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1413 - Enklave Chronopuls-Wall

Titel: 1413 - Enklave Chronopuls-Wall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht durchdringen oder auch nur bewegen. Sie schimmerte hell wie Milch und war undurchsichtig.
    Das macht alles nur noch viel schlimmer, teilte er Bela in lautloser Gedankensprache mit. Jetzt ist sicher, daß da irgend etwas in meiner Nähe ist und vielleicht schon seit Jahrhunderten war, aber ich werde nicht herausfinden, was es ist.
    Wütend schlug er gegen die Energiewand. Es knallte dumpf, doch weiter geschah nichts.
    Er trat einige Schritte zurück, richtete den Energiestrahler gegen die Wand und schoß. Ein fingerdicker Energiestrahl zuckte aus dem Projektor und schlug in das milchig schimmernde Hindernis. Er prallte davon ab und brach einige Meter weiter einige Felsbrocken aus der Wand.
    Damit erreichen wir nichts, stellte der Venxentrarier verärgert fest. Wir werden es mit dem Schwingungsimpulser versuchen. Er müßte im Labor sein.
    Er eilte los, bevor das doppelköpfige Wesen sich bereit erklären konnte, die Waffe zu holen. „Aber das ist doch meine Aufgabe", rief es hinter Quagon-Tarmor her.
    Der Venxentrarier winkte ab, lief noch einige Schritte weiter und bog dann in einen anderen Gang ab. Gleich darauf betrat er das großräumige Laboratorium, in dem er seine Gen-Experimente durchgeführt hatte. Dabei hatte er bemerkenswerte Erfolge erzielt, vor allem, wenn es darum gegangen war, lebenswichtige Medikamente für sich selbst herzustellen. Weniger erfolgreich war er bei den Versuchen gewesen, ein Geschöpf zu entwickeln, das ihm nahezu ebenbürtig war und seine Einsamkeit ein wenig lindern konnte. Am besten war noch Bela gelungen, aber Quagon-Tarmor war auch mit dieser Schöpfung nicht ganz zufrieden. Er hatte nicht den Eindruck, daß die Echse so intelligent war, wie er sie gern gehabt hätte. Über viele Dinge konnte er sich nicht mit ihr unterhalten. Oft hatte er das Gefühl, daß sie ihm geistig nicht folgen konnte.
    Er eilte zu einem Schrank, öffnete ihn und nahm die Waffe heraus. Als er sich umdrehte, sah er es.
    Gelähmt vor Überraschung und Entsetzen blieb er stehen.
    In einem der Laborgefäße befanden sich Kopf und Oberkörper eines Galaktikers!
    Er hatte das Gefühl, daß der Boden unter ihm wich. Seine Hände wurden kraftlos, und die Waffe fiel polternd auf den Boden.
    Was er sah, konnte nicht die Wirklichkeit sein. Er mußte sich täuschen. Es war völlig ausgeschlossen, daß einer der Galaktiker in sein Labor eingedrungen und hier Teil eines medizinischen Experiments geworden war.
    Bela! schrie es in ihm.
    Was ist los? fragte die Echse. Warum bist du so aufgeregt?
    Sie kam erst jetzt in das Labor, und ihre Augen weiteten sich.
    Das kann nicht sein. Die Gedanken Belas zeigten höchste Erregung an.
    Der Galaktiker in dem Gefäß war tot. Er war das Opfer eines mißlungenen Experiments geworden, das irgend jemand mit ihm veranstaltet hatte. Doch wer war das gewesen? Bisher hatte nur der Venxentrarier im Labor gearbeitet, niemand sonst. Quagon-Tarmor wußte auch nicht, wer sonst dazu in der Lage gewesen wäre. Er dachte verzweifelt darüber nach, wer die nötige Qualifikation haben könnte, und übersah dabei völlig, daß der medizinische Versuch gescheitert war.
    Seine Furcht steigerte sich.
    Eigentlich konnte es nur jenes geheimnisvolle Wesen gewesen sein, das vielleicht schon seit Jahrhunderten sein heimlicher Nachbar war.
    Dieses Ding ist hier eingedrungen. Es hat sich einen von den Galaktikern geholt und für ein Experiment mißbraucht, überlegte er. Nur so kann es gewesen sein.
    Das Grauen lahmte ihn. Er wurde sich dessen bewußt, daß er selbst allzu leicht das Opfer eines solchen Experiments hätte werden können. Zugleich dachte er auch nicht für den Bruchteil einer Sekunde darüber nach, wie wenig Rücksicht er selbst auf das Leben der Tiere genommen hatte, die er für die Versuche herangezogen hatte. Sie waren immer nur „Material" für ihn gewesen.
    Dieses Ding hat es geschafft, zu uns zu kommen, dachte er in heller Panik. Jetzt zeigen wir ihm, daß wir auch zu ihm kommen können. Wir brechen durch!
    Mit der Waffe in den Händen eilte er aus dem Labor. Er war außer sich vor Erregung. Jahrhundertelang war buchstäblich nichts geschehen, und jetzt überschlugen sich die Ereignisse. In wenigen Wochen war mehr passiert, als in allen Jahrhunderten davor zusammengenommen.
    Bela folgte ihm kommentarlos. Das Echsenwesen schien froh zu sein, daß es nicht dem Zorn und der Erregung des Venxentrariers ausgesetzt war.
    Quagon-Tarmor schoß auf die Energiewand und stöhnte laut auf, als

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