14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)
Mr Barlow. »Was für ein Theater! Sie haben gesungen und getanzt und Anekdoten zum Besten gegeben, bis der Pub schloss. Diese Leute kennen Lieder, die ich noch nie im Leben gehört habe – sie klingen, als stammten sie aus den Zeiten Königin Elisabeths I. Wär ’ne tolle Sache, wenn sie heute wieder in den Pub kämen.«
Ich warf einen beunruhigten Blick in Richtung Bishop’s Wood. Für mich war klar, dass die angebliche Lebensmittelvergiftung nichts anderes als ein weiterer Mordanschlag auf Calvins Leben war. Während meine Nachbarn fortfuhren, über den ausgelassenen Abend im Pub zu plaudern, überlegte ich, ob ich die Neuigkeiten mit Mr Malverns Privatdetektiv teilen sollte. Es war durchaus möglich, dass Bill, als er ihm meine Geschichte darlegte, unwissentlich das ein oder andere Detail ausgelassen hatte, das möglicherweise eine entscheidende Rolle spielte. Wenn der Detektiv die Dinge nicht aus erster Hand erfuhr, würde es ihm vielleicht nicht gelingen, bis zum nächsten Wochenende den Übeltäter zu identifizieren und damit König Wilfreds Leben zu retten.
Der Gedanke hielt mich noch immer gefangen, als Lilian und Theodore Bunting aus dem Pfarrhaus zum Kriegsdenkmal herüberkamen und sich zu uns gesellten. Der Pfarrer hatte sich offensichtlich ebenfalls von der Gottesprüfung des Wochenendes erholt. Er sah aus, als wäre der Weltuntergang das Letzte, woran er im Moment dachte.
»Einen schönen guten Morgen Ihnen allen«, sagte er. »Ich hoffe, die Jongleure haben ihr Training noch nicht beendet. Ich hatte mich darauf gefreut, ihnen zuzuschauen.«
»Teddy liebt Jongleure, so wie ich Magier liebe«, erklärte Lilian.
»Weiß übrigens jemand, wer den Cottage-Wettbewerb gewonnen hat?«, fragte Emma.
»Wi-ir!«, rief Grant Tavistock. Er und sein Spitz Goya kamen vom Crabtree Cottage zum Kriegsdenkmal herbeigeeilt. »Charles und ich haben gewonnen. Als neu Zugezogene hatten wir nicht damit gerechnet, überhaupt im Rennen zu sein, aber offensichtlich haben unsere Begonien uns den entscheidenden Vorsprung verschafft.«
»Gibst du immer noch mit unseren Begonien an?«, rief Charles, der mit Matisse, seinem netten Malteser, über die Straße kam.
»Immer noch?«, sagte Grant verdattert. »Wir haben gestern erst den Preis gewonnen, Charles. Hättest du das Kleingedruckte gelesen, wüsstest du, dass wir uns das Recht erwirkt haben, eine Woche lang anzugeben.«
»Ich versäume es immer, das Kleingedruckte zu lesen«, sagte Charles. »Dann fahr ruhig fort mit deiner Angeberei!«
Er und Grant ließen ihre Hunde von der Leine, damit sie mit Buster spielen konnten. Grog, der den Spaß auch nicht versäumen wollte, kam vom Pub herübergetrottet, um mit seinen Freunden herumzutollen. Sally Pyne, die zweifelsohne ebenfalls nichts verpassen wollte, trat aus ihrer Teestube und gesellte sich zu uns. Kurz darauf folgten Christine und Dick Peacock dem Beispiel ihres Hundes und verließen den Pub, um unsere Runde zu vervollständigen.
»Habt ihr schon gehört?«, fragte Charles aufgeregt. »König Wilfred hat angeboten, die Hundeschau auf der Kirmes abzuhalten.«
»Das hat inzwischen jeder gehört«, sagte Sally. »Und deswegen habe ich bereits ein Dutzend Bestellungen für mittelalterliche Hundekostüme.«
Die Hundebesitzer in der Runde erröteten simultan und vermieden es, einander anzusehen. Ich wandte mich zu Emma, die einen in die Jahre gekommenen schwarzen Labrador-Retriever besaß, und hob die Augenbrauen.
»Mich brauchst du nicht anzuschauen«, sagte sie. »Hamlet ist zu reif für Schönheitswettbewerbe.«
»Ich wünschte, Peggy würde von ihrem hohen Ross herunterkommen und Calvins Angebot annehmen«, brummte Sally. »Wenn wir unsere Veranstaltungen nicht auf der Kirmes abhalten, werden die diesen Sommer völlig ins Wasser fallen. Peggy hat bereits den Flohmarkt abgesagt.«
»Warum?«, wollte Emma wissen.
»Aus Mangel an Interesse«, erklärte Lilian. »Von Seiten Peggys, um genau zu sein.«
»Das stimmt«, sagte Sally. »Wenn sie auf der Kirmes ist, kann sie sich nicht um den Flohmarkt kümmern, und ihren Stand wird sie gewiss nicht aufgeben. Der ist eine wahre Goldgrube.«
»Gott sei Dank wird Calvins großzügige Spende für das Kirchendach die Ausfälle vom Flohmarkt wohl mehr als wettmachen«, meinte Lilian. »Gestern Abend hat Sir Peregrine bereits den ersten Scheck vorbeigebracht. Er nannte ihn den ›Zehnt‹.«
Die Neuigkeiten flogen so schnell hin und her, dass eine unerfahrene Klatschbase
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