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1409 - Der Kopf des Zwillings

1409 - Der Kopf des Zwillings

Titel: 1409 - Der Kopf des Zwillings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch durch den Kopf geschossen.«
    »Nicht Mandragoro?«
    »Sowohl als auch. Im Wald habe ich an den Umwelt-Dämon gedacht, doch als ich die Veränderung sah, musste ich einfach an Aibon denken.«
    »Und damit an ein Land«, sagte Suko, »in dem es auch Zwerge und andere Wesen gibt.«
    »Genau.«
    »Dann könnte der Zwerg aus Aibon gekommen sein, um den Schädel zu finden, der durch das Fällen der Eiche freigelegt wurde.«
    Ich spann den Gedankenfaden weiter. »Man hat eine Eiche gefällt, und ein Druide ist ein Eichenkundiger, wie wir wissen. Also könnte der Schädel unter dem Baum einem Druiden gehört haben.«
    »Ja.«
    »Aber es stellt sich die Frage, warum man diesen Druiden dort begraben hat und wann das geschehen ist?«
    »Geh mal Jahrhunderte zurück.«
    »Daran habe ich auch gedacht. Der Schädel könnte tatsächlich so alt sein. Aber warum ist er nicht verwest, und weshalb wird er von dieser zwergenhaften Person gesucht?«
    »Frag mich mal was Leichteres.«
    Die Antwort lag noch in weiter Ferne. Wir mussten uns erst herantasten, und so hoffte ich, dass unser Besuch bei diesem Mike Petrakis etwas einbrachte. Seine Firma bekam die Aufträge zum Fällen der Bäume, und so würde er uns den Auftraggeber auch nennen können. Ich war wirklich gespannt, wer dahinter steckte.
    Es brachte deshalb nicht viel ein, wenn wir uns mit Theorien herumschlugen und uns die Köpfe zerbrachen. Informationen waren in diesem Fall alles.
    Aber es gab da noch den seltsamen Zwerg. Auch wenn wir ihn bisher nicht zu Gesicht bekommen hatten, glaubten wir trotzdem daran, dass er existierte. So etwas saugte sich niemand aus den Fingern, und wenn so ein Zwerg erschien, musste das einen Grund haben. Er wollte den Kopf.
    Warum wollte er ihn? Gab es eine Verbindung zwischen ihm und dem Schädel?
    Ja, bestimmt. Etwas anderes konnten wir uns einfach nicht vorstellen. Und diese Verbindung musste schon sehr intensiv sein, sonst hätte er sich nicht darum gekümmert.
    Der Komplex der Hochhäuser lag hinter uns. Londons Wolkenhimmel zeigte sich auch gnädig und schickte uns keinen Regen. Unser Weg führte uns tatsächlich in ein kleines Industriegebiet, in dem wir zwei Supermärkte sahen, auch eine Gärtnerei, einen Verkaufsplatz für Wohnmobile und einen Outlet Store.
    Dahinter lagen die Gebäude der kleineren Handwerksfirmen und Dienstleister, die sich dort angesiedelt hatten. Genau dort befand sich auch die Firma des Mike Petrakis.
    Lange mussten wir nicht suchen. Das Gebäude war holzfarben gestrichen. Es stand auf einem recht großen Grundstück. Das musste so sein, denn dort befand sich auch der Maschinenpark mit all seinen uns fremd und unheimlich vorkommenden Geräten. Es waren Maschinen, die in den Wald eindrangen, dort fällten oder schälten, sehr wendig waren und auch das Holz auf die entsprechenden Wege schafften.
    Parkplätze gab es genug, was für uns Londoner wirklich eine große Wohltat war.
    Wir stellten den Rover vor der Baracke ab. Bevor ich ausstieg, umfasste ich den Griff der Aktentasche. Ich wollte den Kopf mit zu Petrakis nehmen.
    Zu verbergen hätte man hier wohl nichts, denn die Tür war nicht verschlossen. Wir betraten den Bau, in dem es natürlich nach Holz roch. Wir gelangten in einen Vorraum, der mit Vitrinen bestückt war, in dem die verschiedenen Holzarten ausgestellt lagen.
    Niemand war zu sehen. Dafür konnten wir unter mehreren Türen wählen. Wir nahmen uns die vor, neben der der Name des Chefs auf einem Schildchen stand.
    Als Suko klopfte, erhielten wir zunächst keine Antwort. Auch beim zweiten Versuch blieb jenseits der Tür alles ruhig, und so öffneten wir die Tür einfach. Die Eingangstür war schon nicht verschlossen gewesen, und hier war es ebenso.
    Wir betraten einen recht hellen Raum, der als Büro und offenbar auch als Besprechungszimmer diente. Auch hier waren Holzsorten ausgestellt. An den Wänden hingen spezielle Karten, die bestimmte Waldgebiete zeigten, und natürlich konnte sich der Chef hinter einen hölzernen Schreibtisch setzen, was er allerdings nicht getan hatte, denn der Platz hinter dem Schreibtisch war leer.
    Suko und ich standen dicht vor der Tür und ließen unsere Blicke schweifen. Abgesehen von der kleinen Sitzgarnitur in ihrer hölzernen Umschalung wirkte das Büro zwar verlassen, aber nicht so, als hätte der Chef Feierabend gemacht, sondern so, als wäre er nur mal eben nach draußen gegangen, um wenig später zurückzukehren mit einem Becher Kaffee in der Hand oder einer

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