Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1403 - Die fliegenden Menschen

Titel: 1403 - Die fliegenden Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
auffallend hellhäutig, meist hager, mit silbrigem bis weißem Haar - das waren die Erdenkinder. Auf den ersten Blick konnte man meinen, daß sie alle miteinander Albinos waren, aber sie hatten dunkle Augen.
    Nathan und seine Ältesten hatten sich in aller Eile in ihre besten Gewänder geworfen, und es war nicht schwer zu erkennen, daß auch Haare und Bärte frisch gebürstet waren. Die schrillen Pfiffe der Kinder hatten offenbar nicht nur die Mütter aufgeschreckt, und Covar Inguards Bestreben, den Fremden vieles zu erklären, wie auch seine Bereitwilligkeit, sie so manchen gar nicht geplanten Blick in das Privatleben der Dorfbewohner werfen zu lassen, hatte sicher unter anderem dem Zweck gedient, den Ältesten ein wenig Zeit zu verschaffen, sich auf dieses Zusammentreffen vorzubereiten. „Ich bringe euch drei Fremde", sagte Covar Inguard, deutete auf seine seltsamen Begleiter und nannte deren Namen. Dann stellte er die Ältesten vor, zwölf an der Zahl. „Sie sind uns willkommen", behauptete Nathan, wandte sich den Gästen zu und verbeugte sich ein wenig. „Wir haben schon von euch gehört."
    Das klang nicht sehr begeistert. „Wie ich sehe, kommt ihr ohne Waffen zu uns", fuhr Nathan fort. „Ob ihr aber auch unsere Freunde werden könnt, das muß sich erst noch erweisen. Ihr habt eine große Zahl von Mördermajestäten getötet.
    Wie könnt ihr eure Tat rechtfertigen?"
    Rhodan und Atlan hatten bereits vorher vereinbart, den Erdenkindern gegenüber nichts über die rätselhaften Umstände zu erzählen, die sie in einer Art Blackout dazu veranlaßt hatten, ihre auf Paralysemodus geschalteten Kombiwaffen im Augenblick des Kampfes auf tödliches Energiefeuer umzuschalten. Damit hätten sie die einfachen Menschen nur noch mehr verwirrt. „Wir wußten nicht, daß diese Drachen unter eurem Schutz stehen", erwiderte Atlan kühl, denn Rhodan hatte ihm mit einem Zeichen zu verstehen gegeben, daß er die Verhandlung führen sollte. Der Arkonide hatte seine Erfahrungen im Umgang mit Barbaren - speziell mit solchen menschlicher Herkunft. „Sie stehen nicht unter unserem Schutz", erwiderte Nathan düster. „Aber sie sind sehr mächtige Gegner. Es ist dumm und gefährlich, sie herauszufordern."
    „Sie haben uns angegriffen", gab Atlan zu bedenken. „Und sie kamen in einer riesigen Schar auf uns zu. Wir sahen keine andere Wahl, als uns zur Wehr zu setzen."
    „Mit Waffen, gegen die die Drachen sich ihrerseits nicht wehren können", bemerkte Nathan. .„Hätten wir uns mit Pfeil und Bogen verteidigt, so wären wir heute nicht hier", konterte der Arkonide. „Abgesehen davon, daß wir solche Waffen nicht besitzen.
    Woher hätten wir sie in der Eile nehmen sollen?"
    Darauf fiel dem alten Mann so schnell keine Antwort ein. „Du bist der Nathan dieses Dorfes", fuhr Atlan nach einer kurzen Pause fort. „Auf dem Planeten Terra in der fernen Milchstraße, die unsere Heimat ist, ist dieser Name ein Inbegriff der Weisheit.
    Sage mir, wie wir euch gegen die Drachen schützen können, und wir werden es tun.
    Sage mir aber auch, ob ihr Erdenkinder bereit seid, den Drachen mit deren eigenen Waffen zu begegnen. Kämpft ihr mit Zähnen und Klauen gegen die Mördermajestäten?"
    Nathan schnappte nach Luft. „Das tun wir natürlich nicht", brachte er schließlich zustande. „Natürlich nicht, denn es wäre dumm", sagte Atlan sanft. „Wir haben gesehen, daß ihr bereits beginnt, mit Feuerwaffen zu hantieren. Gegen eine Kugel ist eine Mördermajestät genauso wehrlos wie gegen die Waffen, die wir verwendet haben. Ihr seid Menschen. Ihr und wir - wir haben gemeinsame Vorfahren. Wartet noch einige Jahrhunderte, vielleicht auch nur Jahrzehnte, und ihr werdet ähnliche Waffen besitzen, wie sie uns zur Verfügung stehen. Dann wird es sich entscheiden, ob die Drachen imstande sind, mit euch zusammenzuleben."
    „Das werden die Mördermajestäten niemals tun!"
    „Dann werden sie sterben. Ihr werdet keine andere Wahl haben, als sie zu töten."
    „Nein!"
    „Ihr könnt nicht beides haben: Sicherheit für euch und eure Kinder und die Freiheit der Drachen, ihren mörderischen Absichten jederzeit und an jedem Ort nachzugeben. Wenn ihr klein beigebt, werden die Drachen euch ausrotten."
    „Daran werden wir sie hindern", erwiderte Nathan verbissen. „Aufweiche Weise?"
    Nathan sah sich hilfesuchend um, schwieg aber ratlos. „Es gibt nur einen Weg, beiden Teilen gerecht zu werden", stellte Atlan fest. „Ihr müßt euch mit den Drachen

Weitere Kostenlose Bücher