140 - Kastell der namenlosen Schrecken
für jeden anspruchsvollen Hotelgast.
„Hätte man das nicht weniger… spektakulär machen können?" fragte Iris kopfschüttelnd.
„Sie baten mich um Hilfe, Jean-Jacques? Richtig?"
„Natürlich!"
„Nun. Ich tat es auf meine Weise. Der Erfolg liegt auf der rußgeschwärzten Hand. Die Bausubstanz ist unversehrt, und wie freut sich Ducroq, wenn er noch etwas Arbeit dazubekommt."
Nach einer Weile fragte Jean-Jacques: „Wie kann ich mich bei Ihnen beiden bedanken?"
„Das haben Sie schon überreichlich gemacht. Schicken Sie mir, wenn alles vorüber ist, eine Einladung zur Einweihungsparty nach Basajaun."
„Das ist wohl das mindeste."
Dorian leerte den letzten Schluck aus der Flasche in sein Glas, gähnte hingebungsvoll und brummte: „Wir saßen den ganzen Abend hier, klar? Wir wissen von nichts. Morgen bin ich weg, und Sie können ungehindert von Toten oder Verrückten weiterarbeiten. Gute Nacht."
Er nahm Roquette an der Hand und zog sie mit sich. Wein, Bourbon und Zigaretten gab es genügend im Gästehaus. Im milden Licht einer einzigen Kerze sprachen sie lange miteinander und liebten sich bis zum Morgengrauen. Als Dorian aufwachte, war er allein. In einer runden Kinderschrift standen wenige Worte auf dem Papier.
Die Welt ist voller Leben. Ich will von allem kosten. Wenn ich sterbe, will ich es lächelnd tun. Danke, Dorian Hunter, danke. Roquette Boussague.
Dorian las die Botschaft mehrmals, lächelte tief versonnen und ging frühstücken. Zwei Stunden später setzte er seine Fahrt wieder fort.
Er hoffte, ohne einen zweiten Aufenthalt dieser Art sein Kastell zu erreichen.
Aber während der gesamten Fahrt lächelte er in Erinnerung an Roquette.
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