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1404 - Der Weg in die Hölle

1404 - Der Weg in die Hölle

Titel: 1404 - Der Weg in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nachgedacht?«
    »Aber sicher.«
    Harry schaute auf die Waffe, die Helene Schwarze mit beiden Händen festhielt. »Das glaube ich nicht. Wenn ich nicht mehr in meine Dienststelle zurückkehre, werden Sie Probleme kriegen.«
    »Dienststelle?«
    »Ja, Frau Schwarz. Ich bin nun mal in offizieller Mission hier und nicht als neugieriger Tourist. Man weiß, wo ich abgestiegen bin. Man wird Nachforschungen anstellen und wird…«
    »Nichts finden«, erklärte sie. »Gar nichts. Genau dafür werde ich sorgen.«
    »Wenn Sie das meinen. Aber…«
    »Man hat auch von den vier Tunnelrasern nichts mehr gefunden. Die Bullen sind hier gewesen. Sie haben sich umgeschaut. Sie haben alles unter die Lupe genommen. Und was war?« Jetzt lachte sie.
    »Die Bullen mussten wieder abziehen. Sie standen vor einem Rätsel, das sie nicht lösen konnten. So ist es gewesen, und so wird es immer sein.«
    »Okay, das ist Ihre Meinung. Aber warum tun Sie das? Weshalb bringen Sie sich in Gefahr?«
    Helene Schwarz musste lachen. »Ich mich in Gefahr bringen? Nein, das trifft nicht zu. Ich fühle mich verdammt sicher. Man muss sich eben nur mit gewissen Dingen abfinden.«
    »Mit welchen?«
    »Das werden Sie noch erleben. Wir leben hier an einem Ort, der eben anders ist, wenn Sie verstehen. Wir sind sehr mit der Vergangenheit verschmolzen. Das ist uns wichtig. Wir können mit ihr leben und mit all den Dingen, die dazu gehören.«
    »Das verstehe ich schon.« Harry lächelte. »Aber manchmal ist die Vergangenheit verdammt gefährlich. Das sollten Sie nicht vergessen. Sie kann die Menschen sogar überrollen.«
    »Das soll sie auch. Und sie wird auch Sie überrollen. Noch haben Sie einige Stunden. Ich denke, dass Sie die Zeit nutzen wollen. Es ist nicht gut, wenn man an Durst und Hunger leidet. Deshalb können Sie essen und auch trinken.«
    Harry wusste, dass es der Frau ernst war, auch wenn sie trotz der Waffe nicht mal so gefährlich wirkte. Aber damit musste er sich abfinden und auch, dass er bald wieder allein sein würde, denn die Person zog sich langsam zurück. Die Waffe blieb so lange auf Harry gerichtet, bis die Tür zugezogen wurde.
    Harry Stahl blieb unter dem Fenster stehen. Er machte sich keine Vorwürfe, dass er Helene Schwarz nicht angegriffen hatte. Das wäre nicht möglich gewesen, denn eine Kugel wäre immer schneller gewesen, und die hatte sich Harry nicht einfangen wollen.
    Umbringen wollte man ihn, vielleicht auch opfern. Aber warum?
    Was steckte dahinter? Wer oder was zog die Fäden?
    Er konnte sich darauf keine Antwort geben. Eines aber wusste er.
    Jemand war unterwegs, und dieser Jemand hieß John Sinclair. So leicht würde der sich nicht an der Nase herumführen lassen.
    Deshalb war es besser, wenn er bei Kräften blieb. Harry war Frau Schwarz im Nachhinein dankbar, dass sie ihm die Flasche Mineralwasser gebracht hatte und auch das Brot. So konnte er bei Kräften bleiben.
    Er hatte das verdammte Gefühl, dass dies sehr wichtig war…
    ***
    Karl Eberle brüllte wie am Spieß!
    Es war nicht seine einzige Reaktion. Er hatte zusätzlich die Hände angehoben und sie gegen sein Gesicht gepresst. Außerdem schüttelte er sich, als wäre er mit kaltem Wasser besprüht worden.
    Glenda und ich schauten uns an. Unseren Blicken war zu entnehmen, dass wir beide nichts verstanden. Das, was wir hier erlebten, lief an uns vorbei. Diese Reaktion war uns völlig fremd. Da konnte man sich wirklich nur gegen den Kopf schlagen.
    Das Kreuz lag auf der Tischplatte. Eberle hatte es gesehen und angefangen zu schreien, als hätte ich ihm ein Monster präsentiert.
    Warum das alles?
    Ich fand keine Antwort. Die musste ich mir schon von dem Heimatforscher holen, aber er sah im Moment nicht so aus, als könnte er uns Fragen beantworten.
    Sein Schreien wollte einfach nicht aufhören. Der gute Mann schien unter einer permanenten Folter zu stehen.
    Ich legte meine Hand flach auf das Kreuz und tatsächlich – das Schreien nahm ab, und auch die Hände sanken langsam nach unten.
    »Okay, Herr Eberle, ich denke, dass wir allmählich mal zur Sache kommen sollten.«
    Er sagte nichts. Sein Blick galt meiner Hand, die auch weiterhin das Kreuz verdeckte. Ich wusste nicht, was in seinem Kopf vorging.
    Vor allen Dingen war mit unbekannt, weshalb er sich so erschreckt hatte. Da kam ich einfach nicht mit. Das war zu viel des Guten. Er sah mir auch nicht nach einem Dämon aus, und ich hielt den Mann auch nicht für ein von schwarzmagischen Kräften manipuliertes Wesen. Das

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