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1403 - Die fliegenden Menschen

Titel: 1403 - Die fliegenden Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weiße Haare und pechschwarze Augen.
    Mit schrillen Pfiffen warnten sie ihre Mütter, die eilig an den Türen erschienen und nicht wußten, was sie von der Situation halten sollten. Manche blieben mit finsterer Miene stehen und beobachteten regungslos, andere zogen sich zurück.
    Nicht wenige aber hielten Waffen in den Händen - Messer oder kurzstielige Äxte, wie man sie wohl auch in der Küche verwendete. „Ein freundliches Völkchen", bemerkte Gucky sarkastisch. „Sie sind nur vorsichtig", wehrte Covar Inguard ab. „Sie werden euch nichts tun, solange ihr in meiner Nähe bleibt."
    Das war eine deutliche Warnung, aber die drei hatten auch gar nicht die Absicht, sich von Covar zu trennen.
    Sie schritten hinter ihm her - bei Gucky mußte man allerdings wohl eher von einem Watscheln als von einem Schreiten sprechen - und betrachteten ihre Umgebung ebenso wachsam wie interessiert.
    Die Häuser standen oft so dicht beieinander, daß die Ränder der Dächer sich berührten. Hinter den offenen Türen sah man rauchige Küchen und einfache, sparsam möblierte Wohnräume. Über dem Herd hingen Töpfe, Pfannen und Kellen aus gehämmertem Metall, die offensichtlich mehr zur Zierde als zum täglichen Gebrauch bestimmt waren. Zum Kochen und Servieren diente einfaches, sauber glasiertes Geschirr aus gebranntem Ton.
    Die Menschen vom Stamm der Erdenkinder hielten nicht viel von Heimlichkeiten - es gab kaum eine geschlossene Tür.
    Die Gebäude bestanden aus einem fachwerkartigen Gerüst aus starken Stämmen. Die Zwischenräume hatte man mit sorgfältig behauenen Steinen ausgefüllt und die Ritzen mit Lehm zugestrichen. In jedem Haus gab es eine große Küche, in der sich auch der größte Teil des Familienlebens abspielte. Neben der Küche lag ein Korridor, der durch das ganze Haus führte, und auf der anderen Seite dieses Korridors gab es mehrere kleine Zimmer, die zum Schlafen dienten. Durch den Korridor blickte man in einen Hof, in dem sich ein kleines Häuschen für sanitäre Belange befand. Manchmal gab es dort auch kleine Beete, in denen Pflanzen wuchsen, die wohl besonders viel Wärme brauchten, und in einigen Höfen standen Töpfe mit Blumen. Rechts und links lagen große Stapel Holz unter schützenden Dächern, manchmal auch Stroh und andere Vorräte.
    Es war offensichtlich, daß die Erdenkinder sich einfach, aber zweckmäßig eingerichtet hatten. Ihr Leben war sicher nicht leicht, aber sie hatten gelernt, es zu meistern. Wenn man bedachte, daß die Vorfahren dieser Menschen in der hochtechnisierten BASIS gelebt hatten, dann wurde einem klar, daß die Erdenkinder sich auf geradezu erstaunliche Weise ihrer neuen Heimat angepaßt hatten.
    Und sie hatten erstaunlich wenig verlernt. Sie sprachen Interkosmo, wenn auch mit einem eigenen Akzent und vielen Ausdrücken, die sie offensichtlich dazu erfunden hatten. Sie beherrschten sogar die Kunst des Schreibens, und sie hielten, so gut es ging, die Erinnerung an die Vergangenheit wach. So gab es sogar Straßenschilder, und viele Häuser hatten Namen, die kunstvoll auf die breiten Balken über der Tür gemalt waren.
    Covar Inguard war sich all dieser Dinge in stärkerem Maß als die meisten seiner Stammesangehörigen bewußt, und er wies die Fremden in seiner Begleitung mit berechtigtem Stolz auf viele Einzelheiten hin.
    So gelangte man schließlich auf den freien Platz, der das Zentrum des Dorfes bildete.
    Auf diesem Platz wartete der Nathan auf die Fremden, das Oberhaupt des Stammes, und um ihn herum standen die Ältesten.
    Der Augenblick der Konfrontation war gekommen
     
    7.
     
    Rhodan und Atlan hatten ähnliche Situationen schon oft genug erlebt, und was Gucky betraf, so brauchte er nur seine telepathischen Fähigkeiten zu Hilfe zu nehmen, um grobe Fehler zu vermeiden.
    Es war nicht schwer, in den Gesichtern der Ältesten zu lesen: Sie gaben sich ernst und würdevoll, aber im tiefsten Innern hatten sie Angst. Fremde im Dorf - das war immer eine Gefahr.
    Aber Gucky hatte nicht umsonst die Träume und Erinnerungen Covar Inguards studiert, und so wußten die drei zumindest in groben Zügen über die Erdenkinder Bescheid.
    Der Nathan, der dort stand, war natürlich nicht derselbe, den die Sashoy bei ihrem Überfall getötet hatten. Nathan war hier kein Eigenname, sondern ein Titel.
    Der derzeitige Nathan war ein beeindruckender Mann, wenn man davon absah, daß die Erdenkinder kleinwüchsige Leute waren und Covar Inguard als ausgesprochen stattliche Erscheinung galt.
    Klein,

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