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1411 - Vampirehre

1411 - Vampirehre

Titel: 1411 - Vampirehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jemand.«
    »Genau, ich…« Sein Gesicht rötete sich noch mehr. »Verdammt, ich wüsste nicht, was Sie das als fremde Personen angeht. Es ist einzig und allein unsere Sache.«
    »Und die der Polizei«, sagte ich.
    »Sie haben es erfasst, Mister.«
    Ich lächelte den Constabler an. »Dann sind wir ja genau richtig.«
    Die Antwort war ihm nicht geheuer. Er plusterte sich auf und stemmte seine Hände in die Hüften. Nach einem kurzen Luftholen fragte er: »Wieso sind Sie hier richtig?«
    »Schauen Sie sich das an.« Sehr schnell hatte ich meinen Ausweis gezogen und hielt ihn so, dass er ihn sich genau betrachten konnte.
    Auch wenn wir uns in der Provinz befanden, gewisse Dinge hatten sich herumgesprochen, und lesen konnte der gute Constabler ebenfalls. Aber es dauerte, bis er meine Legitimation entziffert hatte, und um seine Mundwinkel zuckte es einige Male. Sogar seine Hand zitterte leicht, als er mit das Dokument zurückgab.
    »Scotland Yard?«
    »Ja.«
    »Okay, dann sind Sie der Boss.«
    Ich winkte ab. »So schlimm ist es nicht.« Ich stellte Jane und mich namentlich vor, und wir erfuhren, dass der Constabler Luke Calham hieß. Unser Erscheinen hatte ihn leicht nervös gemacht, denn er trat von einem Fuß auf den anderen.
    Es musste wohl mit dem zusammenhängen, wer oder was sich in der Leichenhalle befand, und so stellte ihm Jane die Frage: »Weshalb gehen die Menschen in diesen Bau?«
    »Um Abschied zu nehmen.«
    »Von wem?«
    Luke Calham senkte den Kopf. »Es ist Terence Dalton. Er betrieb den Pub am Bahnhof. Jetzt ist er tot.«
    »Und jetzt stehen Sie hier, um die Menschen zu kontrollieren – oder was?«
    »So ist es.«
    »Warum?«
    Der Constabler senkte den Blick. »Wir möchten unter uns bleiben«, erklärte er.
    Das klang nach einer lahmen Ausrede, die Jane nicht akzeptierte.
    »Ist es denn so anders, dass Sie nur…«
    »Ja, das ist es.«
    »Und was ist anders?«
    Luke Calham tat sich schwer mit der Antwort. Er druckste herum.
    »Wir… wir sind selbst überfragt«, gab er zu. »Jedenfalls ist etwas Schreckliches passiert.«
    Jane machte ihre Sache gut, so nutzte ich die Gelegenheit und drehte mich um. Nach uns war niemand mehr gekommen, aber ich sah, dass einige der Menschen das Gebäude wieder verließen. Sie waren ziemlich daneben, weinten, zogen auch ihre Nasen hoch oder schüttelten die Köpfe.
    »Was können wir dort sehen?«
    Der Constabler schluckte. Dann stöhnte er auf. »Verdammt noch mal, schauen Sie sich den Toten selbst an. Sie sind ja vom Fach und kennen sich aus. Bitte.«
    Er schloss den Mund und zeigte uns, dass er so schnell nichts mehr sagen wollte.
    Jane schaute mich an, und ich nickte. Wir drehten uns um. Da die Tür geöffnet wurde und eine ältere Frau mit verweintem Gesicht und schockartig aufgerissenen Augen den kleinen Bau verließ, brauchte ich die Tür nur zu stoppen, um Jane den Weg freizuhalten.
    Vor mir betrat sie die Leichenhalle und damit auch eine andere Welt. Es gab zwar Licht, doch es war trotzdem nicht besonders hell hier. Abgegeben wurde es von vier dicken Kerzen. Sie standen in rostigen Ständern und rahmten einen schlichten offenen Sarg ein, in dem ein Mann lag. Er trug kein Leichenhemd. Man hatte ihm die normale Straßenkleidung gelassen.
    Drei Besucher befanden sich noch im Raum. Zwei Männer und eine Frau, die ein Kopftuch trug. Alle drei flüsterten Gebetstexte vor sich hin. Das Licht der Kerzen flackerte, und weil sich die Flammen durch den schwachen Luftzug bewegten, wurden auch Muster geschaffen, die als verzerrte Gebilde über den Boden huschten oder an den Wänden zu sehen waren.
    Uns nahm man nicht zur Kenntnis. Ich sah den angespannten Blick, den mir Jane zuwarf. Auch sie war von dieser Atmosphäre angetan, und wir beide bewegten uns automatisch langsamer und auch möglichst lautlos, als wir auf den Sarg zuschritten.
    Neben ihm blieben wir stehen.
    Das Kerzenlicht reichte aus, um den Toten erkennen zu können, der auf dem Rücken lag. Auf den ersten Blick war nichts Besonderes an ihm auszumachen, auf den zweiten schon.
    »Schau dir mal den Kopf an, John.«
    Ich senkte den Blick. Jane hatte sich nicht geirrt. Ich stellte fest, dass er eine besondere Lage hatte. Er war zur linken Seite hin weggekippt, als hätte man ihn gedreht.
    Da stimmte was nicht!
    Der Kopf war nicht mehr mit dem Körper verbunden.
    Man hatte ihn abgetrennt!
    ***
    Jane Collins, die an der anderen Seite des Sarg stand, atmete aus, aber es klang mehr wie ein Pfeifen. Danach wehte ihr

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