »Regina«, sagte Otávio mit seiner tiefen Stimme, »ich möchte mit dir reden.«
    »Ja, bitte.«
    »Ein Lokal ist vielleicht nicht der passende Ort für eine ernste Unterhaltung.«
    »Warum nicht? Ich habe

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