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1404 - Der Weg in die Hölle

1404 - Der Weg in die Hölle

Titel: 1404 - Der Weg in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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haben. Für ihn gab es keine andere Lösung.
    In der Stille hörte er hinter sich das Geräusch und drehte sich langsam um.
    Karl Eberle hatte die Tür geöffnet. Im offenen Ausschnitt blieb er stehen und bewegte seine rechte Hand heftig.
    »Verschwinden Sie, Herr Stahl. Das habe ich Ihnen doch schon gesagt! Hauen Sie ab. Es ist besser. Gehen Sie weg von meinem Haus!«
    Harry schüttelte den Kopf. »Aber es ist falsch, wie Sie reagieren, Herr Eberle. Völlig falsch.«
    »Ich will es nicht!«
    »Bitte, wir sollten noch mal miteinander sprechen.«
    »Nein! Fahren Sie wieder nach Hause!« Hart schlug er die Tür zu und hatte somit ein endgültiges Zeichen gesetzt.
    Harry konnte den Mann nicht zwingen, sich zu äußern. Er war eingeschüchtert worden.
    Stahl war hier nicht gelitten, und deshalb musste er gehen. Nur würde er den Ratschlag nicht befolgen. Er würde im Ort bleiben, denn er war verabredet. Wenn sein Freund John Sinclair hier erschien, sahen die Dinge wieder ganz anders aus.
    Der Frost hatte den Untergrund hart gemacht und die Schneereste mit einer Eiskruste versehen. In einem normalen Tempo konnte Harry nicht gehen. Er musste aufpassen, wohin er seine Füße setzte.
    Da er einen Hang hinabschritt, befand sich der kleine Ort direkt unter ihm. Er schaute auf die Dächer mit dem grauen Schnee und sah auch das Leuchten der vereinzelten Lichter, die in der Kälte und Dunkelheit ebenfalls kalt wirkten.
    Die Schreie hörte er nicht mehr. Es war auch kein Menschen zu sehen, und während er seinem Ziel – einem Gasthof – entgegenging, dachte er daran, dass der Heimatforscher von den Toten gesprochen hatte, die ihn besuchten hatten.
    Tote. Verschwundene. Vier Gestalten, nach denen auch die Spezialisten der Polizei gesucht hatten.
    Sie waren also noch da. Sie hatten sich sogar gezeigt. Sie hatten den Weg in die Hölle genommen und waren wieder zurückgekehrt, um die Macht des Teufels zu demonstrieren. Es konnte gut sein, dass sie gar nicht verbrannt waren, sondern aus ihren Fahrzeugen heraus in der Hölle landeten. Dann hatte der Teufel leichtes Spiel, besonders in einem Ort, in dem es keine Kirche gab.
    Hier hatte er schon einen Stützpunkt, und wenn die Bewohner auch auf seiner Seite standen, dann war es ein ideales Gebiet für ihn.
    Harry gab zu, dass er nur zwei Menschen aus dem Ort kannte. Zum einen war es Karl Eberle, zum anderen Helene Schwarz, seine Pensionswirtin. Mit anderen Menschen hatte er nicht gesprochen, und er hatte auch kaum welche zu Gesicht bekommen. Ihm war, als hätten sie sich bewusst von ihm fern gehalten.
    Er ging den Weg ins Dorf. Er passierte die alten Scheunen. Er schaute nach vorn, und er sah keine fremde Bewegung in seiner Nähe. Einsame Lichter schon, das Schimmern von dickem Eis, das als Kruste auf dem Erdboden lag. Das waren seine Eindrücke.
    Nur Menschen waren um diese Zeit nicht mehr unterwegs. Er hätte also recht locker sein können, wenn es da nicht ein Problem gegeben hätte.
    Harry Stahl fühlte sich beobachtet und verfolgt. Irgendwo in der Dunkelheit mussten sie hausen und lauerten darauf, dass sie ihm an die Kehle konnten.
    Der Weg hatte sich in eine Gasse verwandelt, an deren Seiten Häuser standen. Es war enger geworden, die Kälte drückte, der Himmel sah aus wie ein flacher Ozean. Die Umgebung wäre ein Motiv für Maler gewesen, die über die Nacht oder die Dunkelheit etwas ausdrücken wollten.
    Bei jedem Atemzug spürte er die Kälte. Sie kroch in sein Inneres, und man konnte sie mit einem Dieb vergleichen, der sich festsetzen wollte.
    Für Harry wäre es besser gewesen, wenn er sich auf dem kürzesten Weg zu seinem Ziel gemacht hätte. Außerdem luden die tiefen Temperaturen nicht eben zum Wandern ein. Ein schneller Lauf hätten seine Muskeln mehr durchwärmt, so aber blieb er an der Einmündung der Gasse in die breitere Straße stehen und sah sich wieder um.
    Er dachte an die Verfolger. Er dachte daran, dass es keine normalen Menschen sein mussten, sondern irgendwelche Wesen, die aus der Hölle oder dem Reich der Toten wieder zurückgekehrt waren, um Rache zu nehmen. Warum Rache, und was hatte das alles mit John Sinclairs Kreuz zu tun, dass Harry bei Glenda Perkins gesehen hatte, die gewirkt hatte, als wäre sie mitten in die Hölle gesprungen?
    Es war nur ein Bild gewesen, aber er hatte es sich nicht eingebildet.
    Die Beobachter zeigten sich nicht. Wenn sie da waren, dann hielten sie sich gut versteckt.
    Die Hauptstraße war menschenleer. Harry sah einige Autos

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