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1409 - Der Kopf des Zwillings

1409 - Der Kopf des Zwillings

Titel: 1409 - Der Kopf des Zwillings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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manchmal können Märchen auch zur Wahrheit werden.«
    »Sie wissen das genau?«
    Ich nickte. »Leider.«
    Er atmete stöhnend. »Aber ich… ich … was ist mit diesem Kopf? Ich weiß gar nicht, wovon die Rede ist. Ich stehe da völlig auf dem Schlauch.«
    »Wir wissen von dem Kopf«, erklärte Suko. »Und er befindet sich auch in unseren Besitz.«
    »Nein!« Er starrte uns an. »Wo haben Sie denn diesen Kopf?«
    »Er ist hier.«
    »Ach.«
    »Wollen Sie ihn sehen?«, fragte ich.
    Mike Petrakis zögerte, nickte aber schließlich.
    Ich stand auf und holte die Aktentasche. Ich öffnete die Tasche, fasste mit beiden Händen hinein und holte den Kopf hervor, den ich auf den viereckigen Holztisch zwischen uns stellte.
    Mike Petrakis schaute aus großen Augen gegen den Kristallschädel, der von allein Seiten durchsichtig war.
    »Das ist er.«
    Petrakis hatte sich sogar etwas zusammengeduckt. »Nein, nein, das kann ich nicht glauben, verdammt. Soll das wirklich der Schädel sein?«
    »Er ist es!«, behauptete ich, wartete einen Moment und fragte dann: »Wieso? Kennen Sie ihn doch?«
    »Nein, das nicht, aber…«
    »Was aber?«
    Er rang mit sich. So dauerte es eine Weile, bis er seine Antwort formuliert hatte. »Ich kann mich ja auch irren, aber wenn ich mir den Kopf so anschauen, habe ich das Gefühl, ihn schon mal gesehen zu haben.«
    »Ach, als Glas und…«
    »Nein, nein, nicht aus Glas. Ich habe Ihnen doch davon berichtet, dass ich diesen schrecklichen Zwerg gesehen habe, der hier erschien. Und der… ich meine … er hat wirklich Ähnlichkeit mit diesem Kopf gehabt.«
    Das war eine Überraschung.
    »Sie wissen das genau?«, fragte Suko.
    »Na ja, einen Eid würde ich darauf nicht ablegen. Aber die Übereinstimmung ist schon erschreckend.«
    Ich gab zunächst mal keinen Kommentar ab und überlegte, ob ich das Experiment mit meinem Kreuz noch mal wiederholen sollte, aber davon nahm ich zunächst mal Abstand.
    »Können Sie mir sagen, woher Sie diesen Schädel haben?«
    »Mein Kollege und ich haben ihn nicht gefunden. Wir bekamen ihn praktisch von den Finder überreicht. Der Mann heißt Burt Lester.«
    Mike Petrakis sagte zunächst nichts. Er saß einfach nur da, ohne sich zu bewegen. Wir ließen ihm Zeit, und irgendwann schüttelte er mit einer sehr sparsamen Gestik den Kopf.
    »Das… das … kann doch nicht wahr sein«, hauchte er. »Das glaube ich nicht.«
    »Wenn ich es Ihnen sage…«
    »Aber wieso denn mein Mitarbeiter Burt?«
    »Er und seine Kollegen haben eine alte Eiche gefällt.«
    »Ja, das trifft zu.«
    »Als die Eiche fiel und sich das mächtige Wurzelwerk aus dem Boden hob, da lag zwischen diesen Wurzeln der Kristallschädel. Er ist aus dem Boden geholt worden, als der Baum kippte. Wir gehen davon aus, dass er lange Jahrhunderte dort unter der alten Eiche begraben gelegen hat.«
    Petrakis sagte nichts. Er musste das Gehörte erst mal verdauen.
    Schließlich raffte er sich zu einem Kommentar auf. »Es kommt mir noch immer vor wie ein schlechtes Märchen, in dem ich die Hauptrolle spiele.« Er schluckte einige Male und trank dann Wasser direkt aus der Flasche. »Ich habe für alles keine Erklärung, meine Herren.«
    »Sie nicht«, sagte ich. »Aber ich denke, dass Sie uns trotzdem weiterhelfen können.«
    »Wieso?«
    »Jemand muss Ihnen den Auftrag erteilt haben, die Eiche zu fällen.«
    »Aha, so meinen Sie das?«
    »Genau.«
    Er räusperte sich und schaute dabei zu Boden. »Man rief mich an, fragte, ob ich diesen alten Baum fällen könnte, und ich habe zugestimmt.«
    »Einfach so?« Ich wunderte mich. »Müssen nicht auch Genehmigungen vorliegen?«
    »Ja.«
    »Haben Sie die?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Sie sollten nachgereicht werden. Bisher sind keine Unterlagen eingetroffen.«
    »Und wie war das mit der Bezahlung?«
    »Das Geld habe ich cash bekommen. Man hat es mir in den Firmenbriefkasten gesteckt.«
    »Und Sie sind nicht misstrauisch geworden?«, wollte Sukos wissen.
    »Ja und nein. Ein Bargeschäft ist immer gut, wenn Sie verstehen.«
    »Schon. Jetzt brauchen wir nur noch den Namen des Auftraggebers, damit wir uns mit ihm beschäftigen können.«
    »Den Namen?«, wiederholte Petrakis murmelnd. »Er hat sich Spider genannt. Jedenfalls wollte er, dass die alte Eiche gefällt wird. Ich habe dafür gesorgt, denn die Summe, die man mir hat zukommen lassen, wischte all meine Bedenken fort. So ist das nun mal. Sie können mich meinetwegen wegen eines Umweltvergehens verhaften, aber so sind nun mal die

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