1413 - Aufstand der Toten
möglicherweise mit seinem BMW zu befahren war.
Deshalb ließ er den Motor wieder an und ließ den Wagen rollen.
In der Ferne sah er bereits die ersten Häuser von Hullbridge und entdeckte auch einen Kirchturm.
Das Haus des Bauern war ihm noch nicht aufgefallen. Möglicherweise lag es hinter den schlanken Bäumen, die am Ende des Felds in einer Reihe standen.
Um seine Mundwinkel zuckte es, als er tatsächlich den Weg entdeckte, der von der Seite her in das Feld hineinstach. Er glich mehr einem Damm, sah allerdings recht fest aus, und Suko fielen auch die Spuren der Traktorreifen auf.
Er kurbelte am Lenkrad, rollte nach links, verließ den rissigen Asphalt und fuhr auf dem Feldweg weiter.
Da in den letzten beiden Tagen die Sonne geschienen hatte, war der Boden hart und staubig, und Suko brauche keine Furcht davon zu haben, stecken zu bleiben.
Er näherte sich Meter für Meter der Scheune und musste erkennen, dass sie doch recht groß war. Die Vögel umflogen sie auch weiterhin. Ob welche einen Durchschlupf in das Innere gefunden hatten, war dem Inspektor nicht bekannt.
Eine Leiche hatten die Tiere zerstückelt. Jetzt fragte sich Suko natürlich, ob sie sich bei einer lebenden Person ebenfalls so verhalten würden. Jedenfalls kamen sie ihm sehr aggressiv vor, denn das glaubte er an ihren wilden Schreien zu erkennen.
Einige waren schon recht nahe an seinen BMW herangekommen.
Sie umkreisten ihn mit flatternden Flügelbewegungen, aber sie griffen ihn nicht an. Der Weg veränderte sich auch. Er mündete nahe der Scheune auf einen Platz, der mit alten Strohresten bedeckt war.
Dort stand ein alter Trecker, mehr ein Museumsstück. Er war bereits völlig verrostet, ebenso wie das Fahrrad mit seinen platten Reifen, das an der Außenwand der Scheune lehnte.
Suko hielt an, stieg aber noch nicht aus, sondern warf erst mal einen Blick auf den Eingang. Das war keine Tür, sondern ein recht breites Tor. Verschlossen war es mit einem quer liegenden Balken.
Ihn zur Seite zu ziehen, würde Suko keine Probleme bereiten.
Die Vögel flatterten noch immer durch die Luft. Mal huschten sie in seiner Nähe vorbei, dann wieder stiegen sie hoch, um über das Dach zu fliegen oder sich darauf niederzulassen.
Etwa eine Minute lang beobachtete Suko die Vögel. Um ihn und um das Auto kümmerten sie sich nicht. Es war kein Ziel für sie.
Suko entschloss sich, den Wagen zu verlassen. Nicht hektisch und schnell, er öffnete langsam die Tür und stellte sich auch darauf ein, von den Tieren angegriffen zu werden.
Sie ließen ihn aussteigen, ohne überhaupt in seine unmittelbare Nähe zu fliegen, und das sah der Inspektor schon als positiv an.
Dennoch behielt er die schwarzen Vögel im Auge, als er sich dem Eingang näherte. Er sah ihr Verhalten als nicht normal an. Sie flogen nicht weg. Ziel war und blieb die Scheune.
Wer versteckte sich dort?
Als Suko vor dem Eingang stand, fiel ihm zunächst der Balken auf.
Er konnte bewegt werden. Ließ sich nach links und rechts schieben, aber er lag auf einem Vorsprung auf und nicht darunter, wo er hätte die Tür verschließen können.
Der Lärm um ihn herum hatte sich gesteigert. Das Krächzen und Schreien der Tiere schrillte in seinen Ohren. Sie umflogen ihn jetzt dichter und schienen gemerkt zu haben, dass jemand gekommen war, um ihnen die Tür zu öffnen.
Die Schläge der Schwingen produzierten Wind, und Suko spürte, wie er seinen Kopf umstrich.
Er schaute sich das Tor an. Da es nicht verschlossen war und nur anlehnte, konnte er es öffnen. Aufziehen, hineinschlüpfen und wieder schließen.
Es war kein Problem, aber er wollte auch keine Vögel mit in die Scheune locken. So drehte er den Kopf, um auf einen günstigen Moment zu warten.
Es war relative Ruhe eingetreten. Die Tiere schienen zu spüren, dass etwas bevorstand, und sie richteten sich darauf ein.
Dann ging alles blitzschnell. Suko zerrte das Tor auf, das sich relativ leicht bewegen ließ, dann drehte er sich huschend durch den Spalt und drückte es sofort wieder zu.
Ein Vogel hatte es geschafft. Er flatterte über seinen Kopf hinweg in die Tiefe der Scheune hinein. Die anderen waren nicht schnell genug gewesen, hatten es aber versucht und waren gegen das Holz der Scheune geprallt. Suko hörte die Geräusche.
Natürlich wurde er nicht von hellem Licht empfangen, aber stockfinster war es auch nicht, denn innerhalb der Wände gab es genügend Spalten und Risse, durch die Licht sickerte und sich auch auf dem Boden verteilte.
Da
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