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140 - Zombies auf der Reeperbahn

140 - Zombies auf der Reeperbahn

Titel: 140 - Zombies auf der Reeperbahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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in Lebensgröße durch die Tür stiefelte. Sein Sheriff-Stern
funkelte, seine Sporen klirrten.
    »Ah !« machte er.
»Endlich ausgeschlafen? Eine Viertelstunde vor Beginn hast du drüben
anzutanzen, Morna! So war’s vereinbart. Die anderen sitzen wie auf heißen
Kohlen, die Bude ist voll. Die Leute wollen etwas sehen für ihr Geld. Wenn
einer für ’nen Drink dreißig Mark hinblättert, hat er ein Anrecht darauf, dafür
auch etwas geboten zu bekommen .«
    »Deswegen bin ich unterwegs, Billy. Ich
komme, um was zu bieten. Tut mir leid, daß ich ein bißchen knapp dran bin .«
    »Was war denn los ?« fragte er, während er neben ihr herlief.
    Morna fuchtelte mit den Armen in der Luft
herum.
    »Mir war nicht gut. So was kann mal Vorkommen .«
    »Nicht bei den Girls im >Pirat<, meine
Liebe. Die sind immer topfit und in Form. Wenn dir nochmal schlecht ist, kannst
du dir ’nen anderen Job suchen .«
    X-GIRL-C hörte nur mit halbem Ohr hin und war
mit ihren Gedanken ganz woanders.
    Als sie mit schnellen Schritten den düsteren
Hinterhof durchquerte, sah sie im Geist noch mal die schauerlichen Ereignisse
vor sich, die sie in Bann gezogen hatten.
    Das alles lag noch keine zwanzig Minuten
zurück, und doch wiesen keinerlei Spuren mehr auf das unheimliche Geschehnis
hin.
    Jemand oder etwas hatte eingegriffen. Und sie
mußte so schnell wie möglich herausfinden, was es gewesen war.
    »So wie du aussiehst, kannst du nicht auf die
Bühne«, fuhr Billy sie an und packte sie hart am Handgelenk. Mit kraftvollem
Ruck riß Morna sich los.
    »Ich habe noch fünf Minuten, Billy-. Mein
Auftritt erfolgt pünktlich. Mit gekämmten Haaren, wenn du Wert darauf legst...«
    Sie betrat den Bühnenraum durch den
Hintereingang. Hinter den Kulissen gab’s drei kleine Zimmer, in denen die
Kostüme und die Utensilien bereit lagen, die jedes Girl für seinen Auftritt
brauchte.
    Die hauteng anliegende Lederkleidung, die
Morna trug, gehörte schon zu diesem Auftritt. Sie brauchte nur noch eine Peitsche,
um die Raubkatzen, die sie als Dompteuse vorführen sollte, in Schach zu halten.
    »Die »Raubkatzen« - das waren vier attraktive
schlanke Girls aus dem Stall Horst Wesseners. Sie steckten in Kostümen, die
einem Tigerfell täuschend ähnlich nachgebildet waren. Unter dem Tigerkostüm
trugen sie Slips und BHs ebenfalls im Tiger-Style.
    Die Nummer war so aufgezogen, daß Morna eine
Raubtierszene in einem Käfig darstellte. Die Katzen gehorchten ihr aufs Wort.
Unter den Klängen schwülstiger Musik zirpten die »Tiger« die feinen
Reißverschlüsse ihrer Kostüme auf, stiegen aus ihren »Fellen« und schließlich
auch aus dem Rest, den sie dann noch auf der Haut trugen.
    Danach stürzten sie sich auf die
    Dompteuse, entrissen ihr die Peitsche und
schälten sie aus dem Lederanzug.
    Ehe die letzte Hülle fiel, konnte sie sich
aus den »Pranken« befreien und über die Bühne in den schummrigen Zuschauerraum
flüchten.
    Die »Tiger« blieben ihr auf den Fersen.
    Das war auch schon fast das Ende.
    Die Stripperinnen hatten den Auftrag, sich
johlend unter den Zuschauern zu verteilen. Männer, die ohne Begleitung im
Sex-Theater des »Einäugigen Piraten« saßen, waren dabei von besonderem
Interesse. Sie luden zu einem Drink ein und verschwanden mit den Stripperinnen
meistens auch noch in den Separees.
    All dies ging wunschgemäß über die Bühne.
    Auch Morna mußte ihren Job so erledigen, daß
sie zum Schluß einen zahlungskräftigen Kunden an der Leine hatte, der
mindestens einen Drink für sie spendierte.
    Sie suchte sich einen salopp aussehenden
blonden Burschen aus, der die Darbietung mit amüsiertem Grinsen über sich hatte
ergehen lassen.
    Der Blonde sah gut aus, hatte ein markant
geschnittenes Gesicht, war braungebrannt, und Morna ließ sich mit einem Seufzer
der Erleichterung auf seinen Schoß sinken.
    »Wie wär’s mit einem Drink für eine durstige
Raubkatze, Freund ?« fragte sie mit charmantem Lächeln
und schlang ihre nackten Arme um seinen Hals.
    »Wie ich dich kenne, muß es Champagner sein,
Tigerin«, meinte der Blonde leise. Er saß an einem Ecktisch, von dem aus er den
Zuschauerraum, die Bühne und das ganze Treiben gut beobachten konnte, ohne
selbst allzu sehr aufzufallen. Er redete außerdem so leise, das die »Tigerin« gerade auf seinem Schoß noch seine Stimme hörte. Schon einen
Tisch weiter waren seine geflüsterten Worte nicht mehr zu verstehen. Und da er
nicht der einzige war, der mit einem der reizenden Girls flirtete

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