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1401 - Herr der Trümmer

Titel: 1401 - Herr der Trümmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Würdest du mich in Ruhe lassen?"
    „Wenn es sein muß!" Auch Smog erhob sich. Er hatte das leichte Surren gehört, mit dem sich die Tür öffnete. Speck wollte hinausgehen, aber es ging nicht. Ein Roboter stand direkt vor dem Ausgang, dessen Brustkennung ihn als TX-1-Protzen auswies. „Ich habe gewartet", erklärte die Maschine. „Ich hoffe, du bist damit einverstanden, wenn ich dich zu einer Untersuchung bringe, Norman Speck. Die Indizien lassen das Schlimmste befürchten.
    Du versuchst, dich zu verstecken. Das darfst du nicht tun!"
    „Ich bin nicht suizidgefährdet", schrie Speck den Roboter an. „Woher weißt du das?" kam die Frage des Roboters. „Würdest du mich bitte in die Medostation begleiten?"
    Der Terraner blickte zurück zu seinem Freund. Gulliver Smog zog in hilfloser Geste die Schultern hoch.
    Schweigend folgte Speck der Maschine, die ihn den Weg zurückführte, den er mit dem „Ertruser" gekommen war. Er hielt den Kopf gesenkt, als fühle er sich schuldig und befände sich auf dem Weg zu seiner Hinrichtung. „Deine Körperwerte sind in Ordnung!"
    Der Roboter deutete auf einen Wandschirm, auf dem die Daten abgebildet waren. „Noch hast du keine körperlichen Folgeschäden davongetragen. Dein psychischer Zustand hat sich jedoch eher verschlechtert. Was hast du zuletzt geträumt?"
    Leise begann der Terraner zu berichten.
    Er erzählte von der riesigen Woge, die sich vor ihm aufgebäumt hatte. Sie war über ihm zusammengebrochen, und er hatte hilflos mit ansehen müssen, wie sie alles vernichtet hatte, was sich um ihn herum befand, seine Frau und seine Söhne, seine Freunde und alle Bekannten. Sie hatte das Meer zerrissen, und ein riesiger Schlund hatte sich aufgetan und den Ozean verschlungen. Zuletzt war sogar das Erdreich mitgerissen worden. Alles war in die Tiefe gestürzt, und zuletzt war nichts übrig außer Norman Speck, der mitten in der Schwerelosigkeit hing. Er lebte und atmete, aber er war allein und spürte, daß dies für immer so bleiben würde. Er sah nur noch sich selbst, und als er sich immer stärker der Bedeutung dieser Tatsache bewußt wurde, da erwachte er. Er schwitzte und fror gleichzeitig, und er stand auf und duschte heiß, bevor er sich wieder ins Bett legte. Diesmal schlief er vor Erschöpfung sofort ein und erwachte erst, als der Körper sich vollständig erholt hatte. Die Bilder seines Traumes jedoch ließen ihn nicht mehr los. Sie verfolgten ihn die ganze Zeit, und als er seine Schicht im Waffenleitstand beendet hatte, zog er sich in die Abgeschiedenheit der Reparatur-Leitzentrale zurück, um mit sich allein zu sein.
    Es dauerte keine zwei Minuten, seit er den Bericht beendet hatte, da lieferte die Medostation ihre Ergebnisse. Sie deckten sich mit dem, was TX-1-Protzen bereits angedeutet hatte. Noch immer wollte Norman Speck sich nicht damit abfinden, aber der Roboter machte ihm eindeutig klar, daß es ihm nicht mehr erlaubt war, sich allein irgendwo aufzuhalten.
    Seine Psyche war erschüttert. Kleinigkeiten konnten dazu führen, daß er die Kontrolle über sein Ich verlor und ausrastete. Und das, was dann geschah, wollte die Schiffsführung nicht verantworten. „Heißt das, du verfolgst mich jetzt auf Schritt und Tritt?" erkundigte er sich bei dem Roboter. „Nein, Norman Speck. Aber, du wirst dich so lange beobachten lassen müssen, bis eine Besserung festzustellen ist. Willst du wissen, wie es in der CASSIOPEIA aussieht?"
    Hastig nickte der Linguist und Hobby-Archäologe.
    Die Maschine lieferte ihm die neuesten Daten. Zwei weitere Fälle von Selbstmordversuch waren bekannt geworden. Beide Male hatte die betroffene Person versucht, ohne Schutzanzug durch eine der Außenschleusen das Schiff zu verlassen. In beiden Fällen hatte die Automatik rechtzeitig die Schotte blockiert und den Notdienst verständigt. „Du wirst das nicht tun", warnte der Roboter ihn. „Nein. Ich werde das nicht tun. Ich nehme den offiziellen Weg durch den Hangar!"
    Da der Roboter nicht erkennen konnte, ob Speck einen Scherz machte oder es ernst meinte, gab er keine Antwort darauf.
    Die CASSIOPEIA hatte einen Sektor zugeteilt bekommen, der am Rand des 500-Lichtjahre-Kubus lag. Die Entfernung bis Hangay betrug etwas mehr als 10000 Lichtjahre, und das Schiff ortete mit allen Mitteln in diese Richtung. Gundula Jamar hatte es angeordnet. Sie ging dabei von der Voraussetzung aus, daß wenn es ein Echo geben würde, dann aus der Richtung der von vielen Völkern bewohnten Galaxis.
    Zwar hatten sie

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