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141 - Nacht der Höllenkäfer

141 - Nacht der Höllenkäfer

Titel: 141 - Nacht der Höllenkäfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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hallte
...
     
    *
     
    Pete Stevens stürzte die Kellertreppe nach
unten. An der untersten Stufe stand Brenda Gardener bleich und zitternd gegen
die Wand gelehnt. Ihr zu Füßen lag eine verkrümmte, regungslose Gestalt mit dem
Gesicht zum Boden. Es handelte sich um einen Mann. Er trug einen silbergrauen
Pyjama mit feinen, dunkelblauen Haarstreifen.
    »Pete«, wisperte Brenda tonlos. »Sag - daß es
nicht wahr ist .. sag, daß ich mich täusche ...«
    Pete Stevens Gesicht war wie aus Stein
gemeißelt. Die Lippen in seinem Gesicht bildeten einen schmalen, harten Strich.
»Geh nach oben, Brenda! Bitte. Ich kümmere mich um die Sache .« Er ging in die Hocke und faßte an die Schulter des reglos Liegenden, um ihn
langsam umzudrehen. Pete sah es sofort. Ronald Gardener war tot. Und er sah
auch, woran er gestorben war. Die dunklen, blutunterlaufenen Stellen an seiner
Kehle sagten alles.
    Ronald Gardener war von einem Unbekannten
erwürgt worden.
     
    *
     
    Die beiden Frauen konnten das Geschehen nicht
fassen.
    Mrs. Gardener war unfähig, ein Wort über die
Lippen zu bringen. Brenda kümmerte sich um sie. Pete Stevens rief den Arzt und
die Polizei an. Der Arzt war innerhalb von zehn Minuten da. Der Sheriff und ein
Sergeant kamen zwei Minuten später. Die Männer begannen mit ihren
Untersuchungen.
    Der Sheriff hatte viel Fragen. Er machte sich
ausreichend Notizen, besonders auch über Brendas Aussage. Wieder sprach sie von
ihrer Wahrnehmung, irgend jemand im Haus in dieser Nacht gehört zu haben. Hatte
auch Ronald Gardener den Eindringling gehört? War er aus dem Schlafzimmer
gekommen, um nachzusehen? Alles konnte der Fall sein. Ahnungslos mußte Gardener
schließlich in die Hände seines Mörders gefallen sein.
    Unter diesen Vorzeichen wurde die
Untersuchung zunächst auch geführt. Doch erstaunlicherweise fand man keine
Anzeichen, die auf gewaltsames Eindringen in das Haus hätten schließen lassen.
    »Der Mörder muß im Haus gewesen sein - oder
er verfügt über einen Schlüssel«, bemerkte der Sheriff. »Das Ganze ergibt sonst
keinen Reim. Wenn Sie sagen, daß sämtliche Türen und Fenster verschlossen
waren, dann -« Bei diesen Worten hellte sich plötzlich sein Gesicht auf. Es
schien ihm etwas einzufallen. »Moment - da wurde doch aus dem Nachbaranwesen in
der letzten Nacht eine Beobachtung gemeldet... Vielleicht haben die Dinge
miteinander zu tun .« Der Sheriff besprach sich wenig
später mit seinem Sergeant und schickte ihn ins Haus der Highdowers.
    Wenig später fuhr der Leichenwagen vor, und
zwei Männer mit einem Zinksarg betraten das Haus. Sie legten die Leiche in den
Behälter und schlossen den Deckel.
    Einige Spuren hatte man sichergestellt, aber
der Sheriff bezweifelte, ob sie ausreichten, den Vorfall zu rekonstruieren und
sie auf die Fährte des Täters zu führen.
    Das Grauen war eingekehrt in dieses Haus, und
niemand hatte eine Erklärung dafür.
    Aber dies alles war erst der Anfang.
    Im Innern des verschlossenen Zinksarges tat
sich etwas, unbemerkt vom menschlichen Auge. Im Tod veränderten sich wie durch
Zauberei Ronald Gardeners Haare. Sie wurden grau und dünn, erinnerten an ein spinnwebeartiges
Gespinst - und an die hauchdünnen Geißelbeine der seltsamen Käfer, die Pete und
Brenda auf dem Weg nach Los Gatos in jener Nacht auf der Schnellstraße
beobachtet hatten.
    Noch ehe der Leichenwagen sein Ziel
erreichte, war die geheimnisvolle Umwandlung abgeschlossen. Ronald Gardeners
Kopf sah nun so aus, als ob hunderttausend Spinnenbeine seine Schädeldecke
durchstoßen hätten, um schlaff und kraftlos sein Haupt zu bedecken.
     
    *
     
    Morna und die Highdowers wurden nochmals
vernommen. Selbst geringfügige Kleinigkeiten, an die sie sich erinnern konnten,
wurden protokolliert. Niemand wußte, ob sie später nicht doch von Bedeutung
waren.
    Vor allem die Beschreibung des mutmaßlichen
Täters.
    Hier gab Morna nun Hinweise, die sie in der
vergangenen Nacht absichtlich unterlassen hatte. Aber dadurch wurden die
Rätsel, die das Verbrechen allen Beteiligten stellte, nur noch größer.
    Das Gespräch zwischen Morna Ulbrandson und
dem Sergeant hatte zur Folge, daß schließlich auch noch der Sheriff um eine
dringende Unterredung mit der Schwedin bat. Er wollte sich einen persönlichen
Eindruck von der Ausländerin verschaffen, die eine derart ungeheuerliche
Beobachtung gemacht hatte.
    Es gab keinen Grund, sie anzuzweifeln - so
unglaubwürdig sich auch die Geschichte der Schwedin anhörte. Danach hatte

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