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140 - Zombies auf der Reeperbahn

140 - Zombies auf der Reeperbahn

Titel: 140 - Zombies auf der Reeperbahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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und
seine zweite Hand lag noch immer auf ihrem Mund, um sie am Schreien zu hindern.
    Ihre Augen waren groß wie Untertassen.
    Candy nahm alles wahr, was in dem dämmrigen
Halbdunkel des Zimmers sich abspielte.
    Jenny stand ihr gegenüber und kam mit
maliziösem Lächeln auf sie zu. Sie entblößte ihre gleichmäßigen, großen Zähne,
aber sie sagte kein Wort, stand nur da und starrte sie an.
    Aus der anderen Ecke des Zimmers trat noch
eine Gestalt: Dr. Klaus Martens . . . mit demselben rätselhaften und
bedrohlichen Grinsen auf den Lippen.
    Candys Blicke irrten zu seinen Händen.
    Er hatte - zwei ungleiche!
    Wie Jenny hatte er eine Männer- und eine
Frauenhand. Er mußte sich, als er sich einen neuen Körper oder ein neues
Skelett suchte, diesen bei einer Frau geholt haben. Das aber bedeutete, daß es
noch jemand gab, der ohne Körper war und dessen Zombie-Skelett...
    Da sah sie auch das Skelett schon. Die fahlen
Knochen klapperten, als es aus einer Ecke neben dem Schrank hervortrat.
    Alles in Candy sträubte sich. Ihre
Nackenhaare stellten sich auf, und eine namenlose, bisher nie gekannte Angst
erfüllte sie. Sie hätte gellend um Hilfe schreien mögen, als die bleiche
Knochengestalt mit ungelenken Schritten auf sie zukam.
    Aber sie konnte weder schreien, noch sich aus
dem brutalen Griff ihres Widersachers befreien.
    In ihrer Panik griff sie zum einzigen Mittel,
das möglich war.
    Sie riß den Mund noch weiter auf und hieb
dann ihr Gebiß mit aller zur Verfügung stehenden Kraft in die braungebrannte
Hand.
    Da wuchs Candys Panik noch mehr.
    Ihre Zähne durchschlugen das mürbe, trockene
Fleisch, und es löste sich mit einer Leichtigkeit, als wäre es überhaupt nicht
mehr mit dem Knochen verwachsen.
    Der Brocken steckte zwischen ihren Zähnen.
    Die Hand ihres Peinigers zuckte nicht mal.
    Ein Zombie kannte keine Schmerzen!
    Weiterhin blieb ihr Mund verschlossen.
    Das Skelett war heran. Sie starrte ihm in die
dunklen, leeren Augenhöhlen und wußte, daß sie verloren war.
    Flehentlich suchten ihre unnatürlich weit
aufgerissenen Augen die Blicke der beiden anderen Menschen, die sich noch im
Raum aufhielten.
    Jenny... eine gute Freundin. Sie stand da und
grinste teuflisch. In ihren Augen flackerte kaltes Licht, und sie schien es
kaum erwarten zu können, daß auch Candy eine der ihren wurde.
    Nicht minder gierig und erwartungsvoll
blickte der Mann an ihrer Seite auf sie.
    Diese Menschen hatten keinen Verstand mehr,
kein eigenes Bewußtsein, sie wußten nicht, was Gefühl war.
    Sie waren todbringende Roboter, nur von dem
Gedanken beseelt: andere so zu machen, wie sie selbst waren. Ein nicht enden
wollender Teufelskreis!
    Das alles wurde Candy noch in den wenigen
Sekunden klar, in denen sie mit ihrem Verstand denken und mit ihren Gefühlen
empfinden konnte.
    Dann faßte das Skelett sie an. Die
Knochenhand berührte ihre Schulter.
    Im gleichen Augenblick war es Candy, als
würde eiskalter Wind auf ihre Rippen wehen und die Organe erstarren lassen.
    Der Wunsch zu schreien, hörte auf.
    Die Stelle unter ihrem Kleid, wo die Hand des
Skeletts lag, löste sich auf. Der blanke Knochen kam zum Vorschein, und an
ihrem Gegenüber begann sich ihre Schulter auszubilden.
    Mit erlöschenden Sinnen erfaßte das
Freudenmädchen aus dem »Einäugigen Piraten«, daß die Gestalt vor ihr zu ihrem
Ebenbild wurde.
    Dann hing nur noch ein Skelett zwischen Piet
Termans Fingern.
    Vor ihm stand die neue Candy. Nackt und bloß,
während ihre Kleider lose und lapprig an dem Knochengerüst hingen, das von ihr
übrig geblieben war.
    Jene Candy, die bis vor wenigen Sekunden noch
existiert hatte, gab es nicht mehr.
    Es gab ihr Skelett - und ihren Zombie, ihren
Körper, aber nicht mehr ihr Bewußtsein.
    Die nackte Candy löste die Kleidung von ihrem
Skelett und schlüpfte hinein.
    . Zwischen dem Zombie und der Frau von vor
wenigen Augenblicken gab es keinen Unterschied. Keinen äußeren. Innerlich war
der Candy-Zombie erfüllt von dem Willen, den Tod weiterzuverbreiten und für
mehr Zombies zu sorgen - wie der magische Meister es befahl.
    Sein Wille erfüllte sie. Sie waren seine
Sklaven, seine Diener.
    Der neue Zombie grinste teuflisch und wußte
bereits, wer sein neues Opfer sein würde.
    Er machte auf dem Absatz kehrt und nahm
seinen Beobachtungsplatz vor der Tür wieder ein.
    Wenn Morna Ulbrandson kam, würde sie nichts
verändert vorfinden. Dabei hatte sich aber alles von Grund auf geändert ...
     
    *
     
    Larry Brent blieb nicht viel Zeit

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