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140 - Kastell der namenlosen Schrecken

140 - Kastell der namenlosen Schrecken

Titel: 140 - Kastell der namenlosen Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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sagen könnte, ich hätte dich um Hilfe gerufen", sagte Roquette. „Ich spürte dich erst, als du vor der Steinplatte standest."
    „Und ich erschrak nicht schlecht", gab er zurück, „als du plötzlich da warst und ich begriff, woher du kamst."
    Roquette lachte. Dorian genoß ihr zurückhaltendes, von Erfahrungen geprägtes Lächeln. „Inzwischen fürchtest du dich nicht mehr vor mir, Dorian."
    „Vor dir nicht."
    Die Müdigkeit holte Dorian wieder ein. Er las mit halber Aufmerksamkeit die letzten Seiten der Chronik, rauchte noch eine Zigarette und leerte das Bourbonglas. Dann löschte er das Licht und zog die Decke bis ans Kinn. Mit verschränkten Armen im Nacken lauschte er noch eine Zeitlang den ruhigen Atemzügen Roquettes, dann überwältigte ihn der Schlaf.

    Noch bevor Iris de Beauvallon Dorian und seine Freundin zum späten Frühstück holen wollte, war er bereits in der Stadt und kaufte ein, was er sich notiert hatte. Mit dem jungen, weltoffenen Pfarrer hatte er ein langes Gespräch, und alles andere, was er brauchte, bekam er schließlich. Er fuhr nach Le Castellet hinaus und unterhielt sich in der Halle des kahlen, von Trägern gestützten Gebäudeteils mit Ducroq und dem Architekten. Die Stahlträger für die Obergeschosse waren eingezogen und wurden gerade eingeputzt; im Dachgeschoß arbeitete ein Subunternehmer am Ausbau. Installationskanäle zogen sich durch die Mauern, Rohre, in Bündeln zusammengefaßt, verschwanden in Decken und Böden. Neben den blechernen Baubaracken wurden Bäume in tiefe Erdlöcher gepflanzt, und noch immer fuhr man Schutt und Abfall weg.
    „Das geht klar", sagte Ducroq, „Ihr Vorschlag mit dem Strahlgebläse. Ich möchte nicht noch einen halbverrückten Bauarbeiter haben."
    „Von späteren Gästen des fünfhundert Jahre alten Weinkellers ganz zu schweigen", erwiderte Dorian. „Wann kann der Keller entsiegelt werden?"
    „Wahrscheinlich nächste Woche. So schnell arbeitet nicht einmal unsere Polizei."
    Dorian hatte nichts von seinem Vorhaben gesagt. Nicht einmal Roquette wußte, wie er den Kampf führen wollte; vermutlich erriet sie vieles. Dorian verabschiedete sich und winkte den Bauarbeitern zu.
    Beim Abendessen erzählte er den letzten Teil der Chronik und gab das Buch zurück. Wieder bat Iris darum, mehr über Dorians geheimnisvolle Tätigkeit zu erfahren und ihn heute nacht zu begleiten. Er tröstete sie: morgen würde er ihnen alles erklären. Er mußte noch, so lautete seine Ausrede, weitere Messungen und Vergleiche anstellen.
    Noch vor elf Uhr nachts fuhr er mit Roquette zum Kastell und schleppte mit ihr zusammen Krüge, einige Säcke und andere Gerätschaften vorsichtig zur Rückseite des Hauses.
    Er löste das Gitter. Roquette reichte ihm das Gepäck Stück für Stück hinunter. Er ordnete es sorgfältig und setzte dann wieder das Brecheisen an.
    Der letzte Akt begann - jetzt.

    Die steinerne Tür öffnete sich weit und schlug an die Mauer.
    Dorian trug jedes einzelne Ausrüstungs- und Schmuckstück, das er bei sich hatte. Um seinen Hals hingen Knoblauchzöpfe. Schnell hantierte er mit Gnostischer Gemme, Weihwasser und einem einfachen Leuchter. Sieben Kerzen aus der Stadtkirche brannten nacheinander mit ruhigen, großen Flammen. Er trug den Leuchter so weit in den Mittelkorridor hinein, wie es ihm ratsam schien.
    Sie dunkle Wolke war verschwunden. An diesen Stellen zeigte sie sich nicht. Der Boden war übersät mit pulvertrockenen Kadavern der Mäuse und Ratten. Im Gang und in den Eingängen zu den insgesamt sieben Räumen verteilte Dorian das Holz, über das der Priester, Segen, Gebete und Beschwörungen gesprochen hatte.
    Als Dorian vor der letzten, langgezogenen Kammer hantierte, spürte er, daß sich dort ein halblebendiges Wesen aufhielt. Sein Gesicht fing zu glühen an, seine Haut schien zu brennen: die grausige Tätowierung seines Schreckensmals erschien.
    Die Kerzenflammen flackerten und warfen Licht und seltsame Schatten an die schwarzen Felswände. Dorian zog einen weiteren Bann und huschte zurück in das Gewölbe. Er schleppte Beutel mit Chemikalien zurück und verteilte sie nach einem genauen Plan auf den einzelnen Böden. Schließlich tränkte er sie mit Olivenöl aus der ersten, „jungfräulichen" Pressung. Schwer drückte seine Schußwaffe, voll geladen, gegen seine Hüfte.
    Ein Blick auf die Uhr: neunzehn Minuten vor Mitternacht.
    Er lief zurück zum Fenster, beugte sich hinaus und flüsterte in die Dunkelheit: „Willst du zusehen, wie Dorsan

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