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1411 - Vampirehre

1411 - Vampirehre

Titel: 1411 - Vampirehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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euch zu warnen, und ich gebe euch zugleich den Rat, verdammt auf der Hut zu sein.«
    »Danke.«
    Mallmann drehte sich um und ging davon.
    Sie schauten ihm nach. In der Dunkelheit und in dem dünnen Dunst schien sich seine Gestalt aufzulösen. Zwischen den drei Blutbräuten herrschte betretenes Schweigen.
    Sie schauten sich an. Jede wartete auf einen Vorschlag, aber da kam keiner.
    Schließlich ergriff Dolores das Wort. »Bleibt es dabei? Holen wir uns den Jungen?«
    »Es bleibt dabei!«, erklärten Roxy, und Mira nickte entschlossen…
    ***
    Trotz der Dunkelheit war es für uns kein Problem, uns zurechtzufinden. Tegryn war sehr übersichtlich. Verlaufen konnte man sich nicht. Außerdem kannten wir den Weg.
    Inzwischen war die Nacht der Nächte hereingebrochen, und Tegryn kam uns noch ausgestorbener vor. Niemand hielt sich auf der Straße auf. Es war so gut wie nichts zu hören. Es gab keine Stimmen, weder von Menschen noch von Tieren. Die Stille lastete über den Dächern der Häuser und schien vom Dunst zusätzlich festgehalten zur werden.
    Von Justine Cavallo sahen wir ebenfalls nichts.
    »Verdammt, wo kann sie nur stecken?«, murmelte Jane.
    »Sie schleicht durch den Ort.«
    »Bist du sicher?«
    »Nur solange, bis du eine bessere Idee hast.«
    »Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass sie die gleiche Idee verfolgt wie wir.«
    »Das werden wir sehen.«
    Die Hälfte der Strecke lag hinter uns. Im Tageslicht hätte wir das Haus sehen können, so aber lag es hinter einem dünnen Vorhang aus Dunst und der Dunkelheit verborgen.
    »Ich hoffte nur, dass man die Leichen des Constablers und seiner Frau nicht entdeckt. Der zufällige Besuch eines Nachbarn würde die Lage verschlimmern. Noch ahnten die Bewohner höchstens etwas von einer Gefahr. Wenn sie allerdings wüssten, dass es in diesem Ort tatsächlich Vampire gibt, würde sehr schnell Panik ausbrechen.«
    Es lief auch kein Zug mehr ein. Alles war still, als wir vor der Haustür stehen bleiben. Das Licht hinter den Fenstern im Erdgeschoss sah etwas schummrig aus. Wir hatten abgesprochen, dass Jane Collins mit Marga reden würde. Das klappte von Frau zu Frau besser, wie sich ja auch schon gezeigt hatte.
    Jane war es dann auch, die schellte. Ich stand zwar auch vor der Tür, hatte ihr allerdings den Rücken zugekehrt und beobachtete die Umgebung vor mir.
    Keine Regung. Kein Schatten, der durch den Nebel schlich. Es blieb alles still.
    Dann wurde die Tür geöffnet. Nur einen Spalt, denn eine Kette hielt sie von innen.
    »Bitte…?«
    »Sie kennen uns, Mrs. Hill«, sagte Jane im freundlichen Ton. »Wir sind noch mal zurückgekehrt.«
    »Ist es wegen Linus? Was wollen Sie denn von ihm?«
    »Bei ihm bleiben!«
    Mit dieser Antwort hatte Jane die Frau überrascht. Mrs. Hill konnte zunächst mal nichts sagen.
    Nach einer Weile hatte sie die Sprache wiedergefunden. »Aber ich bin doch bei ihm.«
    »Das ist auch gut so, Mrs. Hill. Nur sind wir nicht sicher, ob es ausreicht.«
    Ein scharfer Atemzug war zu hören. Danach hauchte sie die Worte: »Gott, das hört sich schlimm an!«
    Jane wiegelte ab. »Wir wollen einfach nur auf Nummer Sicher gehen, glauben Sie mir.«
    Mrs. Hill ließ uns ins Haus. Sie stand da wie jemand, dem alle Felle weggeschwommen waren. »Ich weiß gar nicht, was ich noch denken soll. Hier ist etwas geschehen, für das ich keine Erklärung habe. Ich… ich stehe vor einem Rätsel. Wie soll ich mich denn verhalten?«
    »Nur die Ruhe bewahren«, erklärte Jane. »Alles andere können Sie uns überlassen.«
    »Ja, wenn Sie meinen.«
    Ich stellte ihr eine Frage. »Befindet sich Linus in seinem Zimmer?«
    »Das denke ich schon. Ich wollte ja, dass er zu mir ins Wohnzimmer kommt, damit er nicht so allein ist. Aber er war dagegen, wollte allein bleiben. Nun ja, was soll ich machen? Ich kann ihn nicht zu seinem Glück zwingen.«
    »Stimmt, das können Sie nicht.«
    Die Tür war geschlossen. Ich klopfte an und betrat das Zimmer, in dem es nicht dunkel war. Eine kleine Lampe gab Helligkeit ab, die aber nicht den gesamten Raum erfüllte.
    Linus hatte den Fernseher angestellt, den Ton aber abgedreht. So agierten die Akteure des Westerns stumm auf dem Bildschirm. Als er mich sah und wenig später auch Jane Collins, lächelte er.
    »He, ihr seid wieder da?«
    »Klar.«
    »Und warum?«
    »Wir wollten zunächst mal bei dir bleiben.« Wieder sprach Jane, und auch sie lächelte.
    Von der offenen Tür her vernahmen wir die Erklärung der Mutter.
    »Ich glaube, die wollen dich

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