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14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

Titel: 14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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ein Mittelalterfest zu finanzieren«, bemerkte ich. »Es muss eine teure Unternehmung sein.«
    »Ein ausgewachsenes Mittelalterfest kann sehr kostspielig sein«, sagte Jinks, »aber die König-Wilfred-Kirmes wird nicht ganz ausgewachsen sein. Wir werden einmal täglich ein Ritterturnier veranstalten, statt der üblichen zwei auf den großen Festen, und die Stände und Bühnen sind so konstruiert, dass sie nur bis zum Ende des Sommers halten müssen. Provisorische Gebäude kosten weniger als feste, außerdem werden die Kosten durch die Standmieten der Verkäufer und Kunsthandwerker gedeckt sein.«
    »Und was ist mit den Löhnen für die Darsteller?«, fragte ich. »Es muss ein schönes Sümmchen kosten, so viele Menschen anzuheuern.«
    »Unsere Besetzung ist nicht annähernd so groß wie bei den Festivals in den Staaten«, erläuterte Jinks. »Jeder ist für seinen Aufzug verantwortlich …«
    »Aufzug?«, sagte ich.
    »Kostüm. Wir bringen unser eigenes Kostüm mit, kümmern uns um unser Make-up und die Requisiten. Auch für unsere Wohnwagen sind wir selbst zuständig, außerdem kann ich bezeugen, dass unsere Gehälter ziemlich bescheiden sind.« Er bemerkte ein ausgefranstes Loch in seiner Jeans und stieß ein märtyrerhaftes Seufzen aus. »In den Staaten können populäre Mittelalter-Darsteller bis zu zehntausend Dollar pro Auftritt verlangen, aber bei der König-Wilfred-Kirmes werden wir keine vergleichbaren Akteure haben. Dafür ist unser Festival noch zu unbekannt.«
    Ich war sprachlos und sah ihn mit aufgerissenen Augen an. »Zehntausend Dollar für einen Auftritt? Das ist eine gute Bezahlung für einen Teilzeitjob. Hat Calvin auch so viel verdient, als er in Amerika war?«
    »Ich habe ihn nie gefragt.«
    »Aber Sie müssen doch eine ungefähre Vorstellung haben«, sagte ich. »Er war ein Marktschreier. Verdienen Marktschreier so viel?«
    »Ich weiß es nicht.« Jinks besah sich eingehend seine Fingernägel, ehe er geziert hinzufügte: »Ich bin Schauspieler, nicht Produzent. Es geht mich nichts an, wie viel meine Mitdarsteller verdienen.«
    Dermaßen gerügt zog ich den Kopf ein. »Mich geht es auch nichts an, ich war einfach nur neugierig.«
    »Sie sind Amerikanerin«, sagte er tröstend. »Sie können nichts dafür, dass es Sie interessiert, wie viel andere Leute einnehmen. Für mich ist das Geld der uninteressanteste Teil an einem Mittelalterfestival. Mich faszinieren viel mehr die Intrigen, die sich hinter den Kulissen abspielen.«
    »Erzählen Sie«, sagte ich mit einem aufmunternden Lächeln.
    »Tut mir leid, aber das kann ich nicht.« Jinks stand auf. »Ich bin mit Cal im Bishop’s Wood verabredet, in …«, er blickte auf seine Uhr, »zehn Minuten. Es war mir eine Freude, Sie kennenzulernen, Lori Shepherd. Für diesmal muss ich Ihnen adieu sagen, hoffe jedoch, alsogleich unsere Unterhaltung fortsetzen zu können. Sie kommen uns doch morgen besuchen, nicht wahr?«
    »Ich werde die Eröffnung um nichts in der Welt verpassen«, versicherte ich ihm.
    »Bis dann, Mylady …« Jinks führte einen übertrieben komischen Bückling aus, lief zum Zaunübertritt und war auch schon aus meinem Blickfeld verschwunden.
    » Alsogleich «,murmelte ich belustigt.
    Während ich noch versonnen zum Zaunübertritt blickte, drang das vertraute Motorgeräusch des Range Rovers von der anderen Seite des Hauses an meine Ohren. Ich riss mich aus meiner Versunkenheit und ging hinein, um meinen Mann und die Jungen zu begrüßen. Eigentlich wollte ich sie an der Haustür empfangen, aber Will und Rob kamen mir bereits im Flur entgegen und rannten mich beinahe um, als ich die Küchentür öffnete.
    »Brr!« Ich packte jeden von ihnen an der Schulter. »Langsam, meine Herren, und erzählt mir – einer nach dem anderen –, warum ihr so aufgeregt seid. Will? Du fängst an.«
    »Wir werden bei der Kirmes reiten«, sagte er atemlos.
    »Wie die Ritter«, fuhr Rob fort. »König Wilfred hat Kostüme für Thunder und Storm.«
    »Calvin hat Kostüme für die Ponys?«, fragte ich und sah zu Bill, der die Küche betrat.
    »Er hat Schabracken«, sagte Bill großspurig. »Das sind schicke Pferdedecken. Die Ritter benutzten sie in den Schlachten, um ihre edlen Rösser von denen der Feinde zu unterscheiden. Calvin hat ein paar Schabracken übrig und wird sie verkleinern lassen, damit sie den Ponys passen und die Jungs auf dem Turnierplatz auftreten können.«
    So erfreut ich war, ein neues Wort in meinen Mittelalterwortschatz aufnehmen zu

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