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14 - Im Schatten des Grossherrn 03 - Von Bagdad nach Stambul

14 - Im Schatten des Grossherrn 03 - Von Bagdad nach Stambul

Titel: 14 - Im Schatten des Grossherrn 03 - Von Bagdad nach Stambul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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hast.“
    „Rufe diese Männer herbei! Ich will ihnen Mehl geben und Salz und einen Topf zum Backen; auch Wild habe ich, so viel ihr wollt, und Gras sollen eure Pferde haben, so viel sie fressen können. Da oben ist eine Quelle, und euer Lager werde ich so weich machen, wie den Diwan einer Sultana Valide!“
    Dieser brave Allo war auf einmal ganz und gar umgewandelt – „und das hat mit seinem Klingen nur der Piaster getan!“
    Ich winkte die Gefährten herbei, welche durch unsere lange Unterredung hart auf die Probe gestellt worden waren. Sie beeilten sich darum und waren über den Anblick des Köhlers nicht weniger erstaunt, als ich vorher. Besonders der Engländer schien vor Verwunderung sprachlos; doch auch der Bannah bewunderte die Nase Master Lindsay mit einer Miene, die an Wahrheit des Ausdrucks nichts zu wünschen übrig ließ. Endlich kam dem Englishman die Sprache wieder:
    „Pfui Teufel!“ rief er. „Wer ist das? Ein Gorilla?“
    „Nein, sondern ein Kurde vom Stamm der Bannah.“
    „O weh! Wasch dich!“ brüllte er den armen Kerl an; da aber dieser sein Englisch nicht verstand, so blieb es mit der Kohle einstweilen noch beim alten. Mittlerweile waren die Pferde angepflockt und die Decken auf dem Moos ausgebreitet. Wir setzten uns nieder, und ich gab Mohammed die nötige Auskunft über den Köhler, der unser Führer sein wollte. Wir beschlossen, ihn scharf zu beobachten.
    Dieser schleppte jetzt aus der Hütte einen Sack groben Mehles und brachte dann ein Tongefäß voll Salz. Hierauf folgte ein Topf, der Jahre hindurch mysteriösen Zwecken gedient zu haben schien. Sodann öffnete er eine kleine Grube hinter dem Haus. Sie war mit Steinen ausgekleidet und enthielt seinen Fleischvorrat, der in zwei Hasen und einem bereits ‚angespeisten‘ Reh bestand. Nun konnten wir wählen. Wir entschieden uns für das Reh. Es wurde an dem Wasser gehörig ab- und ausgespült; dann machten wir ein Feuer nebst Bratspießvorrichtung, und während Halef die Pferde tränkte und der Kurde mit seinem langen Messer Futter für sie schnitt, gab ich mich der so viel Aufmerksamkeit heischenden, aber auch lohnenden Beschäftigung des Bratspießdrehens hin.
    „Schmutziger Kerl!“ brummte der Engländer; „aber auch fleißig. Schade!“
    „Warum schade?“
    „Miserabler Topf! Yes! Wäre so schön gewesen, wenn Topf reinlicher wäre. Könnte so schön darin braten!“
    „Aber was denn, zum Kuckuck?“
    „Pudding.“
    „Pudding? Ah! Wie kommt Ihr auf einmal auf Pudding, Sir?“
    „Hm! Bin ich nicht Englishman?“
    „Allerdings. Aber sagt mir doch um aller Welt willen, was für einen Pudding Ihr hier backen wolltet?“
    „Irgendeinen. Yes!“
    „Ich kenne über zwanzig Puddingarten, aber keine einzige, die wir hier bereiten könnten.“
    „Ah! Oh! Warum?“
    „Weil alles fehlt.“
    „Alles? O, no! Haben Reh, Mehl, Salz – alles!“
    „Reh, Mehl, Salz – alles! Schön, Sir, ich werde mir dieses köstliche Rezept merken! Was man sonst zum Fleischpudding zu brauchen pflegt: Speck, Eier, Zwiebeln, Pfeffer, Zitrone, Petersilie, Senf-Sauce, verdirbt nur das Gericht.“
    „So ist es! Well!“
    Er erhielt statt seines Puddings ein tüchtiges Stück Rehkeule, von dem er auch nichts übrig ließ. Als ich den Braten zu zerlegen begann, stand der Kurde an der Ecke seines Häuschens und leckte sehnsüchtig den Ruß von seinen Fingern.
    „Komm her, Allo, und iß mit!“ lud ich ihn ein.
    Im Nu hatte ich ihn an meiner Seite, und ich sah es ihm an, daß wir von diesem Augenblick an dicke Freunde seien.
    „Was kostet dein Reh?“ fragte ich ihn.
    „Herr, ich schenke es euch. Ich fange mir ein anderes.“
    „Ich werde es dir dennoch bezahlen. Hier nimm!“
    Ich langte in das verborgenen Fach meines Gürtels und holte zwei Piaster hervor, die ich ihm gab.
    „O, Herr, deine Seele ist voller Barmherzigkeit! Willst du nicht auch die Hasen braten?“
    „Wir nehmen sie morgen mit.“
    In der Nähe des Häuschens lag ein großer Haufen Laub. Dieses schleppte der Kurde nun herbei, um uns ein fünffaches Lager zu bereiten. Mit Hilfe unserer Decken brachte er es wirklich ganz prachtvoll zustande, so daß wir uns am andern Morgen gestanden, lange nicht mehr so gut geschlafen zu haben.
    Vor dem Aufbruch aß ein jeder von uns ein Stück von dem übrig gebliebenen Rehbraten.
    „Habt es bezahlt, Master“, sagte Lindsay; „werde es euch wiedergeben.“
    „Kleinigkeit!“
    „Wird dieser Gorilla uns führen, und wieviel erhält

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