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1403 - Schrei aus dem Dunkel

1403 - Schrei aus dem Dunkel

Titel: 1403 - Schrei aus dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ab. Er wollte startbereit sein, und dann wunderte er sich darüber, dass ihnen nichts passierte. Er hörte die Schreie, nahm sie als akustische Folter wahr, schaute aber nach vorn und kümmerte sich auch nicht um seinen Nebenmann, der die Arme erhoben und seine Hände gegen die Ohren gepresst hatte.
    So wartete Karl Eberle ab, bis alles vorbei war. Aber es war nicht vorbei, es ging weiter, und es passierte genau dort, so sich das Ende des Tunnels abzeichnete.
    Flammen schlugen dort wie gewaltige Fahnen in die Höhe. Selbst Harry, der sich innerlich auf einiges eingestellt hatte, konnte nur staunen. Er sah nicht nur das Feuer, sondern auch Personen, die durch den Ring oder Mantel aus Flammen irrten, selbst brannten, aber nicht vergingen. Er sah seltsame Gebilde, eine breite Treppe und glaubte auch, eine Person am Boden liegen zu sehen.
    Zudem hatte er nicht mehr den Eindruck, in einem Tunnel zu sitzen, weil sich die Landschaft vor ihm öffnete. Eine derartige Szene hätte er auch von einem Kinosessel aus erleben können.
    Leider war es kein Film, den er sich anschaute. Es war die Wirklichkeit, auch wenn sie nicht erklärbar war. Es war ihm klar, dass sich die Szene nicht in der normalen Welt abspielte. Da musste es eine Lücke zwischen den Dimensionen gegeben haben, sodass ihm dieses Bild geboten werden konnte.
    Er wusste nicht, wie lange die Szene vor ihm stand. Doch er sah auch die Veränderung inmitten des Bildes und glaubte, seinen Augen nicht mehr trauen zu können.
    Eine Frau erschien. Sie schwebte durch die Szenerie. Um ihren Hals oder vor ihrer Brust hing etwas Helles. Es strahlte, und er sah, dass die Szene in Bewegung geriet.
    Was da genau passierte, interessierte ihn nicht mehr, weil die Frau viel wichtiger war.
    Er kannte sie.
    Oder doch nicht?
    Bevor er sich voll auf sie konzentrieren konnte, um die Wahrheit herauszufinden, fiel die Szene in sich zusammen. Ein gewaltiger Lappen schien sie zur Seite gewischt zu haben, und dann war plötzlich nicht mehr zu sehen als nur die normale Tunnelausfahrt…
    ***
    Beide Männer sprachen nicht. Es war ihnen möglicherweise einiges in den Sinn gekommen, aber sie waren nicht in der Lage, ihre Gedanken in Worte zu fassen.
    Es waren auch keine Schreie mehr zu hören, und Karl Eberle hatte seine Arme wieder sinken lassen. Er hockte auf dem Sitz und schüttelte nur den Kopf.
    Harrys Worte rissen ihn aus seiner Lethargie. »Okay, ich denke, dass es vorbei ist.«
    »Meinen Sie?«
    »Sehen Sie noch was?«
    Eberle schüttelte den Kopf. In seinem Gesicht befand sich keine Farbe mehr. Er saß da, als hätte man ihn an seinem Sitz festgeleimt.
    Er schaute nach vorn und trotzdem ins Leere und hörte Harry Stahls erneute Frage: »Sehen Sie etwas?«
    »Nein.«
    »Genau das ist es. Nichts mehr da. Wir können aufatmen. Wir haben es überstanden und sind nicht verbrannt. Wir haben das Feuer gesehen, wir haben die Schreie gehört, aber es hat uns nicht erwischt. Das allein zählt, Herr Eberle.«
    »Und warum haben wir Glück gehabt?«
    Harry hob die Schultern. »Darüber kann man eigentlich nur spekulieren, denke ich. Ich bin der Meinung, dass wir genau das Richtige getan haben.«
    »Wieso?«
    »Wären wir bis zum Ende des Tunnels durchgefahren, hätte es uns möglicherweise erwischt.«
    »Ja, das kann sein.«
    »Ich glaube fest daran.«
    Karl Eberle schüttelte sich. »Es ist ein Wahnsinn, ehrlich. Das ist nicht zu fassen. Da kann man verrückt werden. So etwas darf es doch nicht geben, verflucht! Vielleicht war das alles auch nur Einbildung…«
    »Denken Sie an die vier Toten.«
    Eberle nickte. »Ja, da haben Sie Recht. Es ist alles wirklich geschehen. Aber ich fühle mich trotzdem wie vor den Kopf geschlagen, denn damit hätte ich nie und nimmer gerechnet. Sie haben doch auch das Feuer gesehen, nicht?«
    »Sicher.«
    »Und auch die Gestalten?«
    Harry stimmte auch da zu.
    »Dann sagen Sie mir doch, was es zu bedeuten hat! Verdammt, dafür muss es doch eine Erklärung geben!«
    Stahl ließ sich Zeit mit der Antwort. Obwohl er nichts sah, schaute er interessiert nach vorn. Was er zu sehen bekam, war die Normalität. Durch den Tunnel rollten die Fahrzeuge. Sie kamen aus dem Nichts und verschwanden auch wieder dort. Die Dunkelheit der Nacht schien sie zu schlucken.
    »Dann haben Sie auch keine Erklärung, was es gewesen sein könnte«, fasste Karl Eberle zusammen.
    »So ist es.«
    »Aber Sie denken darüber nach, das sehe ich Ihnen an.«
    »Tun Sie das nicht?«
    »Doch.«
    »Und

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