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1403 - Die fliegenden Menschen

Titel: 1403 - Die fliegenden Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rücken?"
    Da begriff Covar, daß es um die Menetekel ging - das Geheimnis der Ältesten vom Stamm der Erdenkinder. Ein heiliges Geheimnis noch dazu. Er würde einem Sashoy ganz gewiß nichts darüber verraten. Also hielt er den Mund. „Wir werden die Wahrheit aus dir herausprügeln", warnte Dor-Haran. „Du tust dir selbst einen großen Gefallen, wenn du auf der Stelle alles erzählst, was du über diese Zeichnung weißt."
    Als Covar auch dann noch schwieg, machten sich die Sashoy daran, ihre Warnung in die Tat umzusetzen. Seinen Rücken sparten sie bei ihren Überredungsversuchen sorgsam aus.
    Covar Inguard war drauf und dran, ihnen zu sagen, daß die Zeichnung die Menetekel des Stammes der Erdenkinder darstellte, denn mehr wußte er selbst nicht, als Dor-Haran seinen Leuten ganz überraschend gebot, den geflohenen Sklaven in Ruhe zu lassen. „Jetzt weiß ich es!" rief er zu Covars Überraschung. „Verdammt, wenn es wirklich das ist, was ich glaube, dann kann mir dieser lausige Planet gestohlen bleiben!"
    Dor-Haran rannte zu dem kleinen, zischenden Ding, und seine Männer nutzten seine Abwesenheit, um Covar Inguard mit einigen Püffen zu verstehen zu geben, daß er es noch längst nicht überstanden hatte. Dann kehrte Dor-Haran zurück und schritt um Covar herum, wobei es mehrmals klickte. Covar schloß daraus, daß Dor-Haran Bilder von den Menetekeln machte. „Was soll das alles!" knurrte einer der anderen. „Wir verlieren doch nur Zeit mit diesem Unsinn!"
    „Dieser Unsinn", knurrte Dor-Haran zurück, „wird uns reich machen, das verspreche ich dir. Ich habe solche Zeichen schon einmal gesehen."
    „Tatsächlich? Mich wundert nur, daß diese Wilden mit derartigen Spielereien ihre Zeit vergeuden."
    „Ich habe solche Zeichen gesehen", wiederholte Dor-Haran mit erhobener Stimme. „Sie waren nicht so verschnörkelt wie diese hier, und darum habe ich sie nicht gleich wiedererkannt, aber ich kann sie entziffern."
    „Und was bedeutet das?"
    „Habt ihr schon mal was von dem legendären Barbarennest gehört, das es irgendwo im Weltraum geben soll?"
    „Gehört habe ich schon davon", murmelte einer der Männer, die Covar festhielten. „Aber das ist ein Märchen."
    „Da wäre ich mir nicht so sicher", konterte Dor-Haran. „Diese Zeichen hier geben einen bestimmten Punkt im Raum an. Es sind Koordinaten."
    Covar wurde so intensiv angestarrt, daß er die Blicke fühlen konnte. „Wie kommen Raum-Koordinaten auf den Rücken eines solchen Barbaren?" fragte einer der Sashoy verwundert. „Und was für eine Schrift soll das sein? Ich kenne solche Zeichen nicht!"
    „Es ist eine alte Schrift", erklärte Dor-Haran geduldig. „Eine sehr alte Schrift. In der MASHEEL habe ich Unterlagen, die es mir erlauben, diese Zeichen zu übersetzen."
    Diese Aussicht schien die Sashoy in große Aufregung zu versetzen. Covar spürte plötzlich, daß man ihn nicht mehr so eisern festhielt, wie man es bisher getan hatte, und mit dem Mut der Verzweiflung spannte er seine Muskeln an. Im nächsten Augenblick hatte er die Sashoy abgeschüttelt. Er sprang auf, schleuderte den feinen Sand mit Händen und Füßen in die Luft und rannte los, geradewegs unter eines der umgestürzten Sandschiffe.
    Er hatte keine große Hoffnung, seinen Peinigern auf diese Weise entkommen zu können, aber vielleicht konnte er ein oder zwei von ihnen mit sich nehmen. Er war mittlerweile in einer Stimmung, in der er weder auf sich selbst noch auf irgend etwas anderes Rücksicht zu nehmen gedachte.
    Den Sashoy schien es ähnlich zu ergehen, denn zwei von ihnen schössen auf das Wrack. Aber diesmal benutzten sie Waffen, die nicht nur fauchten, sondern Feuer spuckten.
    Und das war ein Fehler.
    Die Tronahae kannten sich in ihrer Wüste bestens aus und wußten, daß sie weit von der nächsten Oase entfernt waren - zu weit. Sie konnten zu Fuß niemals lange genug durchhalten, um dieses Abenteuer lebend zu überstehen. Darum brauchten sie ihre Schiffe, so übel diese inzwischen auch aussehen mochten.
    Covar hatte selbst nicht gewußt, daß sie noch in der Nähe waren. Er hatte angenommen, daß sie davonlaufen würden.
    In Wirklichkeit lagen sie gut getarnt hinter dem Kamm der nächsten Düne. Als sie sahen, daß die Sashoy sich daran machten, die Sandsegler endgültig zu zerstören, griffen sie an.
    Die Sashoy waren so .verblüfft, daß sie sich zur Flucht wandten. Vielleicht waren sie in Gedanken auch schon bei dem geheimnisvollen Barbarennest, von dem sie sich offenbar

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