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1405 - Sei schön für den Teufel

1405 - Sei schön für den Teufel

Titel: 1405 - Sei schön für den Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Auch bei uns keimte Misstrauen auf, besonders bei mir, und ich wollte so schnell nicht verschwinden.
    »Was haben wir Ihnen denn getan?«, fragte ich.
    Der Mund, den sie bereits geöffnet hatte, schloss sich wieder.
    »Nichts haben Sie mir getan. Ich spüre nur, dass ihr es nicht ehrlich meint. Die Menschen, die zu mir kommen, sind ehrlich. Sie wollen einen Ratschlag. Sie bitten um Hilfe.«
    »Bei welchen Problemen?«
    »Bei allgemeinen, John.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Egal, denn ihr habt keine Probleme, bei denen ich euch helfen kann.«
    Ich hatte sie die ganze Zeit über nicht aus den Augen gelassen und schaute sie auch jetzt an. Bei den Antworten war ihr Gesicht unbewegt geblieben. Auf mich machte es einen künstlichen Eindruck, so künstlich, als würde sie eine Maske tragen.
    Mit fiel die Unruhe in ihren Augen auf. Sie konnte nicht mehr normal blicken. So wie sie sich verhielt, sah es aus, als würde sie sich unwohl fühlen.
    Und immer wieder fixierte sie mich. Wenn auch nur für Bruchteile von Sekunden, bevor sie den Blick wieder senkte, weil sie nicht auffallen wollte.
    Auch hatte sie bemerkt, dass ich anders war als Suko. Nicht so ›normal‹. Und das schob ich auf mein Kreuz. Ich hatte es ihr noch nicht gezeigt. Aber mich ritt der Teufel. Ich wollte Gewissheit haben.
    »Bevor wir ihren Wohnwagen verlassen, Inga, darf ich Ihnen vielleicht etwas zeigen?«
    »Was denn?«
    »Einen Glücksbringer.«
    »Wo ist er?«
    »Ich habe ihn bei mir.«
    Ich ließ mir Zeit und holte das Kreuz noch nicht hervor. Ich bemerkte die Spannung, die Inga ergriffen hatte. Die Erwartung in ihren Blicken, aber auch das Misstrauen.
    Mit einer sehr langsamen Bewegung holte ich das Kreuz hervor.
    Ich zog an der Kette um meinem Hals, und ich spürte, wie das Kreuz an meiner Brust entlang in die Höhe rutschte.
    Langsam kam es frei. Das silberne Schimmern hatte sie gesehen, aber sie sah das Kreuz noch nicht als Ganzes. Trotzdem zuckte sie leicht zurück. Wahrscheinlich spürte sie, dass hier etwas nicht stimmte. Ich hörte ihren scharfen Atem. Er war vermischt mit einem leisen Stöhnen, und zwei Sekunden später lag das Kreuz frei. Es hatte seinen Platz auf meinem Handteller gefunden. Zudem hielt ich ihr die Hand entgegen, und das Kreuz lag in seinen leicht silbrigen Glanz darauf.
    Inga sah es.
    Sie saß starr.
    Und dann fing sie an zu schreien!
    ***
    Ich hatte mich innerlich auf eine Reaktion eingestellt. Dass sie auf diese Art und Weise erfolgte, damit hatte ich allerdings nicht gerechnet. Es war kein normaler Schrei, der da aus Ingas Mund drang.
    Er war einfach zu schrill, zu überlaut und gleichzeitig erstickt, als würde sie keine Luft mehr bekommen.
    Dann schüttelte sie den Kopf. Sie bewegte zudem ihre Hände und sah aus wie eine Wackelfigur, denen Kopf so lange von einer Seite zur anderen schlug, bis er irgendwann abfallen würde.
    Ich spürte die Wärme, die über meine Handfläche glitt, und wusste nun endgültig, dass vor mir keine normale Frau saß. Sie war eine Person, die sich der schwarzmagischen Seite hingegeben hatte. Der Tipp war also goldrichtig gewesen.
    Die Schreie waren schlimm. Sie malträtierten mich. Sie drangen in mein Gehirn, aber es blieb nicht nur bei den Schreien, denn jetzt sah ich, dass mit ihrem Gesicht etwas geschah.
    Die Glätte blieb nicht bestehen!
    Das Gesicht bekam Risse. Wie bei einer glatten Fliese, deren Material Sprünge bekam.
    Zuerst zogen sich die sehr feinen Risse von oben nach unten, aber es blieb nicht bei diesem Muster, denn die nächsten Risse zogen sich quer durch das Gesicht. Sie sahen aus wie Falten, nur waren es keine, denn wir hörten das leise Knacken, als würde Porzellan zerspringen.
    Und wie beim Porzellan, so zersprang bei ihr das Gesicht. Die Glätte gab es nicht mehr. Sie war nur reine Tünche gewesen, die immer mehr verschwand.
    Dann warf sie sich auf ihrem Sessel zurück. Sie hatte den Mund weit aufgerissen und schrie all ihre Angst und ihren Schmerz hinaus. Sie trampelte dazu mit den Beinen und schleuderte ihren Körper zur Seite, sodass er über die Sessellehne kippte.
    Dann blieb sie liegen.
    Still. Ohne sich zu regen. Sie sagte kein Wort mehr, und es war nur ein leises Stöhnen zu hören.
    Suko wandte mir sein Gesicht zu. Als ich ihn anschaute, hob er die Schultern. »Ich denke«, sagte er, »dass wir jetzt eine Erklärung brauchen. Was ist passiert?«
    »Das Kreuz.«
    »Dann ist sie eine…«
    Suko sprach das Wort bewusst nicht aus, und auch ich sagte dazu

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