1402 - Das Vampir-Puzzle
Will?«
Malhnann hob die Schultern. »Eigentlich bin ich sprachlos.«
»Wir haben das Puzzle geschaffen, das Vampir-Puzzle, und wir haben unseren Feinden gezeigt, wo es langgeht. Das ist genau der Weg, den wir in der Zukunft gehen werden. Nur so werden wir die großen Sieger sein.«
Malhnann konnte es noch immer nicht glauben, aber er brauchte nur auf das Geschehen zu achten. Da zogen sich die Fledermäuse wieder zurück, und die beiden jetzt frei liegenden Körper der Hexen bewegten sich nicht mehr.
Er war trotzdem noch skeptisch, denn die Vergangenheit hatte ihn vorsichtig werden lassen. »Sind sie wirklich tot? Werden sie nicht wieder aufstehen und es erneut versuchen?«
»Nein, sie sind erledigt. Erstickt und zerbissen worden. Komm, lass uns zu ihnen gehen. Dann kannst du sehen, was ich meine. Es droht uns keine Gefahr mehr.«
Saladin und Mallmann machten sich auf den Weg. Sie hatten am Rand der Mulde gestanden, und vor allen Dingen Saladin freute sich über den Erfolg, denn er war auf seinem Mist gewachsen.
Lange hatten sie sich besprochen und sich Gedanken gemacht, wie man Assunga ein Bein stellen konnte. Sie wollten nicht direkt gegen sie vorgehen, sondern sich zunächst an ihre Helfer halten. Da hatten sie genau richtig gelegen. Assunga hatten zwei ihre Freundinnen als Kundschafterinnen in die Vampirwelt geschickt, aber diesen Trip hatten beide nicht überlebt. Jetzt würde sich die Hexe etwas anderes einfallen lassen müssen.
Neben den beiden Leichen blieben Saladin und Dracula II stehen.
Der Hypnotiseur bückte sich und sammelte die Schusswaffen ein.
Dann deutete er auf die Gesichter.
»Schau sie dir an, Mallmann. Hast du schon jemals eine so zerbissene Haut gesehen?«
»Nein, niemals.«
»Fledermäuse! Hungrige Gestalten, die unter meiner Kontrolle stehen. Und du hast mir nicht geglaubt.«
»Es war auch nicht leicht für mich.«
»Egal, wir haben es geschafft.« Saladin trat gegen beide Körper und fragte: »Kannst du dich erinnern, was wir noch besprochen haben, wenn es so weit ist?«
»Wir sprachen über Assungas Geschenke.«
»Perfekt, und dafür werden wir jetzt sorgen.« Er kicherte. »Ich habe die perfekte Idee. Wir werden ihr nicht die Geschenke als Ganzes überlassen, sondern nur einen Teil davon.«
»Wie meist du das?«
Der Hypnotiseur bückte sich und nahm Eva das Messer mit der breiten Klinge ab.
»Hier…«
»Und?«
»Denk nach. Wir werden ihr ein Geschenk machen, das sie niemals in ihrem Leben vergisst.« Mit der freien Hand deutete er gegen seinen Hals. »Die Messer sind sehr scharf, das habe ich schon festgestellt, und ich denke, dass wir es damit schaffen.«
»Du meinst die Köpfe?«
Saladin grinste breit. »Genau die. Und ich werde dafür sorgen, dass Assunga sie erhält…«
***
Es war wieder einer der Nachmittage gewesen, die der Detektivin Jane Collins nicht gefielen. Aber sie war Frau genug, um auch dieser Aufgabe nachzukommen.
Sie hatte die ersten Frühlingsblumen erworben und war dann zum Grab der Lady Sarah Goldwyn gefahren. Der Besuch gehörte zwar zur Routine, aber sie sah ihn nicht als solche an. Es war ihr noch immer ein Bedürfnis, sich vor das Grab zu stellen und mit der Frau Zwiesprache zu halten, der sie so viel zu verdanken hatte.
Sie hatte sich zusammen mit ihr unter einem Dach wohl gefühlt.
Dann jedoch hatte der Schwarze Tod zugeschlagen, und ausgerechnet die Horror-Oma war als Erste in seine Fänge geraten. Jetzt lag sie schon lange unter der Erde, doch die Erinnerung an sie war bei Jane Collins längst noch nicht verblasst. Sie würde auch nie vergehen. Und dass dies so blieb, dafür sorgten schon allein die Besuche am Grab, die einfach zu ihrem Leben dazugehörten.
Es war ein trüber Wintertag. Die morgendliche Klarheit des Himmels war grauen Wolken gewichen.
Lady Sarah lag nicht auf einem großen Friedhof begraben. Es war ein kleineres Areal, sehr alt, aber auch sehr gepflegt und nicht so einfach zu finden zwischen all den anderen Grabsteinen, die hier standen und oft mit großen Figuren geschmückt waren, die wirklich manchmal kleinen Kunstwerken glichen.
Jane ging zielsicher. Sie spürte den kalten Wind auf der Haut, und als sie das Grab erreichte, da war sie froh, dass niemand die Vase gestohlen hatte.
Die Menge der Blumen passte genau hinein. Es waren die ersten Tulpen und sehr teuer. Jane wusste auch, dass sie sich bei dieser Witterung nicht lange halten würden, aber sie hatte einfach den Drang verspürt, sie kaufen zu
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