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141 - Nacht der Höllenkäfer

141 - Nacht der Höllenkäfer

Titel: 141 - Nacht der Höllenkäfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Mittel mindestens,
um das Gewebe völlig zu durchdringen. Er rückte sich einen Stuhl zurecht, legte
den Zeichenblock auf die übereinander geschlagenen Beine und begann den Käfer
in allen Einzelheiten zu zeichnen. Je intensiver er sich mit Form und Aussehen
des seltsamen Insekts befaßte, desto ungewöhnlicher erschien ihm die Bezeichnung
»Käfer«. Jetzt, aus der Nähe, da er das Geschöpf in aller Ruhe begutachten
konnte, war zu erkennen, wie wenig gemeinsame Merkmale dieses Wesen mit einem
herkömmliche Käfer eigentlich hatte...
    Er mußte doch mit Professor Landon
telefonieren. Was er hier entdeckt hatte, stellte seine naturwissenschaftlichen
Kenntnisse auf den Kopf.
    Aus dem schummrigen Morgengrauen wurde rasch
ein heller, freundlicher Tag. Die Sonnenstrahlen spielten durch das Fenster und
erfüllten den Raum. Im Haus wurde es lebendig. Man hörte Schritte, leise
Stimmen, das Klappern von Geschirr. Das Frühstück wurde vorbereitet. Pete ließ
seinen Block liegen und ging nach unten. Im Eßzimmer war die Familie fast
vollständig versammelt. Bis auf Mr. Gardener. Insgesamt waren fünf Gedecke
aufgelegt: für Mrs. Gardener, für Brenda, für ihn, Pete - und für Brendas
jüngere Schwestern, die noch zur Schule gingen. Die beiden waren ganz aus dem
Häuschen, plapperten unaufhörlich beim Frühstück und rasselten das
Tagesprogramm herunter, das sie heute zu erfüllen gedachten. Was sie alles in
einen Acht-Stunden-Tag hineinzwängten, war schon erstaunlich. Ein normaler
Mensch benötigte dazu mindestens drei Tage.
    Die beiden Jüngsten - Peggy und Dona - bestimmten das Gespräch am Tisch. Peggy, vierzehn
Jahre alt, wollte sich mit ihrer Freundin treffen und den Tag mit einem
Stadtbummel abschließen. Dona, die Siebzehnjährige, wollte ihr Tagesprogramm
mit einer Bootsfahrt krönen. Zu diesem Zweck hatte sie sich mit Jungen und
Mädchen aus ihrer Klasse verabredet.
    Später war es ruhiger am Tisch. Mrs. Gardener
- eine gepflegte Frau, die es verstand, ihren persönlichen Typ zu
unterstreichen und der man nicht ansah, daß sie sich dem sechsten Lebensjahrzehnt
näherte - lächelte und meinte: »Man merkt, daß Sie selten Gast in diesem Haus
sind, Pete. Sonst wären Sie über die Eigenarten meines Mannes informiert. Noch
ehe ich morgens die Augen öffne, ist das Bett heben mir leer. Ronald pflegt
schon frühzeitig das Haus zu verlassen .«
    Man merkte deutlich, wie Pete Stevens
stutzte. »Und er ist auch - heute schon weggefahren ?«
    »Natürlich. Sonst würde er mit uns
frühstücken .« Sie lachte wie über einen Witz, den
Stevens gemacht hatte.
    Aber der Biologiestudent verzog keine Miene.
»Dann, Mrs. Gardener, müssen Sie heute morgen nicht genau ins Nachbarbett
geschaut haben. Ich bin seit fünf Uhr auf den Beinen. Hat Ihr Mann bis dahin
schon das Haus verlassen ?«
    »Nein. Gegen sechs Uhr verläßt er es meistens .«
    »Dann hätte ich ihn sehen oder hören müssen.
Seit ich auf bin, hat kein Fahrzeug das Grundstück verlassen !«
    »Das ist ausgeschlossen, Pete«, widersprach
Mrs. Gardener. »Wenn Sie in Ihre Arbeit vertieft waren, dann haben Sie das
sicher überhört .«
    Das Gespräch bewirkte eine deutliche Unruhe.
Sie führte dazu, daß Brenda schließlich draußen in der Garage nachsah.
Aufgeregt kam sie ins Haus zurück. »Pete hat recht, Mam! Dad’s Wagen steht noch
in der Garage !«
    Mrs. Gardeners Gesicht wurde starr. Sie
stellte die Tasse, die sie schon auf halbem Weg zum Mund geführt hatte, auf den
Unterteller zurück. »Nun macht mit mir doch keine Witze !« sagte die Frau mit scharfer Stimme. »Vater ist nicht im Haus. Er hat wie stets
die Wohnung früh verlassen .«
    »Dann muß er zu Fuß gegangen sein«, warf
Brenda aufgeregt ein. Sie erzählte von ihrem nächtlichen Erlebnis, daß sie
Geräusche und Schritte im Haus gehört hätte. Sogar an das Klappen einer Tür
könne sie sich erinnern.
    Die Sache war mehr als mysteriös. Mrs.
Gardener überzeugte sich selbst, daß das Fahrzeug ihres Mannes tatsächlich in
der Garage stand. »Aber wenn heute etwas Besonderes gewesen wäre, hätte er mir
doch gewiß eine Nachricht hinterlassen. Das ist nicht seine Art. Da stimmt doch
etwas nicht, Kinder !« sagte sie irritiert, als sie ins
Haus zurückkamen.
    Sie lief ins Schlafzimmer. Brenda und Pete
waren ihr dabei behilflich, auch in den anderen Räumen nachzusehen. Brenda ging
sogar in den Keller.
    Dann hörte man auch schon ihren gellenden,
markerschütternden Schrei, der durch das ganze Haus

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