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1403 - Schrei aus dem Dunkel

1403 - Schrei aus dem Dunkel

Titel: 1403 - Schrei aus dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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etwas passiert ist. Ich für meinen Teil setze darauf.«
    »Gut.« Eberle stieg ein und schnallte sich an. »Ihr Mut ist wirklich außergewöhnlich.«
    »So sehe ich das nicht. Wenn man weiterkommen will, muss man etwas tun. Und wir wollen ja weiterkommen – oder?«
    »Da sagen Sie was.«
    Harry hatte den Zündschlüssel schon ins Schloss gesteckt. Der Motor sprang an.
    Harry fuhr zurück und erreichte schließlich einen Platz, an dem er wenden konnte.
    »Das hätten wir!«
    Eberle lächelte. »Sie sind wirklich ein guter Fahrer.«
    Harry drehte das Lenkrad nach rechts, damit er wieder geradeaus fahren konnte. »Man bekommt im Laufe der Zeit wirklich Routine und ist mit seinem Wagen wie verwachsen.«
    »Dann sind Sie oft unterwegs?«
    »Das kann man wohl sagen.« Der Lichtteppich der Scheinwerfer huschte jetzt wieder über die Straße hinweg, die sich durch die Landschaft wand.
    »Und was ist mit Ihrer Familie?«
    Harry hob die Schultern. »Die gibt es nicht im Sinne des Wortes. Ich habe eine Partnerin, lebe also in einer Beziehung, bin aber nicht verheiratet und habe auch keine Kinder.«
    »Waren Sie schon mal verheiratet?«
    Harry musste jetzt lachen. »In einem anderen Leben, glaube ich. Aber das ist vergessen.«
    »Ja, wie das Schicksal eben so spielt.« Eberle nickte vor sich hin.
    »Ich habe es auch nie geschafft, in den Hafen der Ehe einzulaufen. Ich bin immer allein geblieben.«
    »Waren Sie nie weg?«
    »Kaum. Ich habe mich mehr für meine Heimat interessiert und dort geforscht. Das kann ziemlich interessant sein, sage ich Ihnen. Ich habe früher ein Museum geleitet und auch Vorträge gegeben. Jetzt, nach meiner Pensionierung, lebe ich so für mich und kümmere mich noch immer um die Vergangenheit.« Er lächelte breit. »Sie ist oft interessanter, als man meint.«
    »Das weiß ich.«
    »Vor allen Dingen die alten Geschichten, die man sich früher erzählt hat und die auf Sagen und Legenden zurückgehen. Da kann man schon aufhorchen.«
    »Wie in diesem Fall?«
    Eberle stutzte. »He, wie meinen Sie das?«
    »So wie ich es sagte. Ich denke dabei an die Vorgänge im Tunnel, an die Schreie, die wir gehört haben. Das muss einen Grund haben, und ich kann mir vorstellen, dass er ebenfalls in der Vergangenheit zu suchen ist. Oder liege ich da falsch?«
    »Ich denke nicht.«
    »Sagen Sie das nur so, oder sind Sie davon überzeugt?«
    »Nun ja.« Eberle räusperte sich. »Ich will es mal so formulieren: Ich bin an der Sache dran, ohne so weit zu sein, dass ich auch überzeugt von ihr bin.«
    »Aha. Dann könnten Sie sich also vorstellen, dass die rätselhaften Vorgänge etwas mit der Vergangenheit zu tun haben?«
    »Ja, das könnte ich. Aber fragen Sie nicht weiter. Ich bin gegen Spekulationen. Wenn es notwendig wird, können wir in die Vergangenheit eintauchen.«
    »Schön, belassen wir es dabei.«
    Das Gespräch schlief ein. Eberle brauchte Harry nicht zu sagen, wie er zu fahren hatte. Sie mussten das Stück Landstraße hinter sich bringen, um an die Autobahnauffahrt zu gelangen.
    Harry konnte etwas mehr Gas geben. Der Sigma schnurrte wie eine Katze. Der Blick nach vorn glitt hinein in das Fernlicht. Es riss die Gegend aus der Dunkelheit. Am Himmel blitzten die Sterne. Im Winter sahen sie noch kälter aus als im Sommer. Ein Mond war nicht zu sehen, dafür aber Eis, wohin er auch schaute. Der Frost hatte sich auf den Büschen ebenso festgesetzt wie auf dem Geäst der Bäume, die sich vereinzelt in die Höhe reckten. Hier oben auf der Höhe beherrschten zumeist Felder die Natur.
    Die Auffahrt. Harry Stahl rollte aus der Kurve hervor und sah die nach Süden führende Fahrbahn vor sich liegen.
    Dunkelheit breitete sich über der Autobahn aus. Nur hin und wieder zerrissen vom Licht der Scheinwerfer. Ein schwerer Truck mit Anhänger huschte an ihnen vorbei. Erst dann konnten sie sich in den Verkehr einfädeln und Fahrt aufnehmen.
    Der Tunnel wartete auf sie.
    Obwohl sie noch von ihm entfernt waren und ihn auch nicht sahen, spürten beide Männer die Spannung, die sie erfasst hatte. Harry Stahl saß ebenso angespannt hinter dem Lenkrad wie Eberle neben ihm. Der Mann aus dem Ort wischte hin und wieder über seine Augen, als wollte er bestimmte Bilder verscheuchen.
    Noch eine lang gezogene Kurve, dann führte die Fahrbahn auf den Tunnel zu. Sie senkte sich leicht, und es tauchten bereits die ersten Schilder an den Seiten auf.
    Harry Stahl fuhr nicht besonders schnell. Er hielt sich auf der rechten Seite und hatte sich

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