14 - Unheimliche Schwestern
High abgeben?
Dann
entdeckten die Männer den Körper.
Der
Platzwart schrie auf. Direktor Snyder schüttelte seinen Kopf und kratzte sich
am Kinn. Sein Gesichtsausdruck war eher verärgert als mitleidig oder
schockiert.
Ich
kann ihnen auf gar keinen Fall die Wahrheit sagen, dachte Buffy, während sie
zusah, wie sich die beiden Männer auf den Weg machten, um Hilfe zu holen. Sie
könnten auf die Idee kommen, ich hätte damit etwas zu tun. Ich weiß, dass
Snyder mir nicht glauben würde - ganz egal, ob ich nun die Wahrheit sage oder
nicht.
Außerdem,
ging es ihr durch den Kopf, während sie über den hinter dem Baum gelegenen Zaun
kletterte und in einem großen Haufen frisch gejäteten Unkrauts landete, kenne
ich die Wahrheit selber noch gar nicht!
8
Buffy
lief die Straße entlang und sah sich dabei vorsichtig nach rechts und links um.
Das Hupen hinter ihr ließ sie fast zu Tode erschrecken.
Es
war der Van von Oz. Der Wagen kam neben ihr zum Stehen und Oz kurbelte die
Scheibe der Fahrertür herunter. »Hey!«, rief er. »Ich weiß, du wolltest zu Fuß
zum College laufen, aber ich denke, du solltest dir das mal ansehen. Jetzt!«
»Und
ich denke, ihr solltet euch mal was anhören. Auch jetzt!« Sie ging vorne um den
Van herum und ließ sich auf dem Beifahrersitz nieder. Xander saß nach vorn
gebeugt auf der Rückbank, ohne einen Laut von sich zu geben.
»Was
ist mit ihm los?«, fragte Buffy Oz.
»Das
ist es, was du dir ansehen sollst«, erklärte ihr Oz. »Wir waren gerade dabei,
aus der Schule abzudüsen. Eins der Moon-Mädchen kam zu Xander rüber, ihr ganzes
Gefolge im Schlepptau.«
»Das
war Calli. Polly und ich waren gerade unabkömmlich. Das war es, was ich dir
erzählen muss.«
»Klar«,
sagte Oz ungewohnt gesprächig. »Aber zuerst Xander. Er erzählte mir, er sei
gegenüber den Pheromonen, die die Schwestern verströmen, immun, weil eine
Erkältung seinen Geruchssinn blockiert. Also sagte er Calli ins Gesicht, dass
er ihre Vereinigung für eine eiterige Beule auf dem noblen Antlitz des
Feminismus hält, oder irgend sowas Xander-mäßiges. Hat sie nicht weiter
gejuckt. Calli hat ihn bloß gepackt und ihm ins Gesicht gelacht, als wäre es
das Lustigste gewesen, das sie je gehört hat. Und jetzt…«
»Und
jetzt«, lamentierte Xander lustlos. »Jetzt, jetzt, jetzt.«
»…
ist er wie die Zombie-Typen, die mit den Moons rumhängen«, beendete Oz seinen
Satz. Buffy konnte seine Wut sehen, als er tief Luft holte. »Er ist total
ausgeklinkt.«
Sie
beugte sich über die Sitzlehne und griff nach Xanders Hand. »Xander, was ist
passiert? Kannst du mir das sagen?«
Xanders
Augen fixierten sie für kurze Zeit, nur um dann wieder in die Ferne zu
schweifen. »Hey, Buff«, stammelte er. »Sind die Moon-Mädchen nicht der absolute
Traum?«
»Verdammt!«,
fluchte Buffy und setzte sich hart gegen ihre Rückenlehne. Sie fühlte sich
schuldig - schuldig wegen Xander, schuldig wegen Willow, schuldig wegen Giles
und schuldig wegen der toten Jungs.
»Oz, ich habe Polly dabei erwischt, wie sie Adam Shoemaker unter
der Football-Tribüne etwas antat. Na ja, etwas antat ist irgendwie
untertrieben. Sie hat ihn getötet. Sang ihm etwas vor, zerkratzte seinen
Nacken, drückte sein Gesicht in eine Pfütze, verwirrte seinen Geist. Als ich
versucht habe, sie wegzupflocken, war da kein Blut, kein Geschrei, kein
schmerzverzerrtes Gewimmere, kein Zerfallen zu Asche oder irgendwas in der Art!
Ne totale Enttäuschung! Jetzt habe ich das Gefühl, dass diese Mädchen - oder
was immer sie auch sein mögen - nicht nur den Verstand der Schüler übernehmen,
vielleicht haben sie auch Brian Andrews und Ben Rothman getötet.«
Oz
war um eine Ecke gefahren und hatte seinen Wagen in Richtung College gesteuert,
aber Buffy stoppte ihn und forderte ihn auf, in einer Parkbucht zu halten.
»Ich
muss das alles noch mal gründlich rekapitulieren«, erklärte sie und kratzte
sich an der Stirn. »Es handelt sich eindeutig nicht um Pheromone, weil Xander
Calli wortwörtlich nicht riechen konnte und sie ihn trotzdem geködert hat. Es
handelt sich also um etwas anderes. Setz mich beim Polizeirevier ab. Ich werde
mal nachfragen, was die Autopsien der beiden ertrunkenen Jungs ergeben haben.
Du bringst Xander nach Hause. Hey, Xander.«
Der
Angesprochene blickte langsam auf. Es zerriss Buffy das Herz, ihn so zu sehen.
»Du
musst tun, was ich dir sage, verstehst du?«, sprach Buffy ihn an.
Xander
nickte stumpfsinnig. »Männer müssen tun, was
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