Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1402 - Das Vampir-Puzzle

1402 - Das Vampir-Puzzle

Titel: 1402 - Das Vampir-Puzzle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
müssen.
    Gedankenverloren blieb Jane Collins vor dem schlichten, aber sehr gepflegten Grab stehen. Wie immer bei ihren Besuchen spürte sie auch jetzt den dicken Kloß in der Kehle. Der würde auch so schnell nicht verschwinden, wahrscheinlich niemals. Denn die Erinnerung verlosch auch nach langen Jahren nicht.
    Ein Sonnenstrahl hatte sich verirrt. Er huschte auf das Grab zu und ließ die Schrift aufleuchten. Es kam Jane Colins vor, als hätte ihr Sarah ein Zeichen geben wollen.
    Gern hätte Jane noch mal mit ihr gesprochen und sich über die Dinge unterhalten, die mittlerweile passiert waren. Dazu gehörte auch der Einzug ihrer ungeliebten Mieterin Justine Cavallo, der blonden Vampir-Bestie. Was hätte Lady Sarah wohl dazu zu sagen gehabt?
    Hätte sie es gut geheißen? Oder wäre sie sauer gewesen, dass so etwas überhaupt passieren konnte?
    Jane hatte keine Ahnung, aber sie wusste auch, dass sie es so leicht nicht ändern konnte. Justine hatte sich in ihr Leben eingeschlichen und ihr sogar das Leben gerettet, wie auch das des Geisterjägers John Sinclair, der genau dies hier am Grab der Lady Sarah erlebt hatte.
    Jetzt musste sie doch weinen und wischte ein paar Tränen weg.
    »Du fehlst mir, Sarah, du fehlst mir so sehr. Verdammt, was würde ich dafür geben, wenn du noch am Leben wärst…«
    Sie war es nicht, und sie würde auch nicht mehr zurückkehren.
    Jane stand allein vor dem Grab, und trotzdem überkam sie der Eindruck, nicht mehr allein zu sein.
    Sie hatte das Gefühl, dass sich jemand in ihrer Nähe aufhielt. Zu sehen war die Person nicht, doch Jane konnte das Kribbeln auf ihrem Rücken nicht ignorieren.
    Sie drehte sich um.
    Da war niemand. Sie sah Büsche und dahinter die graue Mauer des Friedhofs. Zwei alte Frauen gingen auf ein Grab zu. Sie trugen zusammen einem Korb, in dem eine Topfblume stand.
    War sonst wirklich niemand da?
    Jane Collins drehte sich noch mal um die eigene Achse und musste sich eingestehen, einer Täuschung erlegen zu sein. Es konnte auch sein, dass ihr die Nerven einen Streich spielten, denn dieser Ort war kein normaler, sondern einer, der für sie mit Emotionen aufgeladen war.
    »Ich werde bald wiederkommen, Sarah«, sagte Jane leise zum Abschied. »Wo immer du auch sein magst, ich hoffte, dass du mit mir zufrieden bist. Aber ich bin ein Mensch, und du weißt selbst, dass die Menschen nicht perfekt sind.«
    Sie nickte dem Grab noch einmal zu, machte kehrt und ging zu ihrem Wagen zurück. Dort schaltete sie auch das Handy wieder ein und hatte es kaum getan, als die Klingelmelodie ertönte.
    »Ja?«
    »Ich bin es nur.«
    »Justine – du?«
    »Genau.«
    »Was gibt es denn?«
    »Sagen wir so: Ich weiß es auch nicht, aber du solltest nach Hause kommen. Man hat nach dir gefragt.«
    »Wer?«
    »Assunga!«
    Die Detektivin schwieg. Es gefiel ihr nicht, dass sie so brutal in die Wirklichkeit zurückgeholt wurde. Sie war noch zu stark mit den Gedanken an Lady Sarah beschäftigt gewesen, aber jetzt hatte das Leben sie wieder, und der Anruf der Schattenhexe war sicherlich nicht mit einer freudigen Nachricht verknüpft.
    »Was wollte sie?«
    Die blonde Bestie tat nichts, um ihr Lachen zurückzuhalten.
    »Denkst du denn, sie hätte mir etwas davon gesagt? Kein Wort habe ich von ihr gehört. Es geht um dich.«
    »Was soll ich denn?« Janes Stimme klang ärgerlich. Die Unterbrechung gefiel ihr überhaupt nicht.
    »Sie will dich so schnell wie möglich sehen, das ist alles. Und auch ich bin verdammt neugierig.«
    »Das kann ich mir denken.« Diesmal lachte Jane. »Aber wenn sie etwas von mir will, bist du außen vor.«
    »Abwarten. Ich jedenfalls freue mich.«
    Ich nicht, dachte Jane und unterbrach die Verbindung. Sie saß in ihrem Fahrzeug und tat erst mal nichts. Gedanken huschten durch ihren Kopf. Jane versuchte, sich schon jetzt ein Bild zu machen, obwohl sie noch nichts erfahren hatte. Es musste etwas passiert sein, das nicht nur Assunga anging, sondern auch sie. Und wenn sich die Schattenhexe bei ihr meldete, hatte sie Probleme. Jane wunderte sich nur, dass sie nicht selbst damit fertig wurde.
    Die Detektivin überlegte, ob sie John Sinclair Bescheid geben sollte. Da allerdings zögerte sie. Noch gab es nichts Greifbares. Außerdem waren John und Suko erst vor kurzem aus Frankreich zurückgekehrt. Sie wollte die beiden so lange in Ruhe lassen, bis sie wirklich Hilfe nötig hatte.
    »Okay, dann wollen wir mal.«
    Lady Sarah war nicht vergessen. Auf der Fahrt dachte Jane darüber nach, wie

Weitere Kostenlose Bücher