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14 - Unheimliche Schwestern

14 - Unheimliche Schwestern

Titel: 14 - Unheimliche Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Massie
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du weißt.«
    »Das
ist nicht gerade viel.«
    Buffy
drückte den Holzstab gegen Vivas Brustkorb. Die Haut des Vampirs gab leicht
nach. Viva stöhnte auf und bettelte: »Stopp! In Ordnung!«
    Während
Viva ihren Bericht begann, hielt Buffy ihren Kopf möglichst weit weg. Der Atem
der Musen mochte ja gefährlich sein, aber der von Vampiren war mit Sicherheit
auch nicht wesentlich gesünder.
    »Die
Moon-Mädchen sind zwei der neun Musen«, knurrte Viva. »Ihre Mutter ist
Mnemosyne, die Göttin des Gedächtnisses.«
    »Erzähl
mir etwas, das ich noch nicht weiß.«
    »Buffy?«,
ertönte erneut der Ruf ihrer Mutter.
    »Bin
gleich da!«, rief sie zurück. Sie herrschte Viva an: »Rede!«
    Vivas
Stimme kochte vor Wut fast über. »Ist ja schon gut! Ich habe sie zum ersten Mal
1912 getroffen, ein paar Tage, nachdem mich ein britischer Vampir in Liverpool
erzeugt hatte. Ich sollte eine Reise auf einem neuen Ozeandampfer antreten, der
Titanic. Für mich als Vampir war die Aussicht auf ein reichhaltiges Menü, das
nicht fliehen kann, überaus verlockend. Mo, Calli und Polly waren auch auf dem
Schiff. Mir war vom ersten Moment an klar, dass sie keine Menschen sind.
Vampire können Nichtmenschen von Menschen unterscheiden. Natürlich war ihnen
auch klar, dass ich kein Mensch war.«
    »Klar«,
erklärte Buffy, »erst mitten in der Nacht mit großen Reißzähnen und
leichenblasser Haut aufzutauchen, verrät irgendwie die beste Verkleidung.«
    »Ist
doch egal«, schnappte Viva. »Polly ist das Großmaul der Familie. Eines Abends
erzählte sie mir, wer sie sind. Sie war sich vollkommen sicher, dass ich nichts
gegen sie ausrichten konnte. Sie lachte und meinte, ich könnte ebenso gut
erfahren, wer die Welt übernehmen würde, bevor ich verhungerte.«
    »Verhungern?
Wovon redest du?«
    »Dazu
komme ich gleich!«, sagte Viva. »Die Moons waren jedenfalls aus der Unterwelt
des Olymps entkommen, weil ein Museumskurator an Bord war, der eine große
Sammlung griechischer Kunstwerke nach Amerika transportierte.«
    »Also
rief eine Ballung griechischer Kultur das Portal hervor, das sie zur Flucht
brauchten?« Buffy überdachte die Situation. »Bei uns gibt es auch eine Ballung
griechischer Kultur, wenn man den Lachenden Griechen so nennen will. Das und
der Höllenschlund erlaubte es ihnen, nach Sunnydale zu kommen.«
    Viva
bockte wie ein störrischer Esel und Buffy drückte den Stab noch fester gegen
die Haut des Vampirs. Der Vampir ergab sich. »Ja, so sieht’s aus. Die Moons sind total scharf auf die weibliche
Weltherrschaft. Sie hatten einfach genug davon, dass Apollo ihnen ständig
sagte, was sie zu tun hatten, ohne dass sie entsprechend gewürdigt wurden. Als
kämen sie auf die Erde, um eine neue Ordnung herzustellen, in der die Männer
den Frauen untertänig dienen. Sie waren der Meinung, eine gute Zeit gewählt zu
haben, denn zu Anfang des 20. Jahrhunderts sorgte das Stimmrecht der Frau für
eine heiße politische Diskussionen. Die Frauen waren bereit, ihnen zuzuhören,
bereit für den großen Umbruch.«
    »Bereit,
sich anhauchen zu lassen und sich das Gehirn waschen zu lassen«, konterte
Buffy.
    »Von
den Töchtern angehaucht, von der Mutter berührt. Auf die Weise verwirrt sie die
Erwachsenen. Sie stiehlt ihnen ihre Erinnerungen. Da waren sie also und hatten
den Spaß ihres Lebens, hielten Predigten über die Macht der Frauen und griffen
sich im Fall von Polly und Calli all die hübschen Juwelen, die sie von den
reichen Frauen nur ergattern konnten. Ursprünglich hatten sie vorgehabt, zum
Zeitpunkt des Eintreffens in den Vereinigten Staaten die gesamte Besatzung
unter ihre Kontrolle gebracht zu haben, um so eine hübsche Menge Untertanen
hinter sich zu haben, wenn sie mit ihrer großen Einwicklungsaktion beginnen
würden.«
    »Aber…«,
unterbrach sie Buffy.
    »Du
hast den Film gesehen. Das Schiff ging unter. Die neue Ordnung ertrank oder
erfror in der eisigen Kälte. Durch die Panik, die während des Untergangs
entstand, wurden sie von all denen vergessen, die unter dem Einfluss des Trios
standen. Wenn man Todesangst empfindet, bleibt kein Platz für andere Gedanken.
Man hat dann sozusagen einen klaren Kopf. Und weil jedermann die Olympier total
vergaß, wurden sie zurück zum Olymp gesaugt.«
    In
Buffys Kopf ratterte es. »Wenn also alle, die unter ihrem Bann stehen, sie
gleichzeitig vergessen, verschwinden sie automatisch?«
    »Ja!«
    »Ich
will nicht, dass sie verschwinden. Ich will sie töten. Ich will nicht, dass sie
so etwas

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