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1403 - Die fliegenden Menschen

Titel: 1403 - Die fliegenden Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zurückzuhalten.
    Unauffällig ging er ein wenig zur Seite, um zu sehen, ob sie nicht vielleicht doch irgend etwas bei sich trugen, womit sie fliegen konnten. Aber erstens wären sie dann wohl kaum so lange und so mühevoll zu Fuß durch die Gegend gekrochen, und zweitens konnte er nichts entdecken. „Wie habt ihr das gemacht?" fragte er mißtrauisch. „Wir sind gesprungen", sagte Gucky ganz ernsthaft.
    Gesprungen! Covar Inguard erwartete von einem Pelzigen nicht allzu viel, aber diese Lüge war ihm zu dumm. Er wandte sich um, um davonzugehen, denn er hatte keine Lust, sich mit den Fremden herumzustreiten. „Schon ist er beleidigt", piepste Gucky empört. „Da schleppt er alle möglichen und unmöglichen Geheimnisse mit sich herum, aber wenn wir..."
    „Laß ihn in Ruhe", befahl Rhodan sanft. „Er hat schließlich ein Recht darauf, mißtrauisch zu sein."
    Covar Inguard fragte sich, ob der Mann auch nur im entferntesten ahnte, wie recht er damit hatte. „Wir haben dir versprochen, hier zu sein", fuhr Rhodan fort. „Nun - da sind wir. Es ist sehr schwer zu erklären, aber wir werden es dir bei Gelegenheit zeigen.
    Und nun führe uns zu deinen Ältesten."
    Covar sagte sich, daß es keinen Sinn hatte, ihm diesen Wunsch abzuschlagen.
    Wenn die Fremden es geschafft hatten, so mir nichts, dir nichts in das Tal zu gelangen, würden sie womöglich noch viel schneller im Dorf sein - und der Himmel mochte wissen, was sie dort anstellen würden.
    Die Ältesten waren gewiß recht kluge Leute, aber sie hatten keine Erfahrung im Umgang mit Fremden, die wahre Zauberdinge vollbringen konnten. Covar Inguard hielt es für besser, wenn er bei der Unterredung anwesend war. „Kommt", sagte er ziemlich brummig.
    Vor der Ankunft der Sashoy hatte Covar Inguard die Siedlung der Erdenkinder für eine ganz und gar gewöhnliche Angelegenheit gehalten. Es gab reiche Stämme, größere Siedlungen und imposantere Wohnorte. Das Dorf war seine Heimat und für ihn genauso selbstverständlich wie die Luft, die er atmete. Der lange Aufenthalt in der Fremde hatte ihn eines Besseren belehrt, und er fand, daß die technisch so ungeheuer geschickten Sashoy nichts zu bieten hatten, was dem Reiz dieses Dorfes standhalten konnte.
    Die Gebäude der Sashoy waren größer und prächtiger, aber sie waren kalt. Die Häuser des Dorfes waren zwar klein, aber anheimelnd. Es waren Häuser, die Schutz vor Wind, Schnee und anderen Dingen boten, aus Holz und Stein ordentlich zusammengefügt, mit dicken, festen, tief herabreichenden Dächern. Die Häuser standen dicht beieinander wie Tiere, die sich in der Kälte des Winters eng zusammendrängten, um sich gegenseitig zu wärmen. Nur in der Mitte des Dorfes, vor dem Haus des Nathan, gab es einen freien Platz.
    Um das Dorf herum hatten die Erdenkinder viele kleine Felder und Gärten angelegt, alle durch dichte Hecken von schier unverwüstlichem Gestrüpp umgeben. Die Erdenkinder hatten herausgefunden, daß diese kleinen Flächen bessere Ernten ergaben als große Felder.
    Der Wind brach sich in den Hecken und konnte daher den Boden nicht so leicht davonwehen. Außerdem ließ sich so ein kleines Feld viel leichter pflegen und bewässern als eine große Fläche.
    Auch die Pferche waren klein und jetzt, da der Winter vor der Tür stand, fast alle leer. In der nächsten Zeit würde man einen Teil der Tiere in die Nähe des Dorfes treiben, aber solange es auf den Weiden noch genug Futter für sie gab, hielten die Erdenkinder es für praktischer, wenn die Quimons unter der Aufsicht der Hirten für sich selbst sorgten. Je länger sie sich draußen ernähren konnten, desto weniger Futter verbrauchten sie im Winter. Und der Winter auf Bugaklis war sehr lang und sehr hart.
    Jetzt, am frühen Vormittag, brannten überall im Dorf die Herdfeuer, und vor den Küchentüren trieben sich die barfüßigen Kinder herum, eine ewig hungrige, schmutzige, laute Schar von Knirpsen, die sich beharrlich weigerten, das Leben allzu ernst zu nehmen. Sie waren groß genug, um nicht mehr ständig an den Schürzenzipfeln ihrer Mütter zu hängen, aber auf der anderen Seite noch zu klein, um einen ganzen Tag hindurch zu arbeiten.
    Als sie Covar Inguard und seine Begleiter erblickten, stoben sie mit lautem Gekreisch auseinander, verschwanden wie der Blitz hinter Türen, Hecken, Zäunen und Holzstapeln und kauerten sich dort hastig nieder, ängstlich wie Mäuse und genauso neugierig. Sie waren alle sehr hellhäutig, und sie hatten fast ausnahmslos

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