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140 - Kastell der namenlosen Schrecken

140 - Kastell der namenlosen Schrecken

Titel: 140 - Kastell der namenlosen Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Bannmauern entkommen." „Das hieße, ich habe es nur mit einem einzigen Feind zu tun", antwortete Dorian nachdenklich und verstaute die seltsamen Mitbringsel auf den Rücksitzen des Wagens.
    „Ich bin davon überzeugt, weil ich schon viele seiner Versuche miterlebt habe."
    „Danke für den Rat", brummte Dorian verdrossen.
    Langsam steuerte er den Wagen auf die Straße hinaus und verließ den Ort der Schrecken. Die erste Straßenlampe empfand er mit ihrem kalten Licht wie einen freundlichen Willkommensgruß einer Welt, in der es sich zu leben lohnte.

    Eine lange Dusche, heiß und kalt, hatte Dorian Hunter wieder belebt und gereinigt. Er saß im Bademantel im Sessel, hatte die Beine auf das Bett gelegt und fühlte sich in der Ruhe des Gästehauses wieder wohl. Unter seinen Einkäufen war auch eine Flasche Bourbon gewesen; Dorian hob das Glas, und der dichte Rauch einer ungefilterten Players ringelte sich in die Höhe.
    In Gedanken beschäftigte sich Dorian mit dem entscheidenden Kampf, der in weniger als vierundzwanzig Stunden stattfinden mußte. Nach allem, was Dorian klar erkannt hatte, stand der Dämon nicht mit Luguri und der Schwarzen Familie in Verbindung, - aber es konnte dennoch Verbindungen geben: nichts war unmöglich.
    Sollte er Jean-Jacques und dessen reizender Frau sagen, was notwendigerweise geschehen mußte? Nein. Der Kampf und die darauffolgenden Ereignisse mußten, wie fast alles, wie ein Zufall aussehen. Unbemerkt von der Öffentlichkeit - er mußte dafür sorgen.
    Er notierte, was er morgen einkaufen mußte.
    Es war weder kostspielig noch schwierig zu bekommen. Wieder einmal ging er im Geist die einzelnen Schritte des Angriffs und seiner eigenen Gefährdung durch. Es war wahrlich nicht das erstemal, daß er sich allein einem solchen Dämon entgegenstellte.
    „Braver Mönch Tarn!" lobte er den Unbekannten. „Du hast mir wertvolle Hilfe geleistet, ohne es zu wissen."
    Er nahm einen langen Schluck Bourbon, drückte die Players aus und schlug das Buch an der eingemerkten Stelle auf.
    „Du hast recht, Dorian", sagte Roquette. Sie kam, ihr Haar ausschüttelnd und ein Badetuch über den Brüsten verknotet, aus dem Bad. „Tarn sah auf den ersten Blick, daß er es mit einem Kastell der Dämonen zu tun hatte. Zuerst umkreiste er dreimal das Bauwerk und stimmte mit seiner Büßerschar fromme Lieder an."
    Tarn de Clairvaux zog mit sich eine wild aussehende Gruppe. Es waren Büßer, fromme Irre, bekehrte Sünder, zwei Aussätzige, einige junge Abenteurer und Frauen, die den Wirren des Krieges lebend entkommen waren, gebrochen an Körper und Geist. Frommer Wahnsinn hing über dem Häufchen, das schwere Kreuze und Rosenkränze mit sich schleppte.
    Singend, geißelschwingend und ächzend unter der Last der Holzbalken kämpfte sich die Truppe um Le Castellet, zerriß sich die Haut an Ranken und stolperte über umgestürzte Bäume.
    Es war ein schwüler, stechendheißer Sommertag. Fauliger Geruch kam vom Meer. Der Wald hallte wider von dem schrillen, inbrünstigen Gesang, mit dem die seltsamen Pilger um die Vergebung ihrer Sünden und um das Heil beteten.
    Nach der ersten Runde begann es im durchhängenden Dachgebälk zu knacken und zu knistern. Zuerst nur eine Handvoll, dann größere Gruppen, und schließlich als hysterisch, flatternder Schwarm, unter dessen Anprall die schütter gewordenen Platten barsten - so flüchteten Tausende schwarzer, großer Fledermäuse.
    Unablässig trampelten die Pilger um das Haus. In kurzen Abständen gruben sie die Erde auf und legten in die kreuzförmigen Gräben dünne Holzbalken. Unaufhörlich segnete Tarn die Zeichen des Glaubens und stieß, die Arme ausgebreitet und hoch erhoben, schwer verständliche Formeln und Beschwörungen aus. Dann schleppte sich der Zug weiter und drang endlich durch den zerfallenen Eingang in Le Castellet ein.
    Die kraftlose Schar der Dämonen hatte sich erschreckt zurückgezogen.
    Inbrünstige Beschwörungen und echte Frömmigkeit trieben die Kreaturen vor sich her wie ein eisiger Sturmwind.
    Von den schmutzigen Mauern hallten die Echos der Gebete dröhnend zurück. Die Schar näherte sich dem halbdunklen Keller. Einzelne Flecken Sonnenlicht ließen schwach die unheimliche Umgebung erkennen. Längst waren die prunkvollen Vorhänge und die Teppiche vermodert.
    Keiner der Dämonen wagte es, einen Menschen anzufallen.
    Für Dorsan und seine Untertanen waren diese Verzweifelten und dennoch Gläubigen reines Gift. Ohne daß sie es wußten, trieben sie

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